weird feeling

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Ich beugte mich ein Stück nach unten und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Sofort zuckten seine Ohren, als wäre ein zartes, unsichtbares Band zwischen uns gespannt. Ich konnte sehen, wie seine Wangen rot anliefen, ein süßes Rosa, das sich über sein Gesicht zog. Das Bild des schüchternen Jungen, der in dem Moment so unschuldig und verletzlich wirkte, ließ mein Herz einen Moment lang stehenbleiben.

Süß!

Ohne ein weiteres Wort griff ich nach seiner Hand und zog ihn mit mir über die Türschwelle in Richtung Bett. Während ich vor meinem Schrank stand und darin herumkramte, bemerkte ich, wie Felix sich auf meinem Bett niederließ, das weiche Laken um ihn herum und ein bisschen wie ein kleiner Wurm in seiner Decke. Ich lächelte und nahm einen großen, rosanen Hoodie aus einem der Fächer. Während ich nach einer Schublade griff, die nur eine Sache beinhaltete, schoss mir der Gedanke durch den Kopf, wie sehr ich diesen Moment genoss.

Ich schnappte mir die Unterhose, die schon ein Loch besaß, und wandte mich wieder zu Felix. Ich legte sie ihm auf das Bett, und mit einem leichten Rascheln signalisierte er mir, dass er sich die Sachen wohl anzog. Ich selber warf mir eine Jogginghose und ein schwarzes Shirt über, schüttelte mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht und drehte mich zu dem kleinen Jungen um.

Er sah einfach nur knuffig aus in meinen Klamotten. Zusammen liefen wir in die Küche, wo die anderen schon am Essen waren. Wie die letzten Tage schob ich auch heute wieder eine Schüssel Müsli in Felix' Richtung. Doch er schien keinen Hunger zu haben, trank stattdessen nur ein Glas Milch, während seine Augen gedankenverloren in den Raum schauten.

Sein Schweigen beunruhigte mich. Ich wollte ihn fragen, was los war, aber ich hielt inne, sah nur zu, wie er mit seinen kleinen Händen an dem Glas herumspielte, als würde er versuchen, in eine andere Welt abzutauchen. Nach dem Frühstück verschwand der Hybrid wieder in meinem Zimmer, und ich nutzte die Gelegenheit, mich in den Sessel im Wohnzimmer zu werfen. Mein Handy fischte ich aus der Hosentasche und tippte sofort in die Suchleiste:

„Was bedeutet die Rolligkeit bei Katzen?"

Nach einigen Schlagzeilen stieß ich auf eine Erklärung, die mir das Herz schwer machte.

Wenn Ihre Katze rollig ist, zeigt sich das durch diese Anzeichen: Sie ist plötzlich besonders anhänglich und anschmiegsam. Oft zeigen rollige Katzen das namensgebende Rollen auf dem Boden. Sie verlieren ihren Appetit und suchen nur selten den Futternapf auf. Katzen sind zu dieser Zeit völlig darauf fixiert, sich mit einem Kater zu paaren. Daher hat sie wenig Interesse an ihren normalen Aktivitäten.<<

Der Gedanke schoss mir durch den Kopf: Hat er deshalb mit mir geschlafen? Er mochte mich doch nicht wirklich, es lag nur an seiner Rolligkeit. Ein stechender Schmerz durchfuhr mein Herz, und ich fragte mich, ob ich dem kleinen Hybriden schon so verfallen war. Mit einem tiefen Seufzen stand ich schließlich auf und machte mich wieder auf den Weg in mein Zimmer.

Dort fand ich Felix in die Decke eingewickelt, friedlich schlafend und leise murmelnd. Ich schaltete mein Handy ein, wischte nach links und machte sofort ein Foto von ihm. Er sah einfach zu niedlich aus, und ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen, als ich sein schlafendes Gesicht betrachtete. So leise ich konnte, legte ich mich hinter ihn und zog ihn sanft an mich heran. Er drehte sich in meinem Griff, sodass sein Gesicht jetzt in meine Richtung zeigte.

Wie von selbst kuschelte er sich näher an mich, sein warmer Atem traf auf meinen Hals und verursachte eine wohlige Gänsehaut, die durch meinen Körper zog. Es war erst früh am Morgen, und dennoch schien die Müdigkeit über mich hereinzubrechen, als würde die Nähe des Jungen eine schleichende Beruhigung in mir auslösen. Ich ließ mich einfach treiben, meine Augen wurden schwer, bis sie schließlich zufielen, und bald darauf driftete ich wieder in einen tiefen Schlaf mit Lix in meinen Armen.

My little HybridWo Geschichten leben. Entdecke jetzt