Golden || larry stylinson fanfiction

9. ᴛᴀɢ, ɴᴀᴄʜᴍɪᴛᴛᴀɢ - ᴘʀᴏʙᴇ ᴜɴᴅ ᴛɪsᴄʜᴛᴇɴɴɪs

"You're no good for me but, baby, I want you" - Diet Mountain Dew, Lana Del Ray

Schwer atmend bewege ich mich durch den Trainingsraum und versuche die Namen allen Schritten ihm Kopf zu behalten, die Louis mir beigebracht hat.
Trotz aller Mühe verwechsle ich manchmal Chasses, Attaque, Grand Circle, Elevation und all die anderen Begriffe, doch mein Tanzpartner lässt sich davon nicht unterkriegen und macht unermüdlich weiter.

"Mehr Spannung", verlangt er, während er mit erhobenem Kinn an mir vorbeischreitet. "Und die Brust herausstrecken. Vergiss nicht, du bist stolz."

Ich gebe mir wirklich Mühe, all seine Anweisungen zu befolgen, und nach einer weiteren Stunde kann ich die Schritte namentlich zwar noch immer nicht richtig unterscheiden, doch langsam habe ich die Choreographie verinnerlicht und so pfeife ich auf Bezeichnungen und mache einfach die Schritte in der Reihenfolge, wie er es mir beigebracht hat.

Die Zeit vergeht wie im Flug und so ist es bereits spät am Nachmittag, als Louis die Musik stoppt und ich erleichtert alle Muskeln entspanne und meine Gliedmaßen ausschüttle.

"Das war gut. Morgen üben wir tagsüber noch ein wenig und dann schaffen wir das schon", sagt er gut gelaunt und gemeinsam machen wir uns auf den Rückweg zur Villa.

Dort treffen wir auf den gesamten Rest der Gruppe, denn jeder scheint schon nervös wegen der morgigen Liveshow zu sein und sich nicht mehr aufs Proben konzentrieren zu können.

"Hey, Harry", freut sich Zayn wie jedes Mal, wenn er mich sieht, und mir wird das Herz schwer, weil mir dadurch in Erinnerung gerufen wird, dass Louis niemals so reagieren würde. Vor allem wenn Liam und Danny im selben Raum sind so wie jetzt.

Louis scheint den gleichen Gedanken zu haben, denn wir sehen uns an und in seinen Augen steht etwas, das ich nicht greifen und verstehen kann, genauso wie ich ihn nicht greifen und verstehen kann.

Und während er mich alleine mit seinem Anblick in einen Ozean an wirren Gefühlen reißt, frage ich mich wieso es mir so weh tut, dass er mich nicht so mag, wie ich es mir wünsche.

Louis ist bloß irgendein Mann, der zufällig mein Tanzpartner in einer Show geworden ist, nach der wir uns vielleicht nie mehr sehen.

Er ist niemand, der mich so schlecht fühlen lassen sollte, doch er tut es. Er ist niemand, aber im selben Augenblick ist er momentan alles, worum sich mein Leben dreht. Und zwar vom Aufwachen am Morgen, über die stundenlangen Proben bis hin zum Abend, an dem ich im Bett liege und hoffe, dass er an meine Tür klopft, um bei mir zu sein.

"Louis, hast du Lust auf eine Runde Tischtennis?", fragt Danny und kommt auf uns zu, weshalb mein Tanzpartner den Blick von mir löst und sich seinem Freund zuwendet.

"Klar", stimmt er zu und dreht sich plötzlich doch wieder zu mir um. "Spielen wir gemeinsam?"

Für ein paar Sekunden starre ich ihn einfach nur ungläubig an und auch Dannys abfälliges Schnauben bringt mich nicht davon ab.

"Ich...?", stelle ich dann fragend in den Raum und mein Blick huscht zu Zayn, der neben Willow auf der Couch sitzt und ebenso überrascht aussieht.

"Ja, du", bestätigt Louis und nur ein kaum erkennbarer Unterton verrät, dass er aufgrund seines Angebots etwas unsicher ist.

"Uhm... okay?", erwidere ich und mein Herz klopft wie verrückt in meiner Brust.

"Wenn du verlieren willst", spottet Danny und reicht Louis zwei Schläger, von denen dieser einen an mich weitergibt. "Liam du spielst mit mir."

Wie der brave Handlanger, der er in den wenigen Tagen geworden ist, folgt der Braunhaarige Danny aufs Wort und so stehe ich den beiden wenig später Seite an Seite mit Louis gegenüber. Nur die Tischtennisplatte trennt uns von einander und als Liams erster Aufschlag so fest und schnell ist, dass mich der Ball am Kopf trifft weiß ich, dass das keine gemütliche Aktivität wird.

"Das wird ein leichter Sieg", machen sich die beiden über mich lustig und ich beiße die Zähne fest zusammen, um mir eine Antwort zu verkneifen, die nur wieder zu einer Auseinandersetzung führt.

Wieder schlägt Liam auf, doch diesmal bin ich vorbereitet und hole gerade noch rechtzeitig aus, wodurch ich den Ball zurückbefördere. Wie es sich gehört kommt er einmal auf der Platte auf und hüpft dann zwischen den verdutzt dreinschauenden Idioten auf den Boden.

"Punkt für uns!", freut sich Louis, streckt begeistert den Schläger in die Luft und schenkt mir ein so breites Lächeln, dass mir ganz warm wird.

Ab diesem Zeitpunkt bieten Danny, Liam, Louis und ich uns ein erbittertes Match und mein Herz macht jedes Mal einen Satz, wenn mein Tanzpartner mich stolz ansieht und als wir das Spiel schlussendlich gewinnen, würde ich ihm am liebsten einen Kuss geben, so euphorisch bin ich über das Erlebnis und den Sieg.

Doch ich halte mich zurück, denn er wollte mich nicht einmal küssen, als wir intim geworden sind, und so begnüge mich mit dem guten Gefühl, das von mir Besitz ergriffen hat, weil Louis zum ersten Mal für alle deutlich sichtbar Zeit mit mir verbracht hat.

"Ich habe ja gesagt, er mag dich", raunt mir Joey zu, der sich neben mich setzt, nachdem ich mich erschöpft zu Zayn auf die Couch fallen lassen habe.

"Vielleicht", erwidere ich und löse meinen Blick nicht von Louis, der sich zu Eleanor und Gigi gesetzt hat und ein Gespräch mit ihnen führt, das für mich nicht wichtig ist. Ich sehe ihn gerade einfach nur gerne an und je länger ich es tue, desto seltsamer fühle ich mich.

Er hat selbst gesagt, dass er mich mag, doch heute habe ich mich zum ersten Mal so gefühlt, als würde er es möglicherweise wirklich ernst meinen. Wahrscheinlich interpretiere ich in diesen kurzen Moment, der nicht ganz in sein sonstiges Verhaltensmuster passt, viel zu viel hinein, aber es versetzt mich in unglaublich gute Stimmung und deshalb erlaube ich es mir.

Vielleicht ist in einer Stunde schon wieder alles hinfällig, denn es ist schon zuvor geschehen, dass ich dachte, er ist anders als vermutet, und dass ich bitter enttäuscht wurde. Vielleicht sollte ich meinen Gemütszustand nicht so sehr von seinen Handlungen abhängig machen. Und vielleicht reagiere ich nur so heftig, weil wir seit neun Tagen zusammen hier mehr oder weniger eingesperrt sind und ich an nichts anderes mehr denken kann, aber das mindert meine Freude über die Entwicklung nicht.

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Ich hoffe, dass ihr eine schöne Woche habt!

Bis bald,
Maybe

[1059 Wörter]