Epilog

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2 Jahre später

"Ich weiß immer noch nicht, ob das eine gute Idee ist", zweifelte ich, während ich prüfend auf die Steuerkonsole des Shuttles blickte.

"Warum nicht?", wunderte sich Isola. "Du hast seit einer Ewigkeit keinen Urlaub mehr gemacht. Das hast du dir verdient."

"Ich weiß nicht." Seufzend starrte ich auf die durch den Warp verzerrten Sterne, dann drehte ich meinen Kopf zur Seite, wo ich Isola sah, der tiefenentspannt in seinem Sessel saß und bereits seinen dritten Kaffee trank. "Commander Denver hat mich förmlich gezwungen, wegzufliegen."

"Risa ist schön zu dieser Jahreszeit", tat Isola mit einem Schulterzucken ab.

"Risa ist immer schön", korrigierte ich. "Deswegen ist das auch der ultimative Urlaubsort. Trotzdem suche ich nicht unbedingt nach Jamaharon. Mann, wäre Captain Tilly nicht auf dieser Abhandlung, hätte sie bestimmt dagegen gesteuert und gesagt, dass ich in der Astrophysik gebraucht werde... oder wie sie es sagen würde: McCormack, kommen Sie mit mir wissenschaften."

"Entspann' dich", verlangte Isola, während er das Shuttle aus dem Warp brachte. "Genau deswegen brauchst du diesen Kurzurlaub."

"Hör mir bloß auf." Ich lachte und bereitete das Landen auf dem Paradies-Planeten vor. "Also, was sind deine Pläne? Jamaharon?"

"Eigentlich wollte ich faul am Strand liegen und vor mich hin vegetieren", erzählte er. "Zu Hause kann ich das vergessen, die Kinder freuen sich viel zu sehr, mich zu sehen."

"Und genau so sollte es auch sein", fügte ich hinzu, während ich das Shuttle perfekt vor dem Eingang des Resorts landete. "Wie hast du eigentlich schon wieder Urlaub bewilligt bekommen?"

"Ich weiß, wie ich Denver überzeugen kann. Manchmal ist es ein Segen, telepathische Fähigkeiten zu haben." Grinsend stand er auf und stellte seine Tasse zurück in den Replikator, um sie zu recyceln. "Urlaub ist gut für die Moral und die Arbeitseffizienz ist ein felsenfestes Argument, merk dir das."

"Brauche ich nicht", sagte ich und griff nach meiner Tasche. "Mir reicht der Landgang."

"Raumstationen zählen nicht", erinnerte er mich. "Bevor du fragst: Nein, der Vortrag auf Betazed zählt auch nicht als Landgang, und erst recht nicht als Urlaub. Ich weiß immer noch nicht, wie du es geschafft hast, so schnell einen Sonnenbrand zu bekommen."

"Ich bin rothaarig", erinnerte ich ihn, während ich die Tür öffnete und das Shuttle verließ. Das Licht der beiden Sonnen knallte mir sofort ins Gesicht und ich musste mehrmals blinzeln, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Es war warm, definitiv zu warm, um diese Uniform zu tragen. Wir liefen auf die Anmeldung zu, wo uns bereits eine grinsende Risianerin erwartete.

"Willkommen auf Risa", grüßte sie überglücklich und zog uns beide in eine herzliche Umarmung, die mich ziemlich überraschte. "Dürfte ich eure Namen erfahren?"

"Elizabeth McCormack", stellte ich mich vor, dann deutete ich auf Isola. "...und das ist Corion Isola."

Sie nickte und sah auf ihr Datenpad. "Corion Isola... ein Doppelzimmer und... oh, da ist glaube ich was schief gegangen. Elizabeth McCormack... hm." Besorgt schaute ich die junge Frau an, die in ihrer Liste rauf und runter scrollte. "Einen Moment, bitte." Sie joggte los, um einen etwas älteren Mann, der die gleichen Klamotten wie sie trug, anzuhalten und ihm das Drama zu verkünden. Er sah rüber zu mir und Isola, dann sagte er etwas und sie nickte, dann kehrte sie zurück. "Entschuldigt die Unannehmlichkeiten. Wir hätten noch eine Suite, wenn das eine Option wäre."

"Sicher", sagte ich verwundert und merkte, wie uns zwei Mitarbeiter die Taschen abnahmen und sie wegtrugen. "Ist beim Buchen ein Fehler passiert?"

"Ja, leider", entschuldigte die Mitarbeiterin. "Eigentlich passiert uns so etwas nicht. Also... das wäre dann Zimmer 271 für Isola und Suite 2 für McCormack. Einen schönen Aufenthalt!"

United | James T. KirkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt