The better boy || Tododeku

| Kapitel 11 |

POV DEKU

"Wo könnte er denn sein?", fragte ich mich selbst. Meine Hände zitterten, aber ich wusste nicht ob vor Nervosität oder Kälte. Die Kapuze von Shotos Weste war groß und während ich sie mir über meinen Kopf warf stieg der Geruch, welchen ich auch in seinem Bett in der Nase hatte, auf. Kurz schloss ich meine Augen. Er roch gut. Komischerweise beruhigte mich das.

Ich erinnerte mich daran, dass Fuyumi damals in einem Park war, also versuchte ich mein Glück in dem Stadtpark. Fußweg etwa 5 Minuten und Shotos Auto stand immerhin noch vor dem Haus, wo sollte er denn sonst sein? Hektisch lief ich die Kieswege ab und suchte nach Anzeichen von Menschen. Weit und breit niemand zu sehen.

Ich war bereits dabei zu verzweifeln als mir eine Person neben einem Brunnen auffiel. Dort stand jemand und betrachtete sich selbst in der Reflexion im Wasser. "Shoto!", rief ich und rannte zu ihm. "Was machst du hier?", ich stupste ihn an der Schulter an. Keine Reaktion. Er starrte immer noch auf sein Spiegelbild.

"Er ist an allem Schuld", murmelte er nach wenigen Sekunden der Stille. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also stand ich einfach nur neben ihm und versuchte gut zuzuhören. "W-Willst du reden?" Vor Erleichterung, dass ich ihn endlich gefunden hatte konnte ich nicht anständig sprechen.

Reiß dich zusammen Deku!

"Siehst du die Narbe in meinem Gesicht?", fing der Größere an. Ich nickte. "Meine Mutter hat mich mit heißem Wasser übergossen." Meine Augen weiteten sich und ich war fassungslos. Warum erzählte er das genau mir?

"Und weißt du auch warum?", fuhr er fort. "Weil ich meinem Vater ähnlich sehe. Weil er sie verrückt macht. Weil er unsere ganze Familie verrückt macht. Sie ist in der scheiß Psychiatrie wegen ihm!" Shotos Stimme brach und sein Kopf senkte zu Boden.

Ich ballte meine Fäuste. Wie kann man seiner Familie so etwas antuen?

"Und jetzt will er mich auch noch verheiraten. Leben wir im 16 Jahrhundert oder was?" Er lachte ohne jeglicher Freude. "Ich würde viel lieber so etwas hier machen." "Was de-" Meine Frage wurde durch eine Tat unterbrochen.

Shoto drehte sich blitzschnell in meine Richtung, legte eine Hand an meinen Kiefer und brachte mich dazu nach oben zu sehen. Kurz darauf konnte ich seine Lippen auf meinen spüren. Ich war so verblüfft das ich einfach nur stehen blieb, ihn machen lies und mich nicht bewegte. Das einzige was ich tat, war seinen Kuss genug zu erwidern, dass er sich nicht so schnell wieder von mir löste.

Ich genoss den Moment, mehr als ich wahrscheinlich sollte.

Wir trennten uns wieder von einander und ich griff mir unglaubwürdig an die Lippen. Ich würde lügen wenn ich sagen würde es hätte sich nicht gut angefühlt. Es war kein Vergleich zu Bakugo. Shoto war viel Vorsichtiger, trotz seiner Momentanen Wut.
Es war einfach nur ein Kuss. Bei Bakugo war es nie 'einfach nur ein Kuss'. Es war immer ein Versöhnungskuss oder ein danach-wird-ins-Bett-gesprungen-Kuss.

Endlich kam ich wieder halbwegs zu mir. "Tut mir leid. Ich konnte seit du mir gesagt hast, dass du schwul bist an nichts anderes mehr denken." "Ich versteh das, keine Sorge.", beruhigte ich ihn. Eigentlich verstand ich gar nichts mehr. "Ich bin dir nicht böse oder so, aber-" Ich stoppte als ich seinen beängstigten Gesichtsausdruck sah.

"Aber?" "Aber ich lass dich bestimmt nicht mit meinen Gefühlen spielen." Ich lächelte. "Verlieb dich in mich und dann kannst du das immer wieder machen." Ich beendete meinen Satz mit einem Zwinkern und konnnte einen Funken von Erleichterung in Shotos Gesicht sehen. 

Nach meiner Aussage drehte ich mich um, merkte wie mein Gesicht heiß wurde und eilte in Richtung einer Bank, auf welche ich mich dann auch setzte. Shoto blieb kurz noch vor dem Brunnen stehen, kam dann zu mir und machte es sich neben mir bequem.

Was hatte ich da gesagt?!

- Fortsetzung folgt -