𝔹𝕝𝕚𝕟𝕕 𝔻𝕒𝕥𝕖 | 𝕎𝕠𝕝𝕗𝕤𝕥𝕒𝕣

14 - Sirius

Bis auf das letzte Haar am Körper angespannt sieht Sirius Remus an, er ist sich am Anfang nicht sicher gewesen, aber nun ist er sich sicherer als sicher. Er hat sich in Remus verliebt, er ist bis zur letzten Zelle in seinen Körper in Remus Lupin verliebt.
Von Sekunde zu Sekunde wird er immer aufgeregter, Remus sagt nicht ein Wort. 

Beide stehen sich stumm gegenüber, aber diesmal ist es keine angenehme Stille, sondern eine unangenehme. 
Sirius überlegt, wie er aus dieser Situation rauskommen kann.  
" Weißt du das du der erste bist, der mir diese Frage stellt." Sirius fragt sich, ob das das einzige, was er von Remus hört. 
" Es ist schwer zu sagen, was ich für dich empfinde. Ich habe Gefühle für dich, aber ich weiß nicht in welcher Art. Ob diese nur Freundschaftlich sind oder nicht." 
" Du hast mich geküsst." , sagt Sirius feststellen und in einem so eiskalten Ton, dass er sich vor sich selbst erschreckt. 

" Ach echt?", fragt Remus sarkastisch und macht einige Schritte nach vorne, er hat einen verschlossen Gesichtsausdruck aufgesetzt " Sag mir was Sache ist, du bist der erste Mann für dem ich Gefühle habe, seit dem ich mir eingestanden habe Bi zu sein. Also mach das ganze mir nicht kaputt in dem du nur mit mir spielst." 
“Ich spiele nicht mit dir! So wie für dich habe ich noch für keinen Empfunden und ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll!”, Remus spricht so laut, das er fast schon am schreien ist. 

“ Wenn du es nicht weißt, sollte ich wohl besser gehen.”, sagt Sirius mit belegter Stimme, er ist tiefsten verletzt. Noch nie ist er von jemanden so verletzt gewesen. 
Sirius ist wirklich davon ausgegangen, dass Remus seine Gefühle erwidert, die erst durch seinen Kuss auf der Charity veranstaltung ausgebrochen sind. 
“ Sirius?”, ruft Remus, aber Sirius hat sich umgedreht und sieht nicht zurück. Er geht gerade weg, mit dem Blick gerade auf eine Lampe gerichtet. 
Er muss sich zwingen nicht zurück zu sehen, er will es auch nicht. 

Zu Fuß läuft Sirius den gesamten Weg wieder zurück nach Hause. Er ist unendlich froh die Wohnung leer vor zu finden, ohne auf seine leicht feuchte Kleidung, es hat das erste mal seit einer ewigkeit wieder geregte, zu achten geht er in sein Zimmer und wirft die Tür hinter sich krachend ins Schloss. 
Er lässt sich auf sein Bett fallen, sieht an die Decke, die er mit einigen Bildern beklebt hat, und versucht zu verstehen was passiert ist. 
In seinem Kopf kommt aber kein logischer Schluss zu Stande. Er kann nicht verstehen wieso Remus so gehandelt hat und eigentlich will sirius jetzt gerade nicht an Remus denken, aber er kann nicht damit aufhören. 

Die ganze Zeit hat er das Bild von Remus in Kopf, wie er nach ihrem ersten Kuss ausgesehen hat, wie er seine Haare wegstreicht oder auch wie er seine Augenbrauen zusammenzieht und sich auf die Lippe beißt, wenn er am Nachdenken ist. 
Genervt greift er sich sein Kissen, wirft es ans andere Ende des kleinen Zimmers und wirft dabei irgendwas um. 
Er ist gezwungen aufzustehen und nach zuschauen, was er umgeworfen hat. Es sind Bücher auf seinem Schreibtisch gewesen, darunter auch das Buch von Remus. 
Kurzerhand nimmt Sirius es in die Hand, wird aber wieder so unnormals wütend auf dem größeren und wirft das Buch, das ihm mit Remus verbunden hat, gegen die nächste Wand. Es fällt mit einem lauten klatschen auf den Boden, er ignoriert es einfach und schaltet seinen Computer an. 
Sirius muss sich jetzt ablenken, sonst wird er noch verrückt.

Also versinkt er sich Stundenlang in seine Arbeit für die Uni, er lernt, schreibt Essays und beginnt mit der recherche für Hausarbeiten und kein einziges mal denkt er an Remus in der Zeit. 
Bis er auf die Frontseite einer Zeitung kommt, dessen Schlagzeile lautet: 

“ Autor und Eiskunstläufer Remus Lupin betrunken gesichtet - Steckt eine Frau dahinter?” 

Es benötigt unmengen an Selbstdisziplin nicht auf den Zeitungsartikel zu klicken und stur weiter zu arbeiten, aber ein kleiner Gedanke an Remus schleicht sich wieder in das Hirn von Sirius. Er fragt sich, ob Remus sich wirklich betrunken hat und wenn ja, ob es wegen Sirius ist. 
Doch dem Gedanken gibt er nicht nach, weil Sirius so gut wie alles auf seiner To do Liste bereits erledigt hat, beginnt er damit die Wohnung ein wenig aufzuräumen, sie ist nicht sonderlich unordentlich, eher liegt hier und da etwas herum. 

Bis spät in die Nacht macht Sirius irgendwelche Arbeiten, bis er dann müde ins Bett fällt und auch fast sofort einschläft. 
Während seines tiefen und unruhigen schlaf, träumt er von Remus.