16 - Unterwegs

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Wie er mich so anstarrte, bekam ich Gänsehaut und wollte gar nicht wissen was er gerade dachte. Ich schluckte dieses komische Gefühl einfach herunter und stapfte zur nächsten Telefonzelle.
"Gib mir Kleingeld!" befahl ich schroff und Toji kramte stumm in seiner Hosentasche nach ein paar Münzen. Dass er jetzt so schweigsam und in sich gekehrt wirkte, war mir beinah unheimlich.
"Hast du ihre Nummer im Kopf?" fragte Toji jetzt.
"Nein, aber die eines Idioten, der mich achtzig Mal am Tag angerufen hat." murmelte ich finster und auf der Anderen Seite nahm im selben Moment jemand ab.
"Satoru? Ich muss dich um etwas bitten."

Satoru war so nett Utahime für mich zu kontaktieren und ihr einen Treffpunkt und Uhrzeit zu übermitteln.
"Das alte Café also?" fragte Toji neuguerig, während er mir folgte wie ein Hündchen.
"Du wirst nicht mitkommen." gab ich genervt zurück und starrte ihn hasserfüllt aus dem Augenwinkel an.
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich alleine lasse." lachte er amüsiert.
Mein Kiefer arbeitete. "Hast du Angst, dass ich dir davon laufe?" fragte ich jetzt.
"Nein, selbst wenn, würdest du zurück kommen, so wie jede Andere auch."

Seine eingebildete Art war einfach zum Kotzen und ich funkelte ihn feindselig an. "Na dann kannst du mich ja guten Gewissens allein lassen."
"Halte ich für keine gute Idee."
"Utahime wird sich fragen, was für ein komischer Typ mich begleitet und dann müsste ich mir irgendeine Story überlegen."
Seine Augen begannen amüsiert zu funkeln und das konnte nichts Gutes bedeuten. "Sag halt einfach ich bin dein Freund." grisste er verwegen und ich wollte zu gern etwas nach ihm werfen.

"Eher sage ich, dass du mein schwuler bester Freund bist

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"Eher sage ich, dass du mein schwuler bester Freund bist." gab ich selbstgefällig zurück und er verzog unglücklich das Gesicht. Schien ihm nicht so zu gefallen.

Wir standen vor dem alten Café und lieferten uns ein Blickduell, bis er schließlich seufzte. "Gut, ich geh da drüben was trinken." gab er jetzt nach und deutete auf eine Bar auf der anderen Straßenseite. "Du hast maximal eine Stunde!" knurrte er und ich nickte nur verstimmt.
Ihn eine ganze Stunde nicht zu sehen war sicher eine Wohltat für meine überstrapazierten Nerven.
Ich atmete tief und er verschwand, ohne ein weiteres Wort, hinüber zur Bar. Für ein paar Sekunden sah ich ihm noch nach. So einfach war es also ihn los zu werden? Vielleicht sollte ich einfach abhauen?
Aber diese Kopfgeldjäger waren nicht zu unterschätzen, außerdem würde Toji dann nicht durch meine Hand sterben, was für eine Verschwendung.

Seufzend ging ich in das alte Gebäude und sah mich prüfend um. Ich fragte mich, wie es hier wohl gewesen sein musste, als der Laden noch voller Leben und erfüllt vom Geruch frisch gemahlenem Kaffees war.
"Dir ist nichts passiert..."
Beim Klang von Utahimes sanfter Stimme drehte ich mich herum.
Mit großen Schritten ging ich auf sie zu und wir fielen uns in die Arme. "Dir geht es gut! Ich bin ja so froh!" gestand ich und mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen.
"Ist bei dir alles okay, du warst einfach verschwunden und überall war Blut.." gestand sie und wenn ich daran dachte, was sie gesehen haben musste, als sie wieder zu Bewusstsein kam, tat es mir selbst weh.

Ich lächelte sie aufmunternd an

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Ich lächelte sie aufmunternd an. "Alles bestens, wirklich. Tut mir leid, dass ich dir solche Sorgen bereitet habe."
"Schon gut. Sag mal..." sie löste jetzt die Umarmung, nahm mich bei den Schultern und musterte mich prüfend. "Was sind das für Klamotten?"
"Naja...also..." stammelte ich gedehnt und versuchte mir schnell eine Ausrede einfallen zu lassen, warum ich in übergroßen Männerklamotten herum lief. "D-das sind Satorus Sachen...meine waren völlig im Eimer, da hat er mir was von seinen geborgt."
Sie zog eine Augenbraue nach oben und sah mich skeptisch an. "Da läuft aber nichts zwischen euch oder?"
Ich lachte geradezu hysterisch auf. "Niemals! Er wäre der letzte Mensch mit dem ich etwas anfangen würde. So ein nerviger Kerl!" schimpfte ich.

Dabei war Satoru vielleicht doch eher der Vorletzte, denn den letzten Platz belegte ein gewisser Schwarzhaariger mit einer Narbe am Mundwinkel.

Utahime nickte nur verstehend und lächelte dann." Komm wir kaufen dir etwas schönes zum Anziehen." schlug sie vor.
Ich wagte es kaum zuzustimmen, doch immerhin hatte ich noch beinah eine Stunde Zeit. "Okay, gut." Außerdem konnte ich mir weitaus besseres vorstellen, als noch länger in Tojis Klamotten herum zu laufen.
Als wir das alte Gebäude verließen, wehte mir ein kühler Wind um die Nase und mir stellten sich die Nackenhaare auf. Irgendwie fühlte ich mich unwohl, doch ich konnte nicht genau sagen, woran es lag. Vielleicht war ich mit der Gesamtsituation einfach überfordert.

Wir gingen in den Laden, vor dem ich mit Toji vorhin bereits gestanden hatte und ich fragte mich was er wohl gerade trieb?
Mit einem Kopfschütteln versuchte ich die Gedanken an ihn los zu werden. Utahime drückte mir einen ganzen Haufen Kleider und die Hand und schob mich dann in die Umkleidekabine.
"Ich habe gar kein Geld dabei!" warf ich jetzt ein und wurde ganz rot vor Verlegenheit.
"Macht nichts, ich zahle." winkte sie ab und das war mir noch unangenehmer.

Sie schien meinen zerknirschten Gesichtsausdruck zu bemerken, denn sie lachte jetzt. "Ich kann es dir vom Gehalt abziehen, wenn du dich dann besser fühlst."
Ich nickte zufrieden und zog den Vorhang der Umkleide zu. "Was die Arbeit betrifft...ich muss kündigen." gestand ich und es war unerwartet still.
Eilig zog ich mir etwas über und streckte den Kopf nach draußen. "Du sagst ja gar nichts."
"Ich habe mir das ehrlich gesagt schon gedacht. Was hast du jetzt vor?"
"Ich werde wohl untertauchen müssen."
Seufzend schob ich den Vorhang zur Seite, damit Utahime einen Blick auf meine Kleider werfen konnte.
"Leih mir mal kurz dein Katana, ich habe meins nicht dabei." bat ich in waiser Voraussicht.

"Wow! Du siehst wunderschön aus!" rief sie begeistert und mein Kopf glühte

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"Wow! Du siehst wunderschön aus!" rief sie begeistert und mein Kopf glühte.
"Das ist mir egal, hauptsache ich kann in den Klamotten kämpfen." murmelte ich und irgendwie wurde ich dieses seltsame Gefühl nicht los, welches mich seit dem alten Café verfolgte.

Das Versprechen, das du mir einst gabst |Toji x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt