ᴱᴾᴵᴸᴼᴳᵁᴱ

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(Gerne dabei den Song anhören 🙃)
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"Hast du alles?" - "Ja... Ich habe alles, Mama.", erklang es Erens Stimme. Er kam sich hier gerade wie ein Kleinkind vor, wie er hier stand und Levi nochmals seine Kleidung zurechtzupfte. Er erkannte nur sein Spiegelbild, wo der Schwarzhaarige mit dem Rücken zum Spiegel stand und sich die Hände rieb. Levi schnaubte belustigt auf Erens Worte.
"Gut...", sagte Levi, legte eine Hand auf Erens Wange. Er schaute in das Gesicht des Braunhaarigen, wo er so einiges wiedererkannte. "Hey... Wir haben doch darüber gesprochen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es wird alles gut.", meinte er sanft. Eren legte seine Hand auf die des Schwarzhaarigen und lehnte sich etwas dagegen, nickte schwach. Ja, sie hatten ausführlich darüber gesprochen. Sehr viel sogar. Und es hatte Erens Angst etwas genommen. Er hatte seinen Entschluss gefasst und würde sich nicht weiter davon abbringen lassen, das war für ihn klar.

Levi nickte, gab Eren noch eine Kuss auf die Stirn, ehe er sich Erens Hand schnappte und mit ihm nach unten ging. Der Weg zu den Treppen und noch weiter fühlte sich so unendlich lang an, als würde sich alles in Zeitlupe bewegen. Eren konnte es nicht einordnen, aber es war auf der einen Seite sehr aufregend, aber auf der anderen auch beunruhigend. Ob sich all die Kinder, die von ihren neuen Eltern abgeholt wurden, auch so gefühlt haben? Eren konnte es sich gut vorstellen.
Als sie unten ankamen standen alle Bewohner des Hauses im Wohnzimmer und sahen Eren lächelnd zu. Die Kleinen strahlten aber am meisten, weil sie stolz auf ihren großen Bruder Eren waren, manche hüpften auch. Dieser Anblick berührte Eren so sehr, dass er gleich dieses Lachen erwiderte.
Und ganz am Ende stand Anna, hatte Erens Tasche an ihrer Seite. In ihrem Gesicht konnte man wohl sehr gut herauslesen, dass sie sich mindestens genauso sehr freute, wie die anderen Kinder auch. Schließlich hatte sie - ehrlicherweise - nicht richtig damit gerechnet, dass es so mit Eren verlaufen würde. Aber sie war stolz auf ihren kleinen Rabauken. Schließlich hatte er jetzt das, was er sich immer erwünscht hatte. Oder sogar mehr, wer weiß das schon...

"Bereit?", fragte sie, als Eren mit Levi neben ihr zum Stehen kam. Als sie durch die Tür traten, erkannten sie bereits Zekes Wagen, der vor dem kleinen Törchen prangte. Einmal schluckte Eren, als er an die Zukunft dachte. Er verstärkte den Händedruck, den auch Levi bemerkte. Um Eren zu beruhigen sah er ihm tief in die Augen, so kam er wieder runter.
"Na? Alles gepackt?", fragte Zeke, der am Wagen lehnte und die Arme vor seiner Brust verschränkt hatte. Eren nickte und hob die Tasche hoch, die er Anna abgenommen hatte. Sie war doch kleiner, als er gedacht hatte. Aber da war nun mal alles drin, was Eren besaß. Für seine Malsachen gab es natürlich wie gewohnt den Extrarucksack.
"Und du, Levi?", der Blonde trat zu den beiden heran, musterte den Schwarzhaarigen abschätzend. Eren begann zu lächeln und ließ die Hand los, um schon mal seine Sachen in den Kofferraum zu packen. "Wie meinen Sie das?", fragte er mehr als verwirrt. Was sollte denn los sein? "Na, wo dein Gepäck ist.", machte Zeke deutlich.
Nun verstand Levi gar nichts mehr. "Überraschung, du kommst mit!", kam es erfreut von Eren, der ein weites Strahlen auf seinen Lippen hatte. "Ich komme mit?...Wie-" - "Also echt, Levi. Du magst zwar schlau sein, doch du verstehst es echt nicht. Du kommst mit nach Amerika! Was wäre ich für ein Freund, würde ich dich einfach hier lassen!", kam es wieder von ihm. Auf einmal wurde ihm eine etwas größere Tasche gereicht. "Hier, ist alles drin.", meinte Anna, die mit einem stolzen Blick hinter Levi stand. Durch die ganzen Bücher war diese doch um einiges schwerer, als sie gedacht hatte. Vor allem noch schnell alles einzupacken, als Levi bei Eren war, hatte dies nicht gerade vereinfacht.
"Eren und ich haben telefoniert. Und er ließ einfach nicht locker. Er meinte, er komme nur mit, wenn auch du mitkommst. Und so habe ich etwas an meinen Plänen geändert.", meinte Zeke, hob einen seiner Mundwinkel. So langsam machte es auch bei Levi 'klick'. Er drehte sich zu Eren, jedoch war er so sprachlos, weil er nicht wusste, wie er darüber denken sollte. "Eren, aber ich dachte... Aber warum hast du mir das nicht gesagt?", fragte der Schwarzhaarige etwas entgeistert.

Eren kratzte sich am Hinterkopf. "Naja... Ich habe nochmal darüber nachgedacht. Und dadurch ist mir nur noch mehr klar geworden, wie wichtig du mir bist und dass ich dich auf keinen Fall alleine lassen will. Also wollte ich dich damit überraschen.", meinte der Braunhaarige. "Du brauchst dir auch keine Sorgen wegen dem Papierkram machen. Wir haben bereits alles erledigt.", kam es dann wieder von Anna.

"Eren, ich... Danke." - "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Komm, sonst verpassen wir den Flug nach New York!" Levi nickte, konnte es immer noch nicht ganz glauben, was gerade passierte.

Nachdem der Rest eingepackt war, stiegen alle ins Auto. Keine Minute später saßen sie alle im Wagen. Eren und Levi sahen dem Haus hinterher, wie es immer kleiner wurde, desto weiter sie fuhren. Man konnte noch die kleinen Kinder sehen, wie sie voller Freude für ihre großen Brüder in die Luft sprangen. Auch, wie Anna die kleinen Monsterchen  versuchte zu bändigen, damit sie nicht ausversehen auf die Straße hüpften. Tim und Violet winkten den beiden hinterher.

"Und? Freut ihr euch auf New York?", kam es von einer weiblichen Stimme vorne. Es war Piek, die Zeke wie immer begleitete. "Ja...Ja, das sind wir.", erklang es Erens Stimme sanft. Er schaute nach unten, wo ihre beider Hände miteinander verschränkt auf der Sitzbank lagen. Levi schenkte Eren einen aufgeweckten und zustimmenden Blick, was den Braunhaarigen schmunzeln ließ. Der Schwarzhaarige lehnt sich gegen Erens Schulter und sah nach draußen.

Und auf einmal erschien ihm der Himmel nun viel klarer und endloser, als jemals zuvor.
Schließlich hatte sich so einiges in seinem Leben geändert. Aber auch in Erens. Letzten Endes haben sie herausgefunden, dass sie ohne einander einfach nicht sie selbst waren.
Da war es doch viel schöner, die unbekannte Zukunft nicht allein zu erleben, nicht war?

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Das war meine Geschichte. Durch diesen einen Menschen lernte ich es, was ,,in Freiheit leben" bedeutet.

Danke dir, Eren.

Stay With Me [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt