Kapitel 10: Fahrt ins Nirgendwo

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Tonis Sicht:
So wie wir es geplant hatten, mussten wir nur lange genug auf den Toiletten des Bahnhofes warten, wenn unsere Züge gefahren waren, konnten wir wieder nach draußen kommen, dann würden wir in den nächsten Zug nach München steigen und von dort umsteigen in den Zug nach Grünwald. Luke und Vikki hatten uns schon versichert, dass wir alle einen Schlafplatz finden würden. Zu unserem Pech waren die Toiletten jedoch, dadurch dass es öffentliche Toiletten waren, ziemlich dreckig. Wir hatten es uns zu fünft in einer Kabine mehr oder weniger gemütlich gemacht, viel Platz gab es in so einer Kabine ja nicht. Ich war gespannt wie die Jungs das gemacht hatten, immerhin waren sie noch einer mehr als wir. In fünf Minuten würden die ersten Züge nach Hause fahren und wenn ich ehrlich war hatte ich keine Ahnung, ob unser Plan wirklich funktionieren würde, immerhin müssten unsere Eltern uns dann abholen kommen, denn wir hatten gerade einmal genug Geld um nach Grünwald zu fahren, ein Ticket zurück war leider nicht mehr drin.
"Wie lange müssen wir noch warten?", wollte meine jüngere Cousine wissen.
"Nicht mehr lange, die Züge müssten in spätestens 15 Minuten durch sein.", gab ihr ihre große Schwester als Antwort. Sie nickte nur zufrieden mit der Antwort. Wir hatten unsere Koffer gegen die Kabinen Wand gestellt und darauf gesetzt, anders hatte das ganze Zeug hier drin überhaupt keinen Platz. Mein Handy klingelte kurz, ich sah sofort nach, es war eine Nachricht von den Jungs, sie waren gerade los gegangen, der Bahnhof wäre leer und wir sollen kommen. Ich gab den Mädels das Zeichen und wir verließen eine nach der anderen die Toilette. Draußen trafen wir direkt schon auf die Jungs, die Grinsend zu uns sahen, vermutlich hatte einer von ihnen wieder mal einen doofen Witz gemacht worüber sie sich nun wochenlang lustig machen würden und kein anderer würde es jemals verstehen. Ein bisschen Angst hatte ich gerade jetzt schon, denn immerhin könnte unser Plan vollkommen in die Hose gehen und unsere Eltern kommen gar nicht, wobei ich mir das nicht vorstellen könnte, wir mussten ja schließlich noch ein paar Wochen in die Schule bis wir Ferien hatten. Da wir in Bayern wohnten, waren diese recht spät und begannen erst Ende Juli, somit würde es noch eine Weile dauern bis wir uns wieder sehen würden wenn wir aus Grünwald raus waren.
"In welchen Zug müssen wir?", wollte Alex plötzlich von mir wissen, er stand mit seinem Koffer neben mir und sah mich fragend an.
"Der nächste der kommt, auf der Anzeige müsste München stehen, ist die Endstation.", erklärte ich kurz. Ich war bis jetzt erst ein einziges Mal bei meiner Oma gewesen und hatte sie über die Sommerferien in Grünwald besucht, deshalb kannte ich mich dort aus, auch wenn das ganze nun schon wieder 5 Jahre her war. Ich war nämlich erst 10 als ich dort war. Ob Jessy und Karo jemals da gewesen waren wusste ich nicht, eben so wusste ich nicht, ob Luke, Vikki und Chris ihren Opa jemals besucht hatten, genauso wie Niklas, Joline und Hubi, denn ihre Großeltern lebten immerhin auch in Grünwald. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekommen hatte wie unser Zug einfuhr. Schnell tat ich es den anderen gleich und stieg ein, wir fanden zum Glück ein paar Sitze die ziemlich nah an einander waren. Joline und Jessy saßen zusammen, sowie Niklas und Vikki, Karo und Johannes, Alex und Luke. Hubi, Chris und ich setzten uns dann ebenfalls gemeinsam hin. Da ich heute morgen nichts mehr gegessen hatte packte ich eine Tüte mit Gummibärchen aus und fing an sie zu essen während ich Gedanken verloren aus dem Fenster sah. Dass die Jungs mir das ein oder andere klauten, störte mich nicht, jedoch entging es mir auch nicht, so wie sie es vermuteten.

Vikkis Sicht:
"Steh auf Vikki wir müssen raus", hörte ich eine relativ tiefe Stimme neben mir, die definitiv nicht zu Luke gehörte. Erst kurz nachdem ich war geworden war, war mir klar geworden, dass wir uns nun fast in München befanden und gerade dabei waren eines unserer größten Abenteuer zu erleben. Ich musste wohl die ganze Fahrt geschlafen haben und war ganz froh, dass Nik mich geweckt hatte. Mein Koffer stand schon draußen als ich als letzte den Zug verließ.
"Wir haben den Zug verpasst, der nächste fährt erst in 45 Minuten", kam es auf einmal von Karo, na super, wie wollten wie die Zeit denn in einer völlig fremden Stadt tot schlagen?

Tonis Sicht:

"Wir haben was?", brachte sich Luke ungläubig ein.
"Du hast schon richtig verstanden", murmelte seine Schwester noch immer verschlafen. Ich konnte mein Grinsen über die zwei Streithähne nicht verbergen. Genervt verdrehte Luke nur die Augen, ja Vikki konnte echt anstrengend sein, war aber auch echt schlau und hatte gute Ideen. Jedoch hatte dieses Mal auch sie keine Idee wie wir die Zeit überbrücken konnten.

Unsere Handys hatten nicht mehr ganz so viel Akku, als endlich der Zug einfuhr und wir uns auf dem Weg nach Grünwald befanden. Dieses Mal saßen wir alle im Zug verteilt, denn es gab nicht genug freie Plätze an einer Stelle. Ich hatte vorher bescheida gegeben dass wir bei der Haltestelle "Grünwald" aussteigen würden. Hoffentlich würde das aufgehen und keiner würde zu spät oder zu früh aussteigen.

Um 15:30 Uhr kamen wir dann in Grünwald an. Vikki hatte die Idee, dass wir doch einfach ein Eis essen gehen konnten, sowohl ich als auch sie wussten, dass es in Grünwald nur eine einzige Eisdiele gab und zwar die von Joachim Massanek, dem Opa von Chris, Luke und Vikki. Vermutlich waren die drei doch schon mal hier gewesen. Den Weg dorthin jedoch mussten wir in Google eingeben, auswendig wusste ihn keiner. Somit maschierten nun 11 Kinder zwischen 13 und 16 durch Grünwald.

Niklas Sicht:
Nun liefen wir schon seit über 10 Minuten durch Grünwald, nur um die einzige Eisdiele zu finden, die es hier in diesem kleinen Kaff überhaupt gab. Vikki lief gerade neben Karo her, die ihr aufgeregt irgendwas erzählte. Plötzlich fingen die Mädchen an irgendwas durch die Gegend zu schreien, vermutlich sollte es Gesang sein, aber keine von ihnen konnte so wirklich singen. Ich war kurz davor, mir Kopfhörer in die Ohren zu stopfen und so zu tun, als würde ich die alle nicht kennen.
"Wann sind wir denn da?", wollte Jessy wissen, die neben Johannes her lief.
"Da vorne müsste sie sein", gab der Ältere zurück. Ehrlich gesagt war ich froh dass wir fast da waren, es war unglaublich heiße und die Jüngeren meckerten schon die ganze Zeit dass sie aufs Klo müssen.

Gemeinsam betraten wir das Gebäude, sofort kam uns ein Mann entgegen um die 60 würde ich ihn schätzen.
"Kids, was kann ich für euch tun?", fragte er freundlich.
"Wir suchen Joachim", brachte Vikki schnell hervor, die ganz vorne stand.
"Der bin ich und du bist?", bestätigte der Mann meine Vermutung.
"Viktoria Wessel-Massanek", stellte sie sich vor.
"Ach Gott bist du groß geworden, ihr wart das letzte Mal hier als ihr 7 wart", Joachim kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
"Und was ist euer Plan?", erkundigte er sich weiter.
"Wir wollen unsere Eltern zurück nach Grünwald bringen, die wilden Kerle haben ein Spiel zu gewinnen", erklärte Karo kurz.

Sie sind endlich in Grünwald :) Schreibt mal eure Favorite Ships von den Kids in die Kommentare, das würde uns total interessieren. Lasst wie immer gerne ein Sternchen und ein Kommi da, darüber freuen wir uns sehr ;) Wir lesen uns
Lene<3

New Life old friends •DWK Fanfiction•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt