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Irritiert davon, dass die Männer verschwunden waren, blickte ich zu den Mädels daneben, die regelmäßig Blicke über ihre Schultern warfen, sodass ich ihnen bis zu Bucky folgte, der immer noch genauso lässig dort saß, wie auch eben schon.

Ich zog die Augenbrauen zusammen, als ich eine leise Ahnung von dem bekam, was hier vorgefallen sein könnte, weshalb ich geradewegs zu ihm marschierte, die Gläser abstellte und die Arme vor meiner Brust verschränkte. "Hast du zufällig was damit zu tun?"

Er sah zu mir auf und setzte ein übertriebenes Grinsen auf, was ihn irgendwie süß und harmlos wirken ließ, aber auch total schräg an ihm aussah. "Womit?"

"Damit, dass sich unsere Kunden einfach aus dem Staub gemacht haben", erklärte ich und verdrehte die Augen.

"Vielleicht", grinste er weiterhin so komisch ohne den Blick von mir abzuwenden. Ich verengte die Augen zu Schlitzen und wusste nicht recht, was ich als nächstes tun sollte. "Ein Bier kannst du aber ruhig hier lassen", sprach er weiter und setzte sich endlich aufrecht hin nur, um mit seiner vom Handschuh bedeckten Hand nach einem der Gläser zu langen und es zu sich über den Tisch zu ziehen.

"Du kannst doch nicht einfach so die Kundschaft verjagen!", empört warf ich meine Hände in die Luft, als ich ihn dabei beobachtete.

"Und ob ich das kann, wenn sie dich belästigt", erwiderte er ruhig und führte das Glas zu seinen Lippen.

Ich schluckte schwer und starrte ihn an. Eigentlich hatte ich da nichts gegen, ganz im Gegenteil - ich war sogar froh, dass diese Männer sich wahrscheinlich nicht einmal mehr hierher trauen würden. Ich hatte ja selbst keine Ahnung, warum ich so heftig reagierte... Vielleicht wollte ich somit verstecken, wie viel mir das eigentlich bedeutete. "Deine heldenhaften Beschützerinstinkte darfst du hier ruhig ein bisschen herunterkurbeln", warf ich nun trotzdem etwas neckend ein und nahm das andere Glas wieder in die Hand.

"Heldenhafte Beschützerinstinkte", wiederholte er sichtlich amüsiert und sah dabei flüchtig zu mir hoch, doch anscheinend fiel ihm etwas ein, denn seine Miene wurde langsam wieder ernster. "Die haben mir nicht geholfen dich vor dem zu bewahren", erklärte er seine Stimmungsschwankung und deutete mit einem Nicken auf meinen Bauch.

Na toll jetzt ging die ganze Sache mit den Schuldgefühlen wieder los... Ich seufzte und senkte den Blick während ich nach den richtigen Worten suchte, denn ich wusste, dass fast alles, was man ihm sagen würde, es nicht besser machen, sondern einfach an ihm vorbeiziehen würde. Immerhin wusste ich ja bestens wie sowas war. "Beeinflusst. Erinnerst du dich? Es ist nicht deine Schuld, weil du sowieso nichts tun konntest. Der Typ dort hatte ebenso Einfluss auf das alles - sogar einen viel größeren, weil er mich umgebracht hätte, wenn du irgendwas anderes getan hättest. Du hast genau das richtige getan und mich damit gerettet."

Er hob den Kopf und sah mir nun direkt in die Augen, was meinen Puls bei seinem eindringlichen Blick beschleunigte. Nachdem wir uns einige Sekunden angestarrt haben, wollte ich wegsehen, doch es war so als würde er mich allein mit seinen Augen gefangen halten. Ich konnte mich keinen Millimeter bewegen, bis er anfing zu sprechen. "Wann hast du Feierabend?"

Schlagartig drehte ich den Kopf weg und schüttelte ihn in Gedanken, um ihn frei zu bekommen, dann zog ich den Ärmel von meinem engen grauen Pullover hoch und blickte auf die silberne Armbanduhr, die mir Tracy vor meinem ersten Arbeitstag geschenkt hatte. "Noch etwa eine halbe Stunde, warum?"

"Dann warte ich hier. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dich danach entführen."

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe, doch von innen glaubte ich bei diesen Worten explodieren zu müssen vor Freude und Aufregung. "Entführen? Wohin?"

Affected (Bucky Barnes FF) ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt