Oben angekommen reichte mir Sam netterweise die Hand und half mir auf, was ich dankend quittierte. Während Bucky die Leiter hoch kletterte, begutachtete ich dessen Partner in seinem neuen Captain America Anzug und war mehr als nur aufgeregt ihn hier so plötzlich zu sehen. Vor einiger Zeit hätte ich nicht einmal damit gerechnet einen Avenger zu treffen und nun stand ich zwischen zwei.
Wie bin ich hier bloß reingeraten? Nicht, dass ich mich beschweren würde...
"Und jetzt erzähl mal, wie es dazu gekommen ist, dass man es geschafft hat euch einzusperren", Sam verschränkte die Arme vor der Brust und sah Bucky mit einer hochgezogenen Augenbraue an während ich meinen Blick über die Trümmern um uns herum wandern ließ. Auch der Kiosk war zum größten Teil zerstört und es sah so aus als wäre der Boden drinnen eingefallen, was nicht verwunderlich war. Wir befanden uns aber draußen und als ich aufsah, bemerkte ich die Schaulustigen, die sich auf der Straße versammelt hatten und ihre Kameras auf uns gerichtet hielten. Auch ein Rettungswagen war vor Ort, aus dem gerade ein Sanitäter stieg und Buckys Erzählung unterbrach, indem er mit seinem Kollegen zu uns stieß.
"Ist mit Ihnen alles in Ordnung?"
"Alles bestens danke, wir wurden nicht verletzt", erwiderte dieser knapp und wollte sich wieder Sam zuwenden, doch der andere hielt ihn davon ab. "Sind Sie sich sicher, Sir? Es ist unsere Pflicht Ihren Zustand zu überprüfen."
"Ich versichere Ihnen, dass alles in Ordnung ist", beteuerte er und sah ihnen bedeutungsvoll in die Augen, worauf diese nickten und wenn auch nicht gerade überzeugt umkehrten. Nachdenklich sah ich ihnen nach. Wenn es hier nicht gerade um Avengers gehen würde, dann hätten die Notärzte ganz sicher nicht so schnell locker gelassen und die Unfallstelle nach anderen Verletzten abgesucht. Es war schon recht amüsant zu sehen, wie selbst Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes auf sie hörten.
Da mich die Menschen, die uns fotografierten allerdings nervös machten, drehte ich mich schnell wieder zu den anderen beiden um, die in diesem Moment inne hielten, bevor Bucky sein Handy aus der Hosentasche zog und es mit gerunzelter Stirn betrachtete. "Ich habe vorhin Johnson losgeschickt, damit sie verdächtige Personen ausspioniert, die hierher kommen und anscheinend ist ihre Nachricht erst jetzt bei mir angekommen."
"Johnson?", fragte Sam wohl genauso ahnungslos wie ich.
"Sharons Spionin", murmelte er abwesend und rieb sich mit seiner normalen Hand über das Kinn.
"Ach die, die du auch hinter deiner neuen Freundin hergeschickt hast. Wie läuft's eigentlich zwischen euch?", neckte er ihn mit einem breiten grinsen, worauf Bucky aufsah, ihm einen wirklich furchteinflößenden Killerblick schenkte und gegen seinen Arm boxte.
Erst in diesem Moment drehten beide ihre Köpfe zu mir, woraufhin ich unsicher von einem Bein auf das andere trat und mich plötzlich ganz unwohl in meiner Haut fühlte. Meine geröteten Wangen mussten mich verraten, denn Sam wackelte vielsagend mit den Augenbrauen und Bucky senkte bloß wieder den Blick und hatte eine eiserne Miene aufgesetzt, die nichts von seinen Emotionen preisgab.
"Sie hat wohl einen Mann verfolgt, der kurz hier gewesen ist, um sich die Stelle anzusehen und dann telefonierend weg gefahren ist. Er hat sie bis zu einem Bunker außerhalb der Stadt geführt - die Adresse hat sie geschickt", wechselte der ehemalige Soldat das Thema und sah seinen Freund abwartend an.
"Dann ist Sandringham bestimmt dort. Fahren wir noch heute dahin?", wollte ich direkt wissen. Schließlich musste ich morgen leider wieder arbeiten, um ohne schlechtem Gewissen bei Tracy übernachten zu können.
"Wir? Du bleibst", Bucky sah mir entschlossen in die Augen während mir alle Gesichtszüge entglitten. Meinte er das ernst? Wenn ich schon hier war und die letzte halbe Stunde mit ihm unter der Erde festgesteckt habe, dann konnte er mich auch gleich mitnehmen. Was war da schon ein kleines Abenteuer mehr?
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Affected (Bucky Barnes FF) ✓
FanfictionFlucht war das einzige, was Nora übrig blieb, nachdem sie unbewusst Mitgliedern der Flag Smasher geholfen hatte und beinahe selbst zum Testobjekt wurde. Allerdings ist sie bei ihrem Entkommen ein riesengroßes Risiko eingegangen, welches sie noch lan...