shower

558 29 1
                                    

Die Luft war warm und schwer, als sich unsere Blicke trafen. Mit den Armen fest vor der Brust verschränkt, saß ich da und versuchte, eine unnahbare Miene zu wahren. Aber ich konnte mir gut vorstellen, dass mein Gesichtsausdruck eher trotzig als bedrohlich wirkte—mehr wie ein schmollendes, wütendes Kätzchen als ein ernstzunehmender Gegner.

 Chan starrte mich an, seine Augen blitzten herausfordernd, fast spielerisch, und für einen Moment stieg ein Knoten der Nervosität in meiner Brust auf.

Sein Blick wurde schärfer, als würde er einen Kampfgeist in mir wecken wollen, und seine Haltung veränderte sich. 

Plötzlich zog sich seine Stirn in tiefe Falten, seine Brauen senkten sich, und seine Augen verengten sich wie die eines Raubtieres, das seine Beute im Visier hat. Es war, als ob die Luft um uns herum dichter wurde—ein unsichtbarer, dunkler Nebel, der ihn umgab und ihm eine bedrohliche Aura verlieh. Seine Arme, muskulös und kraftvoll, verschränkten sich vor seiner breiten Brust, und ich konnte fast spüren, wie sich sein ganzer Körper anspannte, bereit, seine Autorität durchzusetzen.

„Felix, du gehst duschen, jetzt!" 

Die Worte verließen seine Lippen mit der Kraft eines Befehls, seine Hand wies unmissverständlich auf die weiße Badezimmertür. 

Sein Tonfall duldete keine Widerrede, doch meine Sturheit kam in mir auf, und ich biss mir trotzig auf die Unterlippe.

„Ich will die Sachen nicht ausziehen!" 

Ich zog die Ärmel seines übergroßen Hoodies über meine Hände und vergrub mich noch tiefer darin, als könnte ich mich so vor seiner Autorität verstecken. 

Der weiche Stoff, der so sehr nach Chan roch, gab mir eine seltsame Art von Trost, eine Art Schutz, den ich gerade nicht aufgeben wollte. Es war nicht nur der Hoodie, es war dieser Duft—sein Duft—der sich tief in meine Sinne eingebrannt hatte.

Chan neigte den Kopf leicht zur Seite, sein Blick wurde weicher, als würde er versuchen, mich zu verstehen. 

„Warum denn, Lix?" fragte er, seine Stimme jetzt ruhiger, als wolle er mich besänftigen.

Meine Wangen brannten, und ich konnte spüren, wie mir die Worte fast widerwillig über die Lippen kamen. 

„Weil sie so nach dir riechen..." 

Je mehr ich sprach, desto leiser wurden meine Worte, bis sie kaum noch ein Flüstern waren. Ich wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen; stattdessen wanderten meine Blicke über den Boden, über den Teppich und zu den Schatten an der Wand, die durch die Dämmerung ins Zimmer fielen.

Ein leises Seufzen entwich Chan, und er schüttelte sanft den Kopf. 

„Du kannst doch neue Klamotten von mir haben, aber die müssen trotzdem mal gewaschen werden." 

Sein Ton war nun fast sanft, als ob er sich Mühe gab, mich zu beruhigen, aber ich hörte die unausgesprochene Entschlossenheit dahinter. Es war, als würde er mir Raum geben, aber gleichzeitig sicherstellen, dass ich verstand, dass es keinen Kompromiss in dieser Sache gab.

Nach einer Weile, als die stille Spannung zwischen uns zu schwer wurde, ließ ich meine Schultern sinken und gab ein genervtes Seufzen von mir. 

Ich wusste, dass er recht hatte, und mein Widerstand schien plötzlich kindisch und albern. 

Chan schien meine Kapitulation zu spüren, denn er ging direkt zu seinem Schrank, wühlte ein wenig in den Regalen und zog einen frischen, weichen Hoodie heraus. Er hielt ihn mir entgegen, zusammen mit einer Boxer, in die er extra ein kleines Loch geschnitten hatte, damit sie mir besser passte.

My little HybridWo Geschichten leben. Entdecke jetzt