7 - Nur einmal

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Als wir bei dem alten Café ankamen griff ich nach Utahimes Arm, um sie daran zu hindern in diese Gasse abzubiegen.
"Was ist?" fragte sie. Ich hörte bereits ein paar Stimmen und bedeutete ihr leiser zu sein. "Lass uns von oben nachsehen, da werden wir nicht gleich entdeckt." flüsterte ich und zog sie in das leerstehende Haus. Da die Tür fehlte war das kein Problem. Das Café hier war früher sehr beliebt gewesen, doch als der Besitzer verstarb und es geschlossen wurde, wollte keiner es kaufen und so vegetierte es seitdem vor sich hin.

Wir gingen ein Stockwerk nach oben und spähten vorsichtig aus dem erstbesten Fenster, das wir finden konnten. Da unten standen zwei Männer. Es hätten auch mehr sein können, da sie so nah an der Hauswand standen, dass ich selbst die Beiden kaum sah.
"Ich kann nicht verstehen was sie sagen." flüsterte Utahime und drückte, angestrengt lauschend, ihr Ohr an die Fensterscheibe.
"Geh zur Seite!" bat ich und öffnete es dann vorsichtig, darauf bedacht kein Geräusch zu machen.

Das Fenster spielte nur leider nicht mit und verkündete mit einem lauten quietschen seine Bewegung. Als wolle es sagen: "Seht her! Endlich werde ich mal wieder benutzt!"
In Gedanken sprach ich eine komplizierte aneinanderkettung von Flüchten und Utahimes Gesicht verriet, dass sie gerade das selbe tat.

Die Stimmen der Männer dort unten verstummten und ich konnte hören, wie sie sich in Bewegung setzten.
"Was jetzt?" fragte ich verärgert.
"Komm!" Utahime griff nach meiner Hand und zog mich durch das verlassene Haus nach unten. "Wir heften uns an ihre Fersen, vielleicht kriegen wir ja doch etwas raus!"
Ich nickte nur und sah einen Mann auffällig schnell zwischen ein paar Menschen verschwinden.
Gerade wollte ich schon die Verfolgung aufnehmen, als ich noch einen Blick in die Gasse warf. Sie war leer, doch am Ende sah ich gerade jemamden um die Ecke verschwinden.

Ein großer, muskulöser Kerl mit schwarzem Haar. Sein Gesicht hatte ich kaum gesehen, doch irgendetwas an ihm kam mir so vertraut vor. Mein Herz setzte einen Schlag aus und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Mir war, als hätte ich den Geist meiner Vergangenheit gesehen.

RückblendeAlter: 12 Jahre

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Rückblende
Alter: 12 Jahre

~Ich starrte in den schwarzen Qualm, der mir die Sicht nahm. Mein Herzschlag verlangsamte sich allmählich und ich wurde ganz ruhig. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich gleich sterben würde und irgendwie spürte ich jetzt keinerlei Angst mehr.
"Es tut mir leid Toji..." murmelte ich nur. ~

"Wo bist du?!" drang eine vertraute Stimme zu mir durch und hielt mich jetzt bei Verstand.
"Toji?" fragte ich erschöpft und es folgte gleich wieder ein schwerer Hustenanfall unter dem ich mich krümmte.
"Verdammt wir müssen hier raus!"
Er packte meine Handgelenke und zog mich unter dem leblosen Körper heraus.
"Warte! Meine Mutter..." presste ich angestrengt hervor.
"Vergiss sie, hier sind alle tot!" knurrte er und zog mich einfach mit sich. Ich war zu schwach, um mich ihm zu widersetzen, auch wenn jede Faser meines Körpers danach schrie.
Er stolperte mit mir nach draußen und wir schleppten uns noch bis zum weichen Gras.

Das Versprechen, das du mir einst gabst |Toji x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt