Die Intimität zweier Vampire
Leise geflüsterte Stimmen, allerdings für das Gehör eines Vampires nicht leise genug, wecken mich aus einem kurzen abgebrochenen Schlaf.
„Geht es ihr inzwischen besser?" Ich höre Elenas Stimme vor der Zimmertüre.
„Naja..." Damons Stimme ist noch gesengter, als diese meiner Schwester, wodurch ich mich mehr anstrengen muss, seine Worte zu verfolgen: „Sie trinkt immer noch kein Menschenblut. Es ist verrückt, wie lange sie sich beherrschen konnte, als sie den Beutel Blut in ihren Händen hielt, das habe ich vorher noch nie bei einem neugeborenen Vampiren beobachtet." Er seufzt leise: „Sie hat halt ein zu gutes Herz."
„Aber solange kann es doch nicht dauern, sich von der Verwandlung zu erholen?", zischt Elena fast schon zu bissig.
„Bei ihr ist es anders. Sie kommt mit der Verwandlung nicht klar, ich sehe es in ihren Augen, dass sie kein Vampir sein möchte." Seine Stimme ist brüchig.
„Wir werden sie schon noch an das Leben gewöhnen. Das kriegen wir hin, haben wir bisher bei jedem, dem das widerfahren ist. Aber es steht dennoch fest: Sobald es ihr wieder besser geht, zieht sie wieder zu uns nach Hause. Dort kann sie sich besser auf die Schule konzentrieren."
„Wofür steckst du sie da rein, Elena?"
„Es ist wichtig, dass sie noch ein einigermaßen normales Leben führt und in dieser Stadt Anschluss findet. Sie braucht ihre eigenen Freunde hier, ein eigenes Leben. Es wird ihr nichts bringen, wenn sie tagtäglich hier herum hängt und über das neubegonnene Leben als Vampir nachgrübelt."
Damons Seufzer daraufhin, kommt einem Brummen schon identisch nahe: „Ich sage dir Bescheid, wenn sie es einigermaßen verdaut hat."
„Spätestens in zwei Tagen."
Damit ist es beschlossen, das kann ich spüren. Das weiß ich schon. Wenn Elena sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird das auch so durchgesetzt. Aber sie hat auch irgendwie Recht. Ich muss hier raus, brauche mein normales Leben zurück. Mein Leben als Samantha Green, so wie ich es damals in London, als ich Damon und Elena in diese Stadt gefolgt bin, aufgegeben habe.
Kaum ein paar unsinnige Atemzüge später, höre ich ein leises Klopfen an der Tür. Damon oder Elena?
Etwas unsicher murmele ich: „Ja?"
Die Tür geht auf und Damon steht im Türrahmen, ich atme erleichtert auf: „Du bist es."
„Ja, ich bin es. Und du bist endlich wach."
Ich setze mich auf und sehe aus dem Fenster: „Wie spät ist es denn?"
„Schon nachmittags."
„Komisch, es kam mir so vor, als hätte ich kaum geschlafen."
„Hast du Durst?"
Ich schlucke und schüttle meinen Kopf: „Nein."
„Auch kein Tierblut?"
„Nein, auch kein Tierblut."
Damon zieht die Mundwinkel nach unten, kommt allerdings näher und setzt sich zu mir auf das Bett.
„Weißt du was ein weiterer Vorteil vom Vampirismus ist?"
„Neben welchem anderen positiven?"
Damon zieht die Augenbrauen nach oben: „Ähm, neben Schnelligkeit, Manipulation und der Unsterblichkeit."
„Achso. Nein, ich kenne keinen weiteren Vorteil."
Damon lächelt: „Die Intimität zweier Vampire."
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Lifeblood (Vampire Diaries FF)
Hayran KurguLifeblood ist die direkte Fortsetzung von Sisterheart. Sie spielt unmittelbar in der Nacht von Samanthas Verwandlung, in der sich ebenfalls noch Mehreres zugetragen hat. Stefan hat seine Menschlichkeit nun komplett abgeschaltet und ist wieder in da...