Kapitel 3

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„Peter Parker, freut mich dich kennen zu lernen. Als ich deinen Test gesehen habe, war ich sehr beeindruckt und das ist bei mir selten der Fall", sagte Mr. Stark und setzte sich nun ebenfalls an den Schreibtisch.

„Mit deinem Ergebnis, könntest du durchaus mein Nachfolger werden", setzte er nach und sein Lachen halte durch den Raum. Am liebsten würde ich sofort im Boden verschwinden. Das alles war einfach zu peinlich.

„Ich hätte das gleiche getan wie du gerade, also tue mir bitte den Gefallen und bleib so wie du bist, das gefällt mir!“

„Ähm, Da- danke“, erwiderte ich, wobei ich nicht genau wusste ob er den Test oder die kindliche Aktion von mir meinte. Als ich seinen ehrlichen Blick sah, machte mein Herz einen Sprung. Aber innerhalb weniger Sekunden, veränderte sich sein Ausdruck. Seine Augen verengten sich und sein Blick wurde Ernst, was mich noch unruhiger werden ließ.

„Jetzt möchte ich von dir wissen, warum du nicht alle Fragen richtig beantworten wolltest?“ Diese Frage traf mich sehr unerwartet.

„I- ich weiß nicht, worauf Sie hinaus wollen?“, log ich und zupft Nervös am Saum meines Pullovers.

Seine Augen fokussieren mich. Der Blick war so intensiv, dass ich diesem wieder zurück auf den Boden schaute.

„Gut dann helfe ich dir mal ein bisschen auf die Sprünge. Einige Aufgaben beginnst du mit dem richtigen Ansatz, dann kommt ein Flüchtigkeitsfehler und schon ist das Ergebnis falsch“, er zog einen Stapel Papier hervor, was offensichtlich mein Test war und deutete auf einige Aufgaben. Dann sprach er weiter: „Beim ersten Fehler denk ich: ‘kann passieren‘, beim zweiten: 'Zufall?', bei den danach folgenden: ’System!‘. Alle weisen die selben Fehler auf, die zum falschen Ergebnis führen. Deswegen frage ich nochmal, warum hast du die Fragen absichtlich falsch beantwortet?“

„Es tut mir leid, ich wollte nicht zu perfekt rüberkommen“, versuchte ich mein Handeln zu rechtfertigen. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, deswegen hielt ich meinen Kopf weiterhin zum Boden gerichtet.

„Mach dich nicht kleiner als du bist. Es ist keine Schande, klüger als andere zu sein. Ich weiß wovon ich rede.“
Seine Worte klangen so ehrlich, dass ich neuen Mut fasste und langsam meinen Blick hob.

„Warum hast du dich bei Stark-Industries beworben?“, fragte Mr. Stark und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die Ellenbogen auf den Lehnen gestützt und die Hände vor dem Gesicht zusammen gefaltet, starrte er mich erwartungsvoll an. Und wieder setzt mein Herz aus und der Knoten im Magen zog sich noch enger zusammen.

„S- sie sind mein Idol. Ich wollte so gern mit ihnen arbeiten. Mein Plan war es, nach einem, hoffentlich erfolgreichem College- und Uni-Abschluss, eine Anstellung bei Stark Industries zu bekommen. Als ich gelesen habe, dass ein Praktikant gesucht wird, dachte ich mir, ich versuch es einfach mal. Mehr als schief gehen kann‘s ja nicht“, während ich so erzählte, merkte ich wie sich die Anspannung und Nervosität langsam legten.

„Ich habe schon immer gern gebastelt und irgendwelche Haushaltsgeräte auseinander genommen. Sehr zum Leidwesen meiner Tante. Sogar meine Spi-", ich schlug mir die Hand vor den Mund. Verdammt.

Tony lehnte sich interessiert an den Tisch zurück, seine Augen starrten mich erwartungsvoll und fragend an.

„Sogar was?“, forderte er mich nun auf weiter zu sprechen.

„Meine Spi- Spielsachen habe ich auseinander genommen", platzte ich heraus. Ein verspieltes Lächeln zierte nun wiedervsein Gesicht und ich war froh darüber, dass er mir scheinbar meine Notlüge abgekauft hatte.

„Du machst auf mich einen zielsicheren Eindruck. Nicht jeder in deinem Alter weiß, was er in Zukunft machen will. Es war die richtige Entscheidung, dich auszuwählen“, erwiderte Mr. Stark mit einem Lächeln. Aus irgendeinem Grund bekam ich weiche Knie bei diesem Anblick und ich war froh, dass ich noch auf dem Stuhl saß.

„Also dann Peter, unser Zeit neigt sich allmählich dem Ende", sprach er und stand auf. Ich tat es im gleich und war dankbar, dass mir meine Beine nicht ihren Dienst verweigerten. Er kam um den Schreibtisch gelaufen und reichte mir, zum Abschied die Hand, welche ich ihm ebenfalls entgegen streckte. Ein freudiger Schauer durchzog meinen Körper und Hitze stieg mir in die Wangen, als unsere Hände sich berührten.

„Hat mich sehr gefreut Peter, wir melden uns bei dir“, sagte er und schüttelte meine Hand.

„Danke, dass ich hier sein durfte“, erwiderte ich das Händeschütteln. Ich löste den Griff und hob meinen Rucksack auf, der noch auf dem Boden stand. Als ich auf dem Weg zur Tür war, drehte ich mich nochmal zu ihm herum. Er sah mich daraufhin verwirrt an.

„Kann ich noch was für dich tun?“, fragte er mich, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ich hatte nur vergessen ‘Danke' zu sagen.“

„Aber du hast dich doch bedankt, vor nicht mal zwei Sekunden“, gab er zurück, worauf ich wieder mit dem Kopf schüttelte.

„Das meinte ich nicht. Ich wollte mich dafür bedanken, dass sie mir das Leben gerettet haben“, mein Blick traf seinen und man konnte deutlich die Verwirrung darin sehen, also fuhr ich fort: „Damals, auf der Stark-Expo 2010, haben sie mich vor einem dieser Kriegsdrohnen gerettet. Ich stand vor dem Gebäude, wo die Vorstellung der neuen Drohnen stattgefunden hatte, als das Chaos ausbrach. Ich dachte, allein durch den Handschuh und der Maske die ich trug, könnte ich die Maschine aufhalten und auch ein Held sein. Aber wenn Sie nicht gekommen wären, stände ich heute nicht hier.“

„Der mutige kleine Junge mit der Iron Man-Maske. Ich erinnere mich", sein Blick wurde mit einem Mal sehr sanft.

„Es war sehr leichtsinnig von dir, dennoch wären bestimmt noch mehr Menschen verletzt worden oder schlimmer, hättest du dich nicht dazu entschieden, dich ihm in den Weg zu stellen“, ein zartes und sogleich stolzes Lächeln zog mich in seinen Bann.

Ich freute mich so sehr über seine Worte, das mir die Tränen in die Augen schossen. Ich drehte mich schnell zur Tür, damit er diese nicht sah. Ich griff nach der Türklinke, hielt aber kurz darauf in meiner Bewegung inne und sagte : "Ja, es mag leichtsinnig gewesen sein. Dennoch habe ich die richtige Entscheidungen getroffen und würde es jederzeit wieder so machen."

Danach verließ ich den Raum, ohne  zurück zu blicken.

Rise of Spider-ManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt