Kannibalismus

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Hallo, 

herzlich willkommen bei "Lifeblood", dies ist die Fortsetzung zu "Sisterheart". Zum Verständnis des Textzusammenhanges ist dieses Buch Voraussetzung :)

Auch dieses Mal sichere ich die Rechte der Figuren (bis auf meine eigene) der Filmproduktion von The Vampire Diaries.

Ganz viel Spaß euch bei den bevorstehenden Kapiteln ;) Freue mich immer über Feedback ;) Also wenn euch was auf dem Herzen brennt, raus damit ;)

Bis bald.

Samantha

Kannibalismus

„Hast du Angst?" Seine blauen Augen betrachten mich.

Ich sehe von dem dunkelroten Beutel in meinen Händen auf. Sein Gesicht voller Liebe.

Unsicher schüttle ich mit meinem Kopf, beiße mir auf die Unterlippe und senke meinen Blick wieder. Dunkelrot. Ich schlucke. Blut.

Wie wird es wohl schmecken? Und von wem stammt es?

Immer noch zögere ich.

„Hey." Damon hebt meinen Kopf mit seinen Fingern an: „Du musst keine Angst haben. Es wird dir schmecken." Er zwinkert mir beruhigend zu.

„Aber..." Ich seufze: „Ich möchte gar nicht, dass es mir schmeckt..."

Damon streichelt mir über den Kopf: „Du musst dir keine Gedanken machen. Das Blut ist aus dem Krankenhaus. Das sind alles freiwillige Spender."

„Brauchen die das Blut nicht für Unfälle?"

Damon seufzt lächelnd, nimmt mir den Beutel aus der Hand. Seine Reißzähne treten hervor. Ich halte für ein paar Sekunden den Atem an, auch wenn er für mein Überleben nun nicht mehr bedeutend ist.

Er reißt das dünne Plastik auf und trinkt einen Schluck: „Schmeckt gut."

Dann reicht er mir es weiter, ich nehme es wieder entgegen. Diesmal rinnt das Blut allerdings leicht aus dem Beutel, über meine Finger, tropft langsam auf den Parkettboden.

Oh Gott. Bloß nicht daran denken. Tropf, Tropf, Tropf.

Ich atme aus, schließe die Augen. Ich spüre wie meine Reißzähne hervortreten, sie drücken sich unsanft in mein Zahnfleisch.

„Bitte quäle dich nicht so. Trink es einfach, denk nicht darüber nach." Er lächelt mir wieder zu. Seine Augen durchbohren mich, doch darin liegt so viel Liebe und damit verbundene Sorge, dass ich mich noch weigern würde es zu trinken.

Ich kann nicht anders, immer noch zögere ich. Wieso kann ich mich so lange beherrschen? Wieso kann ich das nicht trinken? Nicht daran denken, aus welchem Körper es stammt, dass ich damit sozusagen Kannibalismus betreibe. Wieso kann ich es nicht einfach schlucken und nicht nachdenken? Trinken und nicht nachdenken. Wie das nun mal wahre Vampire machen.

Ein Klopfen an der Tür durchbricht meine Gedanken.

Ich atme erschrocken aus, alle Geräusche schlagen momentan dreifach auf mich ein. Ich habe fast schon das Gefühl paranoid zu sein. Überall sind sie, unvorhersehbar.

„Ganz ruhig. Das ist nur Bonnie.", murmelt Damon mir zu und küsst mich auf meinen Haaransatz, bevor er die Haustür öffnet.

Ich höre, wie die beiden sich eher abweisend begrüßen, das Klacken der Schuhe beim Auftreffen des Bodens.

„Samantha..." Bonnie kommt näher.

Ich stehe immer noch an derselben Stelle, kann mich nicht rühren. Das Blut in meiner Hand, das immer noch ohrendbetäubend laut auf den Parkettboden tropft.

Lifeblood (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt