ᶜᴴᴬᴾᵀᴱᴿ ³¹

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"Bist du fertig, Levi?", kam es von unten aus dem Flur. "Ja, ich komme!", rief er zurück. Er schnappte sich schnell seine Tasche, guckte nochmal, ob alles drin war, und stolperte die Treppen herunter. Unten standen bereits alle verammelt und warteten nur noch auf den Schwarzhaarigen.
Als er unten ankam, lächelte Anna freundlich, ehe sie sagte: "Gut, dann können wir ja endlich los." Sie nahm noch schnell den Schlüssel von der Kommode, ehe sie bereits nach draußen ging, die Kinder stets im Auge habend. Alle Kinder folgten ihr aus dem Haus und gingen zum gemeinsamen Auto-Bus, den sie ausgeliehen hatten. Sie öffnete den Wagen und ließ die ersten Kinder einsteigen. Natürlich durfte sie das Zählen nicht vergessen, nachher verlor sie noch eines der Kinder - Das wäre nicht das erste Mal.
"Die Großen zuerst!", sagte sie bestimmt und klappte die Sitze nach vorne. Sogleich stiegen die Großen ein. Darunter auch Eren und Levi, die es sich im hinteren Teil bequem machten. Man konnte die aufgeregte Stimmung im ganzen Bus spüren, wie neugierig besonders die Kleinen waren.

Heute war ein schöner Tag, weshalb sie alle beschlossen hatten, in den Zoo zu gehen. Die Sonne schien und es war beinahe wolkenfrei. So einen Tag gab es schon länger nicht mehr, also musste man ihn auch auskosten. Natürlich waren von allen am meisten die kleineren Herrschaften auf diesen Tag gespannt und konnten es kaum erwarten, die Tiere von Nahem bestaunen zu dürfen. Denn der letzte Ausflug war schon länger her. Natürlich hab es auch welche, die von dieser Idee nicht so überzeugt waren - Sie waren in der Minderheit und wurden deswegen ,,ignoriert".
"Ab zum Zoo!", rief einer der Kinder aus, worauf sogleich ein paar weitere dazu einstimmten.

"Und, hast du Lust?", fragte Eren, als er zu Levi schaute. Während Eren ein lockeres T-Shirt und eine kurze Hose trug, hatte Levi wie immer seine schwarze Jeans und seinen Hoddie, hatte die Kapuze auf. Er war einer derjenigen gewesen, die von dieser Idee nicht so überzeugt gewesen waren. Aber da er den Kindern, besonders den Kleinen, nicht den Spaß verbieten wollte, knickte er schließlich doch ein. Sie wären so oder so gefahren. Also wäre es egal gewesen. Außerdem wollte er bei den Kleinen nicht als "Spaßverderber" bekannt werden - Das ganz sicher nicht.

"Weiß nicht.", antwortete er. "Ach, komm schon! Das wird lustig, ganz bestimmt!", sagte Eren voller Energie. Ja, er schien wirklich gute Laune zu haben. Wer konnte es ihm verübeln? Es war schönes Wetter und gut ausgeschlafen sah er auch aus. "Wenn du das sagst...", entkam es dem Schwarzhaarigen. Eren seufzte mit einem Lächeln. Er hatte sich schon gedacht, dass Levi davon nicht so überzeugt sein würde. Schließlich konnte er ihn ganz gut einschätzen. Er nahm sogar an, dass der Abend am See, wo Levi ihm seine Gefühle zeigte, eine Sache war, die nicht so oft passierte. Levi fiel es offensichtlich schwer, offen mitzuteilen, was er fühlte. Egal welche Emotion. Deswegen war er auch äußerlich so abweisend. Nur Eren wusste, dass er auch ganz anders konnte - Dies hatte Levi ihm vor ein paar Tagen zu Genüge bewiesen.

"Warst du schon mal im Zoo, Levi?", fragte Eren nach einer Weile wieder. Levi brummte verneinend. "Wie?! Du warst noch nie da? Wie kannst du dann sagen, dass du da nicht hin willst?" - "Also mir gefällt die Vorstellung nicht, dass Tiere ohne ihr Wissen dort eingesperrt werden und zur Schau gestellt werden... Dir etwa?", erklärte er. Eren verstummte. So hatte er das noch nie betrachtet. "Manche Tiere werden dort geboren. Sie wissen nicht, dass es noch etwas anderes gibt als den Zoo. Es wird zwar ganz groß verkauft, dass so das Aussterben verhindert werden kann... Doch ist das nur Fassade. Geld ist immer der Grund, bei egal was...", fuhr er fort. "Stimmt wohl...", sagte Eren.
"Aber weißt du was?" - "Was denn?" - "Es wird dir trotzdem Spaß machen!", meinte der Braunhaarige. Levi hob eine Augenbraue. "Wie?" - "Na, ich bin doch da! Ich werde dafür sorgen, dass du heute Spaß hast!", sagte Eren mit einem entschlossenen Gesicht. Levi schüttelte kaum merklich schmunzelnd den Kopf und drehte ihn zum Fenster, schaute nach draußen.
Als er dann plötzlich merkte, wie sich etwas Warmes auf seine Hand schlich, schielte er kurz nach hinten. Eren hatte seine Hand auf Levis gelegt und hielt sie. Doch der Braunhaarige schaute nach vorne, den Blick von Levi ignorierend, als wäre nichts passiert. Levi im Gegensatz wurde plötzlich ganz warm, weshalb er seine Kapuze runter nahm und seine Ärmel hochkrempelte. Im Fenster sah er sein Gesicht, wie es an Röte zu nahm. Er nahm einfach an, dass ihm einfach nur warm war. Genau, das war es. Ganz sicher...

-

"Alle einmal aussteigen!", forderte Anna, als die Gruppe am Parkplatz des Zoos ankam. Wie auf Kommando verließen alle Kinder den Wagen und stellten sich davor auf - Das betonte Anna stark. "Schön, ich zähle durch! Einmal Klappe halten...", sagte sie, ehe ihre Augen über die verschiedenen Köpfe wandern ließ und genau zählte.
Als sie dann merkte, dass alle da waren, atmete sie erleichtert aus. "Wir gehen jetzt zur Kasse. Danach werden wir Grüppchen bilden." Und schon lief die große Gruppe zu den Kassen. Nach einer kleinen Weile hatten alle ihre Karte und ihren Besucherausweis. Besonders die Kleinen betrachteten die Karte mit dem Plan des Zoos mit neugierigen Augen, als sie diese von dem Mitarbeiter an der Kasse kostenlos dazu bekamen.

So stellten sich alle Kinder nochmal etwas abseits der Kasse in einer Gruppe zusammen und betrachteten die große Tafel, auf der alles nochmal drauf stand. "Die Gruppen sehen so aus: Mindestens drei in einer Gruppe. Bei mir bleiben die U5 Kinder, der Rest verteilt sich. Tim und Violet nehmen welche. Die Mittleren, bis 15 Jahre, können so gehen. Wir treffen uns in drei Stunden wieder hier!", erläuterte sie den Plan. Und schon hatte die Verteilung begonnen.
Mit den ersten Kindern verschwanden Tim und Violet.
Als Anna ihre Kinder zu sich nahm, sah sie, dass Eren und Levi nur noch alleine da standen. Sie hatte ganz vergessen, dass heute nur sie die Mittleren waren. Der andere war bei einem Freund. "Eren, Levi!", rief sie, womit sie somit ihre Aufmerksamkeit bekam. "Wie ich sehe, seid ihr die letzten, die übrig bleiben. Zack ist nicht da, also seid ihr alleine. Wenn ihr mir versprecht, gut aufzupassen und auch keinen Mist zu bauen, dürft ihr auch so gehen. Bleibt aber bitte immer erreichbar!", meinte sie. Man konnte die aufgehende Freude in Erens Gesicht richtig ansehen. Levi stattdessen nickte nur verstehend.

"Na komm schon, Levi! Das wird ein Spaß!", rief Eren aufgeregt aus, schnappte die Hand des Schwarzhaarigen und zog ihn gleich weiter. Kurz überlegte Anna, bis sie sich schließlich kein Schmunzeln verkneifen konnte. Sie hatte bereits so eine Vermutung, als sie die beiden händchenhaltend im Rückspiegel im Bus geseh'n hatte. Und nun wieder? Das hatte doch etwas zu bedeuten... Schließlich konnte sie es eh nicht verhindern - Das wollte sie auch gar nicht. Sie freute sich sehr, wenn sie sah, dass es beiden besser ging. Eren war nicht mehr so aufgedreht und baute nicht mehr so viel Mist und Levi war weniger alleine.
Beide Seiten zogen ihre Vorteile daraus.
"Anna! Können wir endlich gehen? Ich will die Liraffa nund den Elifanten sehen!", quengelte eines der Kleinen und zog an Annas Hose. So wurde sie aus ihren Gedanken gezogen. Etwas irritiert sah sie runter zum Kind, ehe sie verstand. Sie wuschelte dem Jungen durch die Haare und sagte liebevoll: "Natürlich, mein Schatz. Und es heißt ,Giraffe' und ,Elefant'."

Stay With Me [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt