Kapitel 2: Ein weiterer Schultag?

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21. Innamond 1365 nach Uriels Fall, morgens: Akademie Marius Stolz, Secan, Königreich Adênreich

Gefühlt nach nur wenigen Momenten wird sie auch schon sanft von Reisa geweckt. Doch die junge Magierin hat noch so gar keine Lust aufzustehen und dreht sich lieber noch mal grummelnd um. Zum Glück kennt ihre Freundin das Spielchen schon und hat diese paar Momente mehr schon eingeplant. Sie wäscht sich und macht sich schon einmal für das Frühstück fertig, bevor sie dann nochmal Daya weckt mit dem Hinweis das wenn sie jetzt nicht kommt, es kein Frühstück mehr gibt.

Mit einem Grinsen registriert sie, dass wenigstens diese „Drohung" etwas bringt, denn langsam kommt bei Daya Bewegung rein und sie erhebt sich verschlafen aus dem Bett. Schnell macht sich diese fertig und zieht sich an, wenigstens das geht in der Früh immer recht schnell. Reisa rückt ihr noch hier und da die Schuluniform zurecht, was Daya mit einem Augenrollen über sich ergehen ließ. Ihre Freundin ist was das angeht sehr penibel. Als diese mit dem Aussehen ihrer Freundin endlich zufrieden ist, gehen die beiden gemeinsam nach unten. Nachdem Daya ihren ersten Hunger gestillt hat, wird auch ihre Laune langsam besser.

„Ich hoffe es hat jeder seine Hausaufgaben gemacht und die Lehrer sind zufrieden. Nicht das wir deshalb nicht in die Stadt dürfen. Immer nur hier in der Akademie herumzusitzen, das hält ja keiner aus, schön, dass dies ab und an auch die Lehrer und Erzieher einsehen. Wo wollen wir denn überall hin? Mir fällt ein, ich brauch noch ein Kleid für den Abschlussball, diesmal muss es was Besonderes sein, schließlich ist es unser letzter Ball hier als Schüler. Meine Familie wird auch kommen und sie haben mir das letzte Mal noch etwas Geld dafür gegeben. Ich hoffe wir finden was Schönes", beginnt Daya begeistert und schaut schon wieder ganz verträumt und ihr ist deutlich anzusehen, das sie sich gerade ihr Traumkleid vorstellt.

Ihre Freundin lächelt sie an.

Jaja hoffentlich haben die andere ein wenig früher angefangen als du", tadelt sie sie dann gespielt und bekommt dafür die Spitze der Zunge von Daya zu sehen. Ganz rausstrecken wollte sie sie nicht, das wäre ihr dann doch zu kindisch gewesen.

„Aber ja ich muss auch noch wegen einem Kleid schauen oder wenigstens das ich ein schönes Band oder ähnliches finde, um das von letztem Jahr etwas aufzuhübschen. Ich freu mich schon so meine Familie zu sehen. Doch ich freu mich nicht darauf, dass wir uns wohl bald nicht mehr so oft sehen werden. Naja, einen Mond zur Familie und dann gemeinsam durch die Welt, das gilt doch noch immer, oder?" sagte die junge Athoseles und ihr Schwanz schwang aufgeregt von einer Seite auf die andere.

„Natürlich gilt das noch! Das haben wir uns so versprochen und das werden wir natürlich auch so machen. Schließlich haben wir dann später immer noch genug Zeit, uns irgendwo niederzulassen und uns eine anständige Arbeit zu suchen und eine Familie zu gründen und alt und grau zu werden. Doch zuerst wollen wir doch noch unser junges Leben genießen!" bestätigt ihr Daya inbrünstig und nickt dabei so stark, dass ihr schwarzer Zopf wippt.

In dem Moment wird das Gespräch von einem lauten Läuten unterbrochen. Das Zeichen dafür das Frühstück beendet ist und der Unterricht gleich beginnt. Die beiden schauen sich um und stellen fest das schon ein Großteil der Schüler gegangen ist. Schnell räumen sie ihre Teller und Becher weg und laufen zum Klassenraum, um nicht zu spät zu kommen.

Kurz nachdem sie sich gesetzt haben, schellt es nochmal und die Stunde beginnt. Besonders aufmerksam ist Daya aber nicht, sondern verliert sich immer wieder in den Gedanken an den Ausflug heute und an die große Reise, die sie mit Reisa nach dem Abschluss machen wird. Nicht nur einmal reißt sie Reisa mit einem sanften Stoß gegen die Seite aus ihren Gedanken, damit die Lehrer es nicht mitbekommen. Umso näher der Nachmittag und damit der Unterrichtsschluss für heute rückte umso unruhiger wird Daya.

Dayas Reise 1 - Ein AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt