23. Innamond 1365 nach Uriels Fall, zweiter Tag in Gefangenschaft: in der Folterkammer in Secan, Königreich Adênreich
Doch die erhoffte Ohnmacht stellt sich nicht ein. Ihr Hals brennt und durch das Husten fühlt er sich rau und trocken an. Nachdem sie das Zeug hinuntergewürgt hat, nimmt sie den Kopf etwas nach vorne, um besser Luft zu bekommen. Während sich ihre Gedanken wieder etwas klärt, macht er sich an ihren Fesseln zu schaffen. Marik löst diese so das, sie ihm entgegenfällt, da sie ihre Beine im ersten Moment nicht tragen wollen.
„Na wer wird denn da gleich so stürmisch sein? Ich sag ja, dass du es wohl nötig hast. Aber dafür ist jetzt nicht die richtige Zeit," wird sie von der Wache verhöhnt. Dann packt der Mann sie am Arm und zieht sie zu einem Balken, der aus der Wand ragt und von dem ein Seil mit einem Haken herunterhängt.
Er tritt neben sie und greift mit einer Hand unter ihr Hemdchen und zieht es ihr über den Kopf. Sie würde protestieren, aber das geht wegen dem Knebel nicht. Außerdem will sich die Schülerin nicht noch extra Schläge einhandeln. Das Kleidchen landet einfach dem Boden und auch ihre Unterhose zieht er ihr runter, so das sie nackt vor ihm steht.
Dann nimmt er den Haken und macht Dayas Armketten daran fest und zieht daran so das sie die Hände in die Höhe nehmen muss und nur noch unsicher auf den Zehenspitzen stehen kann. Ihr Herz fängt sofort an schneller zuschlagen, denn die Position und erinnert die junge Frau an die Rache ihrer Mitschüler und auch daran, wie sie gesehen hatte wie ein Verbrecher auf dem Markt ausgepeitscht wurde. Etwas unruhig zappelt sie herum, auch weil es ihr schwer fällt das Gleichgewicht zu halten.
„Ich sagts nur einmal, hör auf zu zappeln, es hilft dir eh nichts," sagt er.
„Was geht bloß in ihm vor? Warum schließt er es so vollkommen aus, dass ich die Wahrheit sage? Warum macht es ihm Spaß, mir Angst zu machen und mich zu beleidigen? Wie kann das einem so etwas Gefallen? Oder hasst er mich einfach dafür das ich eine Frau bin? Oder eine Magierin? Wie soll ich das nur bis zur Verhandlung überstehen?" fragt sich Daya in Gedanken, wird aber aus diesen gerissen als sie etwas Längliches auf sich spürt.
Die junge Frau beißt die Zähne zusammen und erwartet den ersten Schlag, doch dieser bleibt noch aus. Stattdessen fährt ihr Peiniger mit der Peitsche über ihren Rücken, Hintern und dann ihren Beinen. Sie ist gerade dabei sich darüber zu wundern, was das soll, als die Gefangene ein zischendes Geräusch hört und dann einen stechenden Schmerz, als der erste Schlag sie auf den Hintern trifft.
Die Südländerin zieht erschrocken die Luft ein. Denn jetzt war ihr klar, dass es wirklich so weh tat, wie sie befürchtet hat. Kurz darauf trifft sie der nächste Schlag zielgenau auf die gleiche Stelle. Was das Ganze noch verschlimmert, ist das sie durch die Schläge zum Schwanken anfängt das für zusätzliche Schmerzen in ihren Armen und Schultern sorgt. Außerdem hat sie jetzt ganz deutlich wieder die Bilder vor sich als sie von Laifwin verprügelt wurde und die Gruppe sie dann auch noch gebrandmarkt haben.
„Na so begierig auf mehr? Kannst du gerne haben, wenn du nicht stillhältst. Anscheinend hast du bisher noch nie die Peitsche zu spüren bekommen, was wohl erklärt, warum du so wenig Respekt hast und eine Lügnerin bist. Das kommt davon, wenn Eltern ihre Kinder nicht ordentlich erziehen," erklärt Marik verächtlich und reißt sie damit für einen Moment aus ihren bösen Erinnerungen.
„Aber daran wirst du dich gewöhnen müssen, denn wenn du erstmal einmal verurteilt bist, werde ich dich mal ordentlich erziehen. Wobei es kann auch sein, dass du in ein Straflager kommst, dort sind die Wärter wohl wesentlich weniger freundlich als ich," erzählt er ihr dann noch, hämisch grinsend. Ihr läuft ein kalter Schauer den Rücken hinunter, bei diesen Zukunftsaussichten.
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Dayas Reise 1 - Ein Anfang
FantasyEine magische Welt wartet auf euch! Daya ist eine junge Magierin und besucht mit ihrer besten Freundin Reisa, einem Katzenmensch, zusammen die magische Akademie Marius Stolz. Diese liegt beschaulich eingebettet in großzügige Ländereien vor den Toren...