Als ich langsam aus meinem Schlaf erwachte, spürte ich ein Hand die meine Wange sanft streichelte. Ich genoss die Berührung und lehnte mich sogar dieser entgegen. Verschlafen öffnete ich meine Augen und ein braunes Augenpaar schaute mir entgegen. Ich blinzelte kurz und realisierte wer über mir hing. Augenblicklich war ich hell wach, schlug die Hand aus meinem Gesicht und richtete mich auf dem Sofa auf. Mein Puls beschleunigte sich und mit weit aufgerissen Augen erwiderte ich den verwirrten Blick von Mr. Stark.
„Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken", sagte er und rieb sich dabei seine Hand.
Ich hatte versehentlich mit voller Kraft zugeschlagen. Als ich meinen Fehler bemerkte, entschuldigte ich mich sofort bei ihm, doch Mr. Stark winkte ab: „Ach schon gut. Sowas steck ich locker weg, wobei der Schlag nicht ganz ohne war. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“
Er musterte mich noch kurz bevor er aufstand und zu einen Tresen lief.
„Kann ich dir ein Getränk anbieten?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, holte er schon zwei Gläser hervor.
„Eine Cola wäre gut", erwiderte ich und setzte mich aufrecht auf das Sofa.
Ich nutzte die Zeit um mich zu beruhigen. Mein Herz hämmerte noch immer wild gegen meine Brust und der Grund dafür, stand nur ein paar Meter von mir entfernt. Als Mr. Stark die Gläser befüllte, beobachtete ich jeden seiner Handgriffe. Warum ich das tat, war mir selber ein Rätsel.
„Hast du Angst ich mische dir was rein?“, holte er mich aus meinen Gedanken.
Dabei zierte ein sanftes Lächeln sein Gesicht, was meinen Versuch, mich zu beruhigen nicht gerade förderte. Ertappt schüttelte ich heftig den Kopf und schenkte dem Boden meine volle Aufmerksamkeit. Wobei mir das belustigte Auflachen von ihm nicht entging.
Erst als Mr. Stark mit den Getränken zurück kam, traute ich mich meinen Blick zu erheben. Er reichte mir das Glas mit Cola, was ich mit einem kurzen „Danke“ entgegen nahm. Danach setzte er sich auf einen Sessel direkt mir gegenüber, trank einen schluck aus seinem Glas und stellte es anschließend auf den kleinen Tisch, welcher sich zwischen uns befand.
„Da du jetzt ausgeschlafen hast, können wir ja über den Grund für deinen Besuch sprechen“, begann er und lehnte sich entspannt in den Sessel zurück.
Ich trank von der Cola, während ich seinen Worten weiter lauschte: „Also, was du da gestern gesagt hattest, mit richtige Entscheidung und so, das war sehr beeindruckend. Du gefällst mir Peter, darum habe ich entschieden, dich zu unterstützen.“
„Bekomme ich den Praktikumsplatz?“, fragte ich überrascht, wobei seine Worte meine Wangen erröten ließen.
„Das Praktikum ist zeitlich begrenzt, ich will dich aber weiterhin fördern“, erklärte Mr. Stark.
Ich stellte das Glas nun ebenfalls auf dem Tisch ab und schaute ihn verwirrt an: „Ich weiß nicht so recht, worauf Sie hinaus wollen?“
Ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht und er lehnte sich nach vorn als er sagte: „Ich biete dir ein Stipendium für dein College und sonstige finanzielle Unterstützung an.“
Als ich das eben Gesagte verarbeitet hatte und mir das Ausmaß dessen bewusst wurde, strahlte ich über das ganze Gesicht. Aber als ich in sein Gesicht sah, bemerkte ich ein funkeln in seinen Augen. Es ähnelte dem, welches ich schon bei Harley gesehen hatte. Und es gefiel mir absolut nicht.
„Irgendwie habe ich das Gefühl, die Sache hat einen Haken“, stellte ich fest und schaute misstrauisch zu Tony.
„Du bist ein kluger Junge. So etwas bekommt man natürlich nicht ohne Gegenleistung“, sagte er und griff nach seinem Drink um diesen in einem Zug zu leeren, „Du wirst das Privileg besitzen mir persönlich zuschauen und lernen zu dürfen. Zudem möchte ich, dass du mich auf einigen meiner Geschäftsreisen begleitest, als mein Assistent sozusagen.“
„Ich soll sie begleiten? Ich weiß nicht ob ich das neben der Schule hinbekomme“, äußerte ich meine Bedenken.
„Da mach dir mal keine Sorgen, ich regle das schon“, versicherte er mir und zwinkerte dabei verschwörerisch.
Dies ließ mein Herz für einen Moment aussetzen. Zusammen mit der nicht abklingen wollenden Nervosität, hatte sich ein Klos in meinem Hals gebildet.
„I… ich danke Ihnen für das Angebot, Mr. Stark, aber ich denke nicht, dass ich der richtige dafür bin.“ Ich musste meinen ganzen Mut zusammen nehmen, denn das zu sagen, war alles andere als leicht gewesen.
Mr. Stark setzte zu einer Antwort an, doch kein Wort verließ seine Lippen. Er stellte das leere Glas auf den Tisch und stützte seine Unterarme auf den Knien ab. Sein Blick war zum Boden gerichtet und ich hatte mit einem Mal das Gefühl, ihn enttäuscht zu haben.
Plötzlichen hob er seinen Kopf und schaute mich forschend an, als er fragte: „Das ist eine Chance, die so schnell nicht wieder kommt, Peter. Warum willst du diese nicht ergreifen?“
„Glauben Sie mir, ich würde sehr gern mit Ihnen arbeiten. Doch das Praktikum ist die eine Sache, ihr Assistent ist was gänzlich anderes und ich denke, dass ich dieser Aufgabe nicht gewachsen bin.“ Während ich das sagte, versuchte ich seinen Blick zu erwidern.
„Man wächst mit seinen Aufgaben und ich bin mir sicher, dass du es schaffen würdest“, entgegnete er mir, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.
„Ich bitte dich nochmal darüber nachzudenken ob dies wirklich deine endgültige Antwort ist, denn es wäre sehr bedauerlich.“
Mr. Stark erhob sich aus dem Sessel, zog eine kleine Karte aus seiner Hosentasche und hielt mir diese entgegen: „Falls du dich anders entscheiden solltest, lass es mich wissen. Ich würde mich freuen.“
Ich stand nun ebenfalls auf und griff nach dem Kärtchen. Es war eine ID-Karte, ähnlich dieser die wir am Tag des Tests erhalten hatten. Doch auf dieser stand ‚Ausweis für Mitarbeiter‘. Verwirrt schaute ich Mr. Stark an, der sich kurz durch seine Haare fuhr.
„Das Praktikum hast du trotzdem, ich kann dein Talent doch nicht einer anderen Firma überlassen.“
„Vielen Dank, Mr. Stark!“ Ich konnte meine Freude nicht zurückhalten und wollte ihn gleich umarmen.
Allerdings stieß ich mit meinem Fuß gegen den kleinen Tisch und landete direkt in seinen Armen. Mr. Stark war davon genauso überrascht, dass er den halt verlor und zusammen mit mir zurück auf den Sessel fiel.
Ich lag nun auf meinem Boss und mein Herz hämmerte bedrohlich laut in meiner Brust. Dann legte sich seine Hand auf meinen Rücken und er lachte laut auf: „Wow, mit soviel Freude habe ich nicht gerechnet. Du hast mich sprichwörtlich umgehauen.“
Diese ganze Situation war mir so Peinlich. Schnell drückte ich mich von der Lehne ab, um etwas Abstand zwischen uns zu bringen. Doch ich stieß erneut gegen den kleinen Tisch. Die Gläser krachten zu Boden und zersprangen in tausend Teile. Ich taumelte zurück, doch der befürchtete Aufprall blieb aus, denn Mr. Stark hatte blitzschnell nach meinem Arm gegriffen und die andere Hand um meine Taille gelegt und somit den Sturz abgefangen. Wir standen nun so nah beieinander, dass sich unsere Körper berührten.
Erschrocken schaute ich in sein Gesicht. Er lächelte mir sanft zu und in diesem Moment blieb die Zeit stehen. In meinem Magen fühlte es sich an, als ob ein ganzer Schwarm Schmetterlinge versuchte nach außen zu gelangen.
„Du bist wirklich besonders, Peter“, flüsterte er und in diesem Moment fühlte ich, dass sich etwas verändert hatte.
Ich wusste nicht was ich machen sollte. Mir fehlten die Worte, mein Herz raste. Ich wünschte, dieser Moment würde nie enden. Doch das Schicksal wollte es anders. In diesem Augenblick öffneten sich die Türen des Aufzugs. Und eine männliche Stimme unterbrach diesen Moment.
Ich blickte über die Schulter von Mr. Stark, in Richtung des Aufzugs und entdeckte Captain America der uns verwirrt anstarrte.
„Entschuldigung, ist wohl gerade etwas unpassend?“ Er verschränkte seine Arme vor der Brust und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.
„Timing, Rogers!“, sagte Mr. Stark leicht genervt, während er seinen Griff löste und nun ebenfalls zu dem Störenfried schaute.
„Ich sollte jetzt gehen!“, verabschiedete ich mich schnell, ohne Mr. Stark dabei anzusehen.
Ich griff nach meinem Rucksack und flüchtete an Rogers vorbei in den Aufzug.
Ich war verdammt froh darüber, dass die Türen sich gleich verschlossen und hoffte, dass niemand mein knallrotes Gesicht gesehen hatte.

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Rise of Spider-Man
Fiksi PenggemarDer 17-jährige Peter Parker hat sich für den begehrten Praktikumsplatz bei Stark Industries beworben und es unter die besten geschafft. Mit seinem Idol zu Arbeiten wäre das größte für ihn. Zuerst muss er sich aber mit vier weiteren Kandidaten messen...