Die vierte Woche der Sommerferien war angebrochen und meiner Meinung nach vergingen die letzten 3 Wochen bereits viel zu schnell. Mal wieder war ich dabei, mein Zimmer auf forder Mann zu bringen und hörte währenddessen eine neue Playlist durch, in der Hoffnung neue Lieder zu finden.
Gerade schob ich meine Schranktür wieder zu, als meine Zimmertür aufgerissen wurde in Roxy in der Tür stand.
„Ich hab einen Eistee und einen Donut für meine beste Freundin." grinste sie und drückte mir den Becher in die Hand. „Was verschafft mir diesmal die Ehre?" fragte ich und setzte mich auf meinen Stuhl.
„Wir haben noch drei Wochen Ferien und die nutzen wir jetzt noch in vollen Zügen aus." lächelte Roxy und ich zuckte mit den Schultern. „Find ich gut. Was schlägst du so vor?"
„Naja erst Mal machen wir mein Zimmer fertig und Aaron und ich haben gedacht nach dem Horror Krankenhaus, welches mich in meinen Träumen verfolgt, verzichten wir auf einen weiteren Lost Place und brechen nachts ins Schwimmbad ein." lachte sie und ich stimmte mit ein. "Und wer kommt noch mit?"
"Aufjedenfall Damian und Summer. Milo hat wegen irgendwas Hausarrest und wer weiß, wir können ja noch Jayden und Tyren mitnehmen."
„Wieso nicht nur Damian, Summer und Aaron?" versuchte ich ihren Vorschlag zu ändern, doch Roxy schaute mich stur an, weshalb ich meine Schultern wieder hängen ließ. „Ich habe Tyren seit paar Tagen nicht mehr gesehen, geschweige denn mit ihm gesprochen Roxy."
„Dann klärt das doch bitte." bettelte sie und ich stand auf und ließ mich neben sie aufs Bett fallen. „Da gibt es immer noch nichts zu klären."
„Anscheinend ja schon, sonst würdet ihr ja miteinander reden. Du kannst keinem erzählen, dass ihr keine Freunde oder mehr geworden seid. Man Sky, ich will doch nur, dass ihr euch wieder versteht und endlich zusammen kommt oder sowas."
„Was, denkst du wirklich ich feier das alles hier? Und außerdem wer sagt, dass wir zusammenkommen werden?" seufzte ich und warf die leere Tüte in den Mülleimer. „Ihr seid wie kleine Kinder, wirklich." seufzte Roxy frustriert und ich verdrehte leicht meine Augen.
Irgendwo hatte sie recht, aber irgendwo auch nicht.
„Ich muss wieder nach Hause. Muss mal wieder auf Jack aufpassen." seufzend stand meine beste Freundin auf und winkte mir kurz zu, bevor ich hörte, wie sie die Treppe runterlief und die Haustür wenige Minuten später ins Schloss fallen ließ.
Den restlichen Mittag und Nachmittag verbrachte ich mit aufräumen und sauber machen. Am Abend ging ich noch mit Milo raus und mummelte mich danach in mein Bett um Musik zu hören und was zu zeichnen.
"Wow, was geht denn hier ab?" Liam steckte seinen Kopf durch meine Zimmertür und schaute in meine Richtung. "Ich liege in meinem Bett?"
"Im Dunkeln." stellte er fest und kam auf mich zu. "Alles gut bei dir?" Besorgt setzte er sich an die Bettkante und schaute mich an. "Nicht wirklich, aber ich komm schon alleine klar damit." Aufmunternd lächelte er mich an. "Dann vertrau ich dir mal, aber wenn wirklich was ist ruf mich an, okay? Ich geh nochmal mit den Jungs in die Bar um die Ecke."
"Und dann soll ich dich anrufen, wenn du dir deine Gehirnzellen wegsäufst?" Liam lachte auf. "Wenn ich mir nicht sicher bin, ob du während ich weg bin irgendwelche Mordgedanken schiebst bleib ich nüchtern. Außerdem kann ich sowieso nicht so viel trinken."
"Keine Sorge, Brüderchen. Übertreibt es nicht, klar?" Mein großer Bruder nickte und machte eine militärische Handbewegung, bevor er mir einen leichten Kuss auf die Stirn drückte. "Verstanden, Schwesterchen. Bis morgen Mittag."
"Morgen Mittag?"
"Ich muss arbeiten." Schulterzuckend stand er auf und lief aus der Tür, als ich ihm noch ein "Bis Morgen." hinterherrief.
Ich nahm meine Kopfhörer und schloss meine Augen. Das einzige war ich hörte, war die Musik. Ich lehnte meinen Kopf ans Bettpolster und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Wie lange ich dort saß, wusste ich nicht, doch als meine Matratze sich neben mir bewegte, erkannte ich sofort, wer sich neben mich setzte.
Ich sollte von ihm wegrücken oder wenigstens etwas sagen aber ich tat nichts der gleichen, sondern bewegte mich kein bisschen.
Ich merkte wie er meine Decke hob und sich hinter mich legte, sodass ich meinen Kopf perfekt an seinen Oberkörper anlehnen konnte. Ich würde lügen, würde ich sagen ich hätte seine Nähe nicht vermisst.
"Was tust du hier?" flüsterte ich als ich sein Parfüm wahr nahm und sofort durchströmten mich all meine Gefühle und Gedanken. Wie eine Mauer stürzte alles ein und meine Augen füllten sich mit Tränen.
Tyren zog mich näher an sich und umschlang meine Wenigkeit mit seinen Armen. „Ich will dir das von letztens erklären."
„Falls du mir erklären will, dass da was zwischen euch gelaufen ist, das weiß ich schon. Du musst mir nichts erklären. Wir sind nicht zusammen und du kannst machen was du willst. Außerdem habe ich nicht wirklich Lust darüber zu reden." schniefte ich und wischte mir eine Träne weg.
„Gut, du sollst auch nur zuhören." murmelte er direkt neben meinem Ohr und eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Stumm starrte ich auf seine Hände an meinem Bauch.
„Das, was ich getan habe, ist keineswegs zu entschuldigen, das war einfach selbstlos. Meine Mom hat mich am Abend vorher angerufen und mir die Schuld gegeben, dass Dad gestorben ist, weil ich auch abgehauen bin. Wir haben uns heftig gestritten und ich war einfach so angepisst auf meine Mom, dass ich auf diese Party gegangen bin." begann er.
„Ty ich" wollte ich sagen, doch er unterbrach mich sofort. „Nein Sky, lass mich ausreden."
„Auf der Party hab ich meine ganzen Probleme mit Alkohol vergessen lassen und das Mädchen, was in deiner Küche stand, war eine ehemalige Freundin von mir. Wir haben uns durch Zufall wiedergesehen und haben erst normal miteinander geredet, bis ich nicht mehr klar denken konnte. Ich weiß ehrlich nicht was ich mir dabei gedacht habe und du musst wissen, dass ich es über alles bereue."
„Ja, das war wirklich schlau von dir Nowak." antwortete ich sarkastisch und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Mein Dad ist an Alkohol gestorben. Auch meine Mom ist am anderen Ende der Welt und ich? Ich schütte mich komplett ab und denke nicht mal an Stella oder dich."
„Es tut mir leid Skyler." Der Pole schaute mir direkt in meine Augen und ich versank erneut in diesem grün, welches durch das Mondlicht erleuchtet wurde. „Ich hätte das nicht tun sollen."
„Wieso bist du nicht einfach zu mir gekommen? Oder zu Jayden?" fragte ich und mein Blick wanderte auf die Wand gegenüber von mir. Meine Hände spielten mit seinem Armband und ich spürte sein Atmen an meinem Ohr.
„Ich wollte dich nicht noch mehr abfucken und Jayden hat schon viel zu viel für mich getan. Er hat schon ziemlich viel Stress mit seinen Eltern meinetwegen bekommen." murmelte der Junge und legte seinen Kopf auf meinen.
„Du bist dumm, wenn du so denkst. Vor paar Wochen hätte ich vielleicht so über dich gedacht, aber mittlerweile nicht mehr und glaub mir, Jayden und Roxy versuchen schon seit ein paar Tagen, das wir wieder miteinander reden." lachte ich und Tyren lächelte.
Dieses Lächeln. Ich sterbe.
„Du hast mir echt geholfen kleine." Ich drehte mich zu ihm. „Ich tu's auch gerne wieder." lächelte ich und Tyren drückte mir einen Kuss auf meinen Scheitel. Ich schloss meine Augen und schmiegte mich an ihn.
Wie sehr ich diesen Geruch vermisst hatte.
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My Perfect Summer
Teen Fiction6 Wochen Sommerferien. Die Ferien auf die man sich am meisten freut. Jeden Tag mit Freunden die heißen Sommertage genießen und einfach im hier und jetzt leben, ist doch der Traum jedes Teenagers, oder? Das war auch der Plan von Skyler, denn sie ist...