Unruhig rutsche ich auf der Schabracke hin und her, "In drei Stunden stehen wir endlich vor Sandorina, ist das nicht aufregend" quietscht Whisper begeistert vom Karren vor mir. "Ich bin froh, wenn wir endlich da sind" bringt Serafina neben mir meine Gedanke auf den Punkt. "Ja, aber es ist nun mal ein großes Ereignis, wenn eine ganze Stadt umsiedelt" ruft Frank vom Kutschbock aus und dreht sich um, die Clark Familie hat es mit einem Reittier und zwei Kindern wirklich nicht leicht "Ich hätte eher angst das mir der schwebende Metallkarren unterm Arsch auseinanderfällt" flüstere ich vor mich hin und bin dann doch ganz froh über meinen Schlitten, ein altes Erbstück meines Opas. "Wobei der Glückspilz unter uns ist Serafina, die muss am wenigsten mitnehmen" sage ich etwas neidvoll in die Runde.
"Jetzt kommen wir Sandorina immer näher" ruft Josh von seinem Zwerg- Nashorn aus und wir setzen die Schutzbrillen gegen den aufgewirbelten Sand auf, als wir im Herzen des Sturm stehen fällt uns allen die Kinnlade runter, gut zehn Meter über uns in der Luft erhebt sich mithilfe unzähliger großer und kleiner Druckluftdüsen Sandorina. Direkt unter der Stadt hat sich ein gigantischer Krater gebildet, aber da wir sofort in Empfang genommen werden schaffe ich es leider nicht mehr einen Blick hineinzuwerfen.
"Meine Damen und Herren, liebe Einwohner von Cielo ich darf sie nun bitten sich in einer Reihe aufzustellen und durch unseren Sicherheitscheck zu gehen. Es werden alle Taschen und andere Gepäckstücke untersucht, natürlich nur unter ihrer Aufsicht. Sollten sich kleine Kinder oder ältere Personen in einem Haushalt befinden so bitte ich diese Vorzulassen. Alles weitere erfahren sie im Anschluss. Unser Personal steht ihnen zur Verfügung, auch stehen Essen und Getränke für sie frei bereit." Informiert uns ein großgewachsener Mann mit Megafon und Neon Grüner Warnweste, der auf einer Kiste steht. "Wieder anstehen, ob wir vor Mitternacht da reinkommen" frage ich etwas missmutig, und stelle mich an. Doch zu meiner Überraschung geht es schneller als gedacht, die Frau bei der Kontrolle lächelt mich freundlich an als ich meinen Rucksack auf den Tisch lege und sie den Inhalt überprüft. Doch bei der letzten von insgesamt vier Kisten werde ich etwas nervös "Ist etwas nicht in Ordnung?" Fragt die junge Frau sofort misstrauisch und zieht sich Handschuhe über "Nein nur seien sie bitte etwas vorsichtig, es befinden sich die Urnen meiner Eltern in der Kiste." gebe ich mit einem Klos im Hals die Antwort und beiße die Zähne zusammen als die beiden Kunstvoll verzierten goldenen Urnen ausgepackt werden. "Es ist alles in Ordnung, sie dürfen weitergehen" nun mit einem grünen Stempel auf der Hand wie bei einer Disco gehe ich weiter und geselle mich zu Whisper, da mir der Hals ausgetrocknet ist gehe ich zu einem der Tische mit der Verpflegung, einer ist mit Wasserflaschen vollgestellt, die im Minutentakt aufgefüllt werden, auf einem anderen stehen kleine Snacks und süße Getränke bereit, ich nehme mir zwei Reisbällchen mit Pflaumenfüllung und einen schwarz Tee mit Milch.
"Also schön darf ich nun die Familien mit den Nachnamen A bis D bitten sich zu versammeln und zu mir zu kommen" gemächlich stelle ich mich in die Schlange und warte, als ich an der Reihe bin überreicht man mir ein silbernes Metallarmband mit einem kleinen rechteckigen Sensor in der Mitte. "Das ist ihr neuer Digitaler Ausweis Miss Diaz. Damit können sie sich nicht nur Ausweisen, sondern er ersetzt auch das Bargeld. Sie können sich in einer unserer vielen Banken ein Konto einrichten und ihr Geld gleich dort verwahren. Nun aber warten die Bahn bereits auf sie. Ihre Sachen werden inzwischen in die Wohnung gebracht" sagt er mit einem übertriebenen Lächeln und so werden wir zu der Magnetschwebebahn Haltestelle gebracht, welche vorher hinter einem Zelt verborgen lag. Die Haltestelle besteht aus zwei Seiten, eine nach oben und eine nach unten, die Metallschiene unter uns gibt nicht das leiseste Geräusch von sich als sich die Bahn in Bewegung setzt, ab der hälfte ertönt die durchsage "Nächster Halt Östliches Tor. Türen öffnen automatisch" vor dem geschlossenen Tor halten wir kurz, bis sich das Metall öffnet und die Stadt uns verschluckt.
Schon beim Aussteigen, kommt uns eine Welle an Geräuschen entgegen, neben dem Stimmengewirr der unzähligen Menschen auf den Straßen, ist die Luft schwer von Gerüchen. Als ich einen genaueren Blick in die Menge werfe Tränen mir nach wenigen Minuten die Augen "In dieser Stadt kommt jeder zusammen, da kriegt man ja Epileptische Anfälle bei den Farben" dringt Whisper's Stimme zu meinem Ohr durch "Nicht nur bei den Farben, bei manchen Kleidern dreht sich mir der Magen um" rufe ich zurück und sehe entsetzt einer Frau mit rot gefärbten Haaren, in einem pinken Lederkleid hinterher. Diesmal werden wir von einer Frau in Warnweste begrüßt, welche uns grob den weiteren Ablauf erklärt "Also, jetzt werden wir sie zu ihrem neuen Zuhause bringen, das Neumoderne Mehrfamilienhaus trägt den Namen Cielo, jeder bekommt seine Wohnung und alles weitere an Informationen liegt im Wohnzimmer bereit. Also bitte folgen sie mir." Sagt sie enthusiastisch und dreht sich schwungvoll in den High Heels um. So pilgern wir durch die Straßen und brechen uns fast die Hälse, um auch ja alles zu sehen "Was sollen denn die weißen Linien auf dem Boden" fragt eine Pieps Stimme hinter mir, Tari macht Augen so groß wie Untertassen und dreht wild den Kopf. "Diese Linien sind Wegweißer, man kann sich Elektroroller und Fahrräder ausleihen, wenn der Akku leer ist, fahren sie so automatisch zu ihrer Ladestation zurück." Erklärt die Frau in Warnweste die sich uns mittlerweile als Francine vorgestellt hat. Begeistert sehe ich mich weiter um, fast jeder Wolkenkratzer ist an der Außenfassade mit Kletterpflanzen bewachsen, viele erblühen in den verschiedensten Farben, von weiß, über Violett bis hin zu gelb. An den normal hohen Mehrfamilienhäusern befinden sich auf den Dächern Solarzellen, und an jedem Fenster mindestens eine Blumenkiste. Unser Mehrfamilienhaus ist Himmelblau und vereinzelt mit Kletterpflanzen wie Efeu oder dem Blauregen bewachsen "Bevor sie ihre Wohnungen beziehen, müssen sie ihre Reittiere bitte in ihre Ställe in den Keller bringen. Wir haben aber Anweisungen von General Liam Olsen, dass Tyra Diaz und Serafina und Aki Keita ihre Reittiere in der Wohnung halten dürfen da sie ich zitiere "Einfach zu wertvoll sind als das sie von irgendeinem Wichser ohne Hirn gestohlen werden" Zitat Ende." Laut lachend betreten wir so also die Eingangshalle, rechts an der Wand befinden sich die Briefkästen, links die Treppe zum Keller, sowie der Fahrstuhl und die Treppen nach Oben. Wir bekommen alle unsere Schlüssel ausgehändigt und schon dürfen wir uns umsehen.
DU LIEST GERADE
Desert Diamond
FantasyVor siebzig Jahren wurde die Welt von den Wüsten verschlungen. Die letzten wenigen Städte fanden sich zu Clans zusammen um sich verteidigen zu können. Um eine Chance zu bekommen in einen Clan aufgenommen zu werden, werden Erbarmungslose Wettbewerbe...