Kapitel 7: Alptraum und Erinnerungen

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21. Innamond 1365 nach Uriels Fall, nachts, Gefängnis in Secan, Königreich Adênreich

Daya schläft sehr unruhig und träumt von dem was vor zwei Jahren passiert ist.

Die Südländerin und ihre Zimmerkollegin schliefen tief und fest, es war der letzte Schultag gewesen, jetzt hatten sie erstmal eine Viertelmondlauf lang Ferien.

Vier vermummte Gestalten schlichen sich in ihr Schlafzimmer, vollkommen lautlos, wahrscheinlich durch einen Zauber. Jeweils zwei aus der Gruppe gingen zu einem der Betten und überwältigen die darin schlafenden. Sie stülpen ihnen Säcke über den Kopf und legen ihnen eiserne Fesseln an. Damit die beiden Opfer nicht schreien können, stecken sie ihnen Knebel in den Mund, so sparen sie sich einen entsprechenden Zauber.

Fest werden die beiden Schülerinnen gepackt und aus der Akademie geführt. Daya kann nicht sagen, wo sie hingeführt werden und wie lange sie unterwegs sind. Irgendwann wird ihnen gesagt, das sie sich hinknieen und eine Leiter hinunter steigen sollen. Die Stimme erkannte die Südländerin sofort, es ist die von Aistwulf.

Mitglied in einer Gruppe von Schultyrannen, die sich über jeden hermachten, den sie als leichtes Opfer sehen. Er ist der Anführer und es ist unschwer zu erkennen das er von einem Wolfsmenschen abstammt, Aistwulf ist groß gewachsen, hat leichtes braunes Fell und Wolfsohren. Immer in seiner Nähe ist normalerweise Lejana, die sehr in ihn verknallt ist. Sie ist eher klein, ein Mensch, hat gelockte Haare und blaue Augen. So auf den ersten Blick ist sie eher jemand, der in einem den Beschützerinstinkt weckt und einen netten Eindruck macht. Doch dieser Eindruck täuscht und sie belehrte sie einen meist schnell eines Besseren.

Dann gab es noch Laifwin, ein Mensch, gleich groß wie Aistwulf, aber ein Jahr jünger als dieser und recht muskulös. Er ist von der Gruppe meist derjenige der für das grobe zuständig ist. Würde alles tun was Aistwulf ihm befielt und er gefällt sich in der Rolle des Schlägers.

Die vierte im Bunde ist Askanja, eine Halbnoridin, mit dunklerer Haut, schwarzen Haaren und rehbraunen Augen. Sie ist zwar etwas größer als Lejana, aber kleiner als die beiden Jungen. Eine Mitläuferin, die zwar versucht genau so hart zu sein wie die anderen, es aber im Herzen einfach nicht ist. Auch wenn sie sich nicht oft traut gegen die anderen aufzubegehren, bildet sie doch so etwas wie die moralische Instanz der Gruppe.

Die Vier sind in der Akademie berühmt und berüchtigt. Wenn sie Geld brauchen, dann nehmen sie es sich einfach von jüngeren Mitschülern. Wer es nicht freiwillig rausrückt, der wird, meist von Laifwin in die Mangel genommen und dann wird es richtig schmerzhaft. Auch sonst demonstrieren sie einfach gerne ihre Stärke und lassen die schwächeren Schüler für sie aufräumen, die Hausaufgaben schreiben oder ähnliche lästige Dinge erledigen.

Die meisten Schüler lassen sich von ihnen recht schnell einschüchtern und trauen sich deshalb auch nicht zu den Lehrern zu gehen. Außerdem steht dann ihr Wort, gegen das der Gruppe und die vier schützen sich immer gegenseitig.

Um zu demonstrieren was mit einem Verräter passieren würde, haben sie einen Jungen im Winter auf dem recht dünnen Eis des Sees ausgesetzt und rund um ihn Löcher in dieses geschlagen. Einen anderen haben sie über mehrere Tage in einer Waldhütte verschwinden lassen. Ein Mädchen, das ihnen nicht gefallen hat, haben sie als Vogelscheuche verkleidet und auf einem Feld an einen Pfahl festgebunden. Einen anderen Jungen haben sie schlimm zusammengeschlagen, das ihn die Heilerin an der Akadamie zwar gerade noch retten konnte, er aber wohl nie wieder richtig laufen können wird. Bei einer Lupa Feras, einem Wolfsmenschen, haben sie sich einen Spaß daraus gemacht, diesem mit einer klebrigen Paste das Fell auszureißen. Es war bei allen diesen Aktionen ziemlich klar das sie dahinter steckten, aber die Opfer und mögliche Zeugen schwiegen eisern so das man es ihnen nicht nachweisen konnte.

Dayas Reise 1 - Ein AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt