Das Radio gibt ein Rauschen von sich, bis der Ton knackend wieder besser wird. "Meine Damen und Herren, damit endet wieder ein spannender Wettkampf in unserer Dünen Arena. Die Gewinner sind die Kämpfer aus den Städten Dark, Fasach, Orken und Sandorina. Die Kämpfer qualifizieren sich für das Todesrennen und damit verabschiede ich mich für diesen Abend, seien sie auch morgen wieder Live dabei." Frustriert lasse ich meine Faust auf den Tresen knallen, dann gebe ich dem Barkeeper die zwanzig Münzen. "Vielleicht ja morgen Tyra" sagt Maison und schenkt mir noch einen Scotch ein. "Ja damit ich noch mehr Geld verliere" murre ich, trinke das Glas leer und gehe. So schnell ich kann lenke ich meine Schritte zu meinem Haus, ich schwanke und falle fast in den Sand, doch in den letzten Minuten kann ich die Tür hinter mir zu machen, ehe die Eiseskälte über die Stadt hereinbricht. Ich ziehe mir die Kniehohen Stiefel aus und gehe in die Küche zum Waschbecken, um mir Kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, danach exe ich ein volles Wasserglas und denke kurz darüber nach, ob ich mir noch etwas zu essen machen soll, doch nach einem Blick auf die Uhr, welche mir Zeigt das wir es weit nach Mitternacht haben, und ich auch in dieser Nacht nur fünf Stunden Schlaf bekommen werde, gehe ich mit einem Seufzer in das kleine Wohnzimmer und lasse mich auf das alte Sofa fallen. Schon nach wenigen Sekunden tut der Alkohol sein Übriges und ich schlafe ein.
Mit Kopfschmerzen aus der Hölle und einem knurrenden Magen hetze ich am nächsten morgen über den jetzt schon überfüllten Marktplatz. Jeder der mich rennen sieht muss denken ich habe den Verstand verloren, aber da sie alle nicht für Madame Jones arbeiten, die einen schon nach drei Minuten Verspätung mit der Kündigung droht, und diese auch beim zweiten Mal wahr werden lässt, nehme ich mein letztes bisschen Kraft zusammen und stürme drei Minuten vor sechs in den Laden. "Glück gehabt" kommentiert Madame Jones, eine Frau Mitte Vierzig mit Flachsblonden kurzen Haaren und stechend grauen Augen, mein Erscheinen und deutet mit dem Finger zu meinem Schreibtisch, auf dem sich schon etliche Stoffe türmen. Ich nickte stumm und setze mich, dann beginne ich die Stoffe zu einem neuen Kaftan zusammenzunähen. Nach einer Stunde und zwei weiteren Kaftans und drei Tunikas läutet Madame Jones die Glocke neben der Tür und ein allgemeiner Seufzer der Erleichterung geht durch den kleinen Raum, in dem sich mit mir fünf andere Mittarbeiter befinden. Ich lege Nadel und Faden beiseite und greife zu dem Ledernen Trinkschlauch an meiner Hüfte, ich nehme große Schlucke und fahre mir genüsslich über die nun kalten Lippen. Aus einem Lederbeutel an der Hüfte fische ich mir zwei getrocknete Datteln. Nach zwei Minuten ertönt die Glocke erneut und wir gehen wieder an unsere Arbeit. So geht das wie jeden Tag bis zum Nachmittag. Da ich heute keine Nachtschicht habe verabschiede ich mich von meinen Kolleginnen und schlendere über den Markt. Jeder Verkäufer versucht den anderen zu übertönen, und die Menschen reißen sich um alles was sie in die Finger bekommen können. Auch ich werfe mich in den Tumult, da ich nichts mehr zu essen im Haus habe. Mit meiner Ausbeute, die auch schon einmal besser war, mache ich mich auf den Heimweg. Die Sonne brennt erbarmungslos auf uns hinunter, und mir rinnt der Schweiß über das Gesicht. Doch ich kenne nichts anderes, denn vor gut siebzig Jahren haben sich die Wüsten Explosionsartig über der Welt verteilt, der Großteil der Menschen ist dabei ums Leben gekommen, diejenigen die Überlebt haben mussten nun mit Mörderischer Hitze zurechtkommen. Nun eben haben wir Wege gefunden zu Überleben. Die Hauptstadt in diesem Gebiet, Sandorina hatte erklärt das alle kleinen Städte sich zu Clans zusammenschließen mussten, um das allgemeine Überleben zu sichern. Aber um sich einen Platz in einem der Clans zu sichern, oder um aufsteigen zu können, musste man einen Wettbewerb gewinnen. Auch erhöhte sich die Essensration der Stadt bei einer Teilnahme, und bei einem Sieg konnte man sogar teil der Großstadt werden. Jede Stadt schickte drei Vertreter, die besten eben. Wer es aber nicht schaffte einem Clan beizutreten, so wie eben meine Heimat Cielo, der hatte allgemein schlechtere Karten, die Verpflegung kam unregelmäßiger und es war weniger, auch waren wir Schutzlos, sollten wir angegriffen werden, kam uns niemand zu Hilfe.
Doch wir hatten uns auf die Herstellung von Kleidung spezialisiert, also gab es bisher noch nie ein Team aus Cielo. Doch da auch wir nicht weniger wurden, und immer mehr Kinder zur Welt kamen, mussten wir die Lebensmittel noch sparsamer verteilen. Und nur wenige besaßen das Glück über einen Dachgarten zu verfügen, so wie ich. Doch das meiste Teilte ich mit den Nachbarn. Nun stoße ich die Tür zu meinem Haus zu und räume die Lebensmittel ein, dann schalte ich das Radio an, doch heute wurde nur alles für das morgige Todesrennen, den zweiten Teil des Wettbewerbes vorbereitet. Darum auch drei Teilnehmer, der erste Teil war ein Kampf, der zweite ein Rennen und der dritte und letzte Teil ein Hindernisparqur. Leise wird mein kleines Haus von Musik erfüllt, während ich das Mittagessen Koche. Bevor ich mich aber über die Mittagszeit hinlege, sehe ich auf dem Dachgarten nach dem rechten. Ich gieße die Paprika, die Zucchini, und den Rettich, hole mir auch eine frische Karotte und beiße hinein als ich ein Kratzen an meinem Bein spüre. Ich drehe mich um und entdecke Minka zu meinen Füßen die Lauthals schnurrt, um gestreichelt zu werden. Vorsichtig fahre ich der Sandfarbenen Echsenkatze über den Rücken. Die Violetten Stacheln an ihrem Rücken hatten mir mehr als einmal die Hand aufgeschnitten, "Na meine kleine, hast du wieder was gefunden" frage ich und blicke ihr in die intelligenten Violetten Augen. Diese Katzen sind so Schlau wie Raben und können jedes Wort von uns Menschen verstehen. Zur Bestätigung Miaut sie einmal und holt aus einer Ecke einen Beutel hervor, in dem sich doch glatt Hanfsamen befinden. Diese Samen waren sehr wertvoll, schnell schütte ich mir ein paar in die Flache Hand, um sie später einzupflanzen. Ich stelle Minka eine Schale Wasser und etwas zu fressen hin und will gerade wieder durch die Dachluke steigen als ich ein lautes aufgeregtes Hämmern an meiner Tür höre. Schnell sehe ich hinunter und erkennen die junge Whisper "Was ist los, brennt die Stadt" rufe ich zu ihr hinunter, ihr Blick fährt nach oben und sie schüttelt schnell den Kopf, so dass ihre kurzen braunen Locken nur so fliegen. Sie deutet mir ihr die Tür zu öffnen, es muss wirklich dringend sein, sonnst würde sie es einfach sagen. Kaum habe ich die Tür geöffnet stürmt Whisper herein und stößt diese mit dem Fuß zu, kurz atmet sie tief ein dann verkündet sie völlig außer Atem "An der Oase, ein Markt, alles billig. Du musst mittkommen, bitte" sprudelt es aus dem Teenager heraus, bis sie mich an der Hand packt und mit sich ziehen will. "Sag mal spinnst du? Nochmal, an der Oase ist ein Markt" "Ja meine Eltern haben gesagt, wenn du mitkommst, darf ich auch hin. Dort gibt es Lebensmittel, und es weiß kaum jemand, wir müssen uns beeilen, bevor alles Weg ist." "Die nächste Ration an Lebensmitteln würde erst wieder in zweieinhalb Wochen ankommen, und es ist jetzt schon mehr als knapp. Dort finde ich auch sicher was Nützliches. Also gut Whisper, ich komme mit, aber dann müssen wir heute Nacht aufbrechen." "Okay, wir treffen uns bei Sonnenuntergang wieder hier" sagt das Mädchen und stürmt aus meinem Haus. Kopfschüttelnd sehe ich ihr nach und mache die Tür zu.
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Desert Diamond
FantasyVor siebzig Jahren wurde die Welt von den Wüsten verschlungen. Die letzten wenigen Städte fanden sich zu Clans zusammen um sich verteidigen zu können. Um eine Chance zu bekommen in einen Clan aufgenommen zu werden, werden Erbarmungslose Wettbewerbe...