Desert Diamond

15.

Die folgenden Tage gehen, wie im Flug an mir vorbei, ehe ich es mich versehe, ist es Mittwoch und ich bin gerade auf dem Weg die Post zu holen. Ich grüße Serafina auf dem Rückweg bis mir Whisper entgegen kommt "Tyra wir brauchen deine Hilfe, dringend." Japst sie und zieht mich an der Hand zu ihrer Wohnung "Was ist los" höre ich Serafina vom Aufzug her rufen "Schnell" meint Whisper nur ungeduldig und so beeile ich mich, um wenige Sekunden später von Amanda fast über den Haufen gerannt zu werden. Sie wirkt mehr als gestresst wehrend sie sich ihre Handtasche über die Schulter wirft und versucht die Hysterisch weinende Tari zu beruhigen, was in diesem Stadium kaum noch möglich ist. Ihr Gesicht ist von roten Flecken überzogen und ihre Atmung ist mehr als holprig, ich verstehe sofort. Ein erneuter Anfall "Amanda was kann ich tun" frage ich führsorglich und blicke meiner Ziehmutter gefasst entgegen "Kannst du bitte mit Whisper Einkaufen gehen? Und bitte informiere Frank das wir im Krankenhaus sind" bringt sie hervor und verschwindet dann Richtung Aufzug. "Was war das bitte" ertönt die stimme von Serafina neben mir, "Tari ist krank, nur mit Medikamenten ist es einigermaßen erträglich, nur wenn sie einen Anfall hat, so wie jetzt muss sie ins Krankenhaus. Aber keine Sorge es wird schon alles gut" meine ich leicht krampfhaft, lächelnd und ertappe mich dabei, wie ich genau die gleichen Worte wiedergebe wie Amanda, wenn sie weinend um ihre Tochter an dessen Bett sitzt.

"Na kommt, es bringt nichts hier weiter rumzustehen. Lasst uns einkaufen gehen" höre ich Whisper mit dünner Stimme sagen und nehme sie an der Hand. "Ich komme auch mit okay," fragt Serafina und so gehen wir alle drei los zu dem kleinen Supermarkt um die Ecke.

"Was ist an diesen Märkten so besonders" fragt die ehemalige Nomadin und sieht sich um "Also erstens haben wir rund um die Uhr geöffnet, man kann immer einkaufen gehen, wir haben alles was man braucht und es ist günstig" rasselt eine Verkäuferin herunter und heißt uns willkommen.
Auch ich sehe mich neugierig um und hole mir einen Einkaufswagen.

Nachdem wir mit vollen Taschen wieder zuhause sind, lade ich die zwei anderen auf eine Tasse Tee zu mir ein, und wenig später sitzen wir am Tisch und ich beginne die Briefe zu öffnen. "Sag mal Tyra wann musst du eigentlich wieder Arbeiten" fragt Whisper zwischen zwei Schlucken und nimmt sich einen großen Löffel Chia Pudding, den die beiden Schwestern und ich so lieben. "Das weiß ich noch nicht, Jones gibt uns allen noch bescheid bis der Laden neu eingerichtet ist und alles weitere Erledigt wurde. Es kann also noch" mitten im Satz höre ich auf zu sprechen, Whisper legt den Kopf schief und Serafina berührt mich sanft an der Schulter "Tyra, alles in Ordnung?" wie Versteinert reiche ich Serafina den Brief und greife nach meiner Tasse.

"Hallo Tyra, es freut mich, dass ihr es nach Sandorina geschafft habt. Noch mehr freut es mich dir hiermit mitteilen zu dürfen, dass du als eine der besten Teilnehmerinnen des Wettbewerbs ausgesucht wurdest an dem Aufnahmetest der Garde teilzunehmen, und das in meiner Einheit.

Der Test findet am Montag den 4. 8. um neun Uhr statt und kann den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Ich hoffe du kommst und gewinnst das Ganze. Bitte lass Gnist zuhause und komm in deinem Kampfanzug.

Mit freundlichen Grüßen,

General Liam Olsen."

Auch Serafina lässt den Brief sinken und scheint sprachlos zu sein "Das ist einfach der Wahnsinn" ruft Whisper und grinst von einem Ohr zum anderen "Du wist ein Gardemittglied, wie großartig ist das denn" "Erst einmal muss ich gewinnen Whisper" gebe ich trocken zurück und verpasse ihrer Freude somit einen Dämpfer "Ach das wirst du schon, keine Sorge. Aber jetzt erzähl uns alles von dir und diesem Liam, das ich noch nicht weiß" meint sie und wackelt mit den Augenbrauen. Sofort vergeht mir die Lust und ich nehme nur demonstrativ einen Löffel Pudding.

Als Amanda und Tari wenig später zurückkommen und von den Neuigkeiten erfahren sind sie Überglücklich und laden mich spontan zum Essen ein.

Am Samstag besuchen Serafina und ich mit Gnist und Davina eine Rennstrecke nur für Reittiere "Damit sie sich hier nicht langweilen" grinst Serafina und bringt ihren Puma auf die Strecke, Gnist schein noch hibbeliger als Davina zu sein, falls das überhaupt möglich ist, und so liefern sich die zwei ein erbittertes Rennen, das in einem Unentschieden endet. "Holen wir uns noch einen Kaffee und gehen ein bisschen bummeln" frage ich und so schlendern wir die Fußgängerzone entlang und können uns kaum sattsehen an den vielen bunten Auslagen und Geschäften.