POV DEKU
Ich öffnete die Tür zu meiner Wohnung und zog mir meine Schuhe aus. Fuyumi tat es mir gleich und folgte mir darauf in die Küche und dann ins Schlaf-wohnzimmer. Meine Wohnung bestand nur aus Küche, Bad und einem etwas größerem Schlafzimmer, welches für mich auch ein Wohnzimmer war. In diesem standen ein Bett, eine kleine Couch, ein Schrank und ein kleiner Fernseher. Ich hatte mir nie groß mühe gemacht meine Wohnung einzurichten, immerhin schlief ich seit über drei Jahren immer bei Bakugo. Gut das ich sie behalten hatte.
"Du schläfst auf dem Sofa", sagte ich während ich aus meinem Schrank ein Kissen und eine Decke holte. Behutsam legte ich die Sachen auf die Couch. "Bad ist dort hinten und falls du Hunger haben solltest kannst du dir noch etwas aus der Küche holen." Gähnend setzte ich mich auf mein Bett und steckte mein Handy an das Ladekabel.
"W-Wie darf ich Sie eigentlich nennen?", stammelte Fuyumi verlegen. "Ach stimmt. Ich heiße Izuku, aber meine Freunde nennen mich Deku. Bitte lass auch das 'Sie' weg, okay?" Sie nickte und machte es sich in ihrer Decke bequem. Süß war sie schon, und auf den ersten Blick sah sie auch nicht wie eine Minderjährige aus.
Ich versuchte so freundlich wie möglich zu sein, immerhin würde wohl jeder andere sie vergewaltigen, wenn man sich so verhielt wie ich gerade.
"Sicher, dass du keine Gegenleistung für meinen Aufenthalt willst?", fragte die Schülerin erneut nach einigen Minuten des Schweigens. "Ne" Ich begann kurz zu lachen. "Du vertraust mir, lässt mich hier schlafen und willst nichts dafür? Das macht mir um ehrlich zu sein schon etwas Angst" Ich konnte in ihrer Stimme hören, dass sie das mit der Angst ernst meinte. War auch sehr verständlich.
"Also erstens, schade das dein Weltbild so verkorkst ist, dass du denkst jeder ist schlecht, zweitens, ich bin nun mal jemand der gerne gutes tut", machte ich ihr klar. "Außerdem, drittens, ich steh nicht auf Frauen." Ich sah wie sie ihre Augen etwas weiterte. "Oh, achso, tut mir leid, dass ich-" "Alles gut, gute Nacht jetzt.", kicherte ich und drehte dann das Licht ab.
Es gab viele verschiedene Art und Weisen wie Menschen auf mein Outing reagierten, aber am Lustigsten waren immer die, die komplett überfordert reagierten, so wie Fuyumi.
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Ein leckerer Geruch stach mir in die Nase und weckte mich am nächsten Morgen. "Was-", fing ich an, aber als ich das Spiegelei und den Speck am Tisch sah, wurde mir klar was hier so gut roch. Langsam stupste ich meine Decke von mir weg und machte mich auf den Weg in die Küche. "Hast du das gemacht?" Fuyumi nickte und lächelte mich an.
Wir aßen, es schmeckte nicht mal schlecht, und unterhielten uns währenddessen etwas. "Ich hab einen Bruder.", erwähnte sie nebenbei. "Er ist etwa in deinem Alter. Der Typ ist ziemlich klug." "Hört sich gut an, bist du wegen ihm weggerannt?" Ich nahm einen Schluck Wasser und hätte mich dabei fast verschluckt und einen Hust Anfall bekommen. Bekam zum Glück keinen, wäre wohl auch etwas unpassend gewesen.
"Ne, er ist der einzig korrekte in unserer Familie. Meine Mutter ist in der Psychatrie, unser Vater hat nichts als Perfektion im Kopf, mein ältester Bruder ist schon vor langer Zeit abgehauen und mein zweitältester Bruder ist ganz okay. Ich hab nur das Gefühl er weiß nicht wie er mit uns anderen umgehen soll."
Ich schwieg erstmal. Das war viel zu verarbeiten, immerhin hört man nicht jeden Tag die Lebensgeschichte einer 16 Jährigen. "Oh okay", war am Ende alles was ich dazu sagen konnte.
"Irgendwann werde ich nach Hause gehen, zumindest für meinen Bruder Shoto. Ich hab ihn irgendwie verraten und alleine gelassen, dafür muss ich mich entschuldigen.", fuhr sie ihren Monolog fort. "Darf ich bis dahin noch bleiben?"
Ich sah sie an, wie sie in ihrem Essen rum stocherte und angespannt auf eine Antwort wartete. Wieder lächelte sie freundlich. Ich nahm den letzten Bissen meines Eies und schluckte. "Von mir aus, aber-" Ich stoppte, wollte das dieser Satz gut rüber kam. "Aber du hilfst mir bitte etwas hier okay? Ich hab länger nicht alleine gelebt um ehrlich zu sein.", sagte ich.
"Mhm, geht klar!" energisch nickte sie mit ihrem Kopf und sah mich an. Dieses Mal schien ihr Lächeln wenigstens ernsthaft zu sein. Ich war froh, dass sie nicht dachte, ich wäre ein komischer alleiner Typ.
"Ach und gewöhn dir dieses gespielte Lächeln bitte ab, okay?"
Hoffentlich würde sie bald wieder zu ihrem Bruder können.
- Fortsetzung folgt -
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The better boy || Tododeku
FanficEines Abends findet Deku, nach seiner Trennung mit Bakugo, ein Mädchen names Fuyumi in einem Park. Nachdem er beschließt sie bei sich aufzunehmen, erfährt er schnell über ihre Familiensituation. Die Beiden werden Freunde und bald schon lernt Deku F...