21. Innamond 1365 nach Uriels Fall, nachmittags: Secan, Königreich Adênreich
Daya macht sich wirklich Sorgen um ihren Mitschüler und hofft das die Männer endlich genug haben und abhauen. Als sie mit bösem Blick näherkommt, springen die beiden, die die Feuerbälle abbekommen haben und ihre Kleidung am Boden gelöscht haben als erstes auf und suchen mit schmerzverzerrten Gesichtern das Weite. Der Anführer zögert noch einen Moment so wie auch der andere Mann, doch als Daya drohend mit der Hand in ihrer Richtung zeigt, geben auch die beiden Fersengeld.
Nur der Mann den Reisa am Boden festgehalten hat ist noch da. Sie löst seine Fesseln und dieser schaut sich erst einmal erstaunt um hat er in seiner liegenden Position nicht viel von dem Mitbekommen was passiert ist. Er konnte gar nicht glauben das seine Leute wirklich weggelaufen sind und ihn hier im Stich gelassen haben und doch war es so.
„Verschwinde von hier und wehe ihr greift nochmal einen Magier an, dann wird es euch noch schlechter ergehen als jetzt!" Droht Daya ihm, während dieser die beiden ungläubig anschaut und dann aber der Aufforderung folgt und davonläuft als wäre ein Dämon hinter ihm her.
Jetzt wo die Gefahr zumindest für den Moment gebannt ist, können die beiden endlich mal durchatmen. Daya verzieht etwas das Gesicht und schaut auf ihre Handfläche, auf der sich gerade eine schmerzhafte große Brandblase bildet. Anscheinend hat sie sich mit dem Feuerball übernommen und bekommt jetzt die Nebenwirkungen zu spüren. So viele Zauber in kurzer Zeit sind auch für eine fast fertig ausgebildete Magierin nicht ungefährlich.
Doch wenn sie daran denkt, was diese Schurken wahrscheinlich für Schmerzen haben und wie groß deren Brandblasen sein werden, ist der Preis dafür lächerlich gering gewesen, denn sie zahlen muss. Für solche Überlegungen ist jetzt aber nicht die richtige Zeit, denn endlich konnte sie sich nun um den Jungen kümmern. Schnell laufen die beiden zu ihm, um zu sehen, wie schwer er verletzt ist.
Der junge Magier liegt zusammen gesackt auf dem Boden und rührt sich nicht. Die beiden sind schockiert, als sie sehen, wie jung er noch ist. Das war wohl auch der Grund, warum er keine Chance gegen die Männer hat, er konnte seine magische Kraft einfach noch nicht gut genug einsetzen. So wie es aussieht ist er noch recht neu auf der Schule, denn er ist weder Daya noch Reisa bisher aufgefallen, wobei das nicht viel heißen muss. Da sie in der Abschlussklasse sind, haben sie mit den jüngeren nicht mehr viel zu tun. Außer bei Festlichkeiten oder beim Essen, kommen kaum mal alle Schüler irgendwo zusammen und auch dort bleiben die Klassen meist eher unter sich.
Vorsichtig legen sie den Jungen auf den Rücken und können da schon die Brutalität erahnen mit der auf ihn eingewirkt wurde. Seine Augen sind zugeschwollen, die Lippe aufgeplatzt und auch auf den Armen sieht man schon blaue Flecke und blutende Wunden. Reisa stockt der Atem als sie das sieht und man sieht ihr an das sie mit den Tränen kämpft, auch Daya kann nicht verstehen, wie man so brutal sein kann.
Sie schließt die Augen und konzentriert sich auf den kleinen Magier und fährt mit der Hand mit etwas Abstand über die Stellen, die sie heilen will. Dabei konzentriert sie sich zuerst einmal auf den Torso, denn da hat er sicherlich die meisten Schläge und Tritte abbekommen. Nach kurzer Zeit öffnet sie die Augen wieder und wirkt geschafft und hält sich selbst den Bauch. Reisa sieht sie fragend an, doch Daya winkt ab.
„Ich war hoffentlich in der Lage ihm etwas zu helfen, doch wir sollten so schnell wie möglich mit ihm zu einem Medicus oder vielleicht noch besser zurück auf die Akademie, dort können sie ihm besser helfen als wir hier," erklärt ihr die Südländerin und steht mit leichtem Schwanken auf.
Reisa nickt und hebt dann den Jungen hoch, der anscheinend noch immer bewusstlos ist, aber zumindest hebt und senkt sich sein Brustkorb gleichmäßig und weniger krampfhaft als vorher. Daya ist ganz froh, dass Reisa ihn nimmt, denn auch wenn sie es nicht zeigen will, der letzte Zauber ist ihr zwar gelungen, aber sie war schon durch die anderen Zauber erschöpft und so hat sie etwas zu viel von ihrer eigenen Energie in den Zauber reingelegt und dies macht sich jetzt schmerzhaft bemerkbar. Sie hofft das noch eine von den Kutschen da ist, so dass sie schnell weg aus der Stadt und zurück in die Akademie kommen.
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Dayas Reise 1 - Ein Anfang
FantasyEine magische Welt wartet auf euch! Daya ist eine junge Magierin und besucht mit ihrer besten Freundin Reisa, einem Katzenmensch, zusammen die magische Akademie Marius Stolz. Diese liegt beschaulich eingebettet in großzügige Ländereien vor den Toren...