| Kapitel 20 |

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POV DEKU

Mit meinen Händen versuchte ich immer noch kläglich ihn wegzudrücken. Kurz bevor ich dachte es wäre vorbei und aufgeben wollte, wurde mein Ex grob auf die Seite gestoßen. Niemand fasste mich mehr an. Benommen versuchte ich mich auf zusetzten und heraus zu finden was gerade passierte.
Mein Kopf funktionierte nur sehr langsam und mein Bild war immer noch nicht ganz scharf. Ich dachte nicht, dass ich jemals in der Gegenwart von Bakugo in Gefahr sein würde.

Shoto hielt ihn von mir weg, drehte ihn in die andere Richtung und drückte ihn in das Sofa. "Bleib da, sonst knallts!", knurrte er. "Warum sollte ich mir von dir sagen lassen was ich zu tun habe?!", entgegnete Bakugo. Hastig stand er wieder auf, wurde sofort wieder nach unten geschmissen und bekam eine Faust ins Gesicht.

Shoto war die erste Person, die stärker zu sein schien als Bakugo.

Es hörte sich an als würde er gleich ersticken. Wenigstens gab er jetzt Ruhe, immerhin war er mit Husten beschäftigt.
Ich hielt meine Ohren zu und presste meine Augenlieder zusammen, wollte die Welt ausschließen und vergessen was gerade fast passiert wäre.

"Hey Deku!" Shoto rüttelte an meinen Schultern. "Es ist alles okay, ich bin hier." Ich riss meine Augen wieder auf und erkannte sein blaues und sein graues Auge. Sein Blick hatte sofort eine beruhigende Wirkung auf mich. "Shoto", murmelte ich leise, aber er hörte es. Sofort umarmte er mich und strich mir beruhigend über den Rücken. "Danke", nuschelte ich.

Nach einer Weile lies er mich los und sah wieder zu der dritten Person im Raum. "Also. Deku, wer ist das?", stellte mein Retter seine Frage. "Bakugo. Mein Ex." Ich schämte mich etwas, dass mich Shoto so sah und dann auch noch mit ihm. "Und was macht er hier?" "Er hat mich doch herbestellt!", rief Bakugo. "Nein! Ich hab dich heute sehen wollen und mit dir geredet, ja. Aber ganz bestimmt wollte ich nicht, dass du zu mir in die Wohnung kommst!"

Jetzt war es raus, Shoto wusste, dass ich meinen Ex sehen wollte. Würde er mich jetzt nicht mehr wollen?
"Gut. Offensichtlich bist du betrunken", fing der Rot-weißhaarige an. "Geh nach Hause." "Warum sollte ich?!" Shoto ging zwei schnelle Schritte auf ihn zu und hob die Hand. "Ist ja gut!" Darauf hin verlies Bakugo mit einem Türknallen die Wohnung. "Einen schönen Neuen hast du dir da ja gesucht, Deku.", murmelte er noch, bevor er entgültig aus meinem Leben verschwand.

Der legendäre aggressive Bakugo hatte Angst vor jemandem. In einer anderen Situation hätte ich gelacht.

"T-Tut mir leid." "Passt schon, ich beschütze dich gerne." Mein Gesicht wurde wieder heiß und ein angenehmes Gefühl überkam mich. Ein Gefühl von Sicherheit.

"Mir tut es leid, dass ich so spät kam." Er setzte sich neben mich, lies aber einen kleinen Abstand. Wahrscheinlich, weil er dachte, dass ich nach so einer Situation niemandem zu Nahe kommen wollte. Ich liebte es, wie er auf die kleinen Dinge achtete und einfach auf mich aufpasste.

"Wie geht's dir?", fragte er vorsichtig. "Jetzt gut. Dank dir." Ich lächelte ihn an, rutschte näher und lehnte mich an seine Schulter. Ich wollte wirklich niemanden berühren, niemanden außer Shoto. Von seinen Berührungen konnte ich nicht genug genug bekommen. Sein ruhiger gleichmäßiger Atem beruhigte mich.

"Eigentlich wollte ich mit dir reden, aber könnten wir das vielleicht einfach auf morgen verschieben?", murmelte ich in seine Schulter. "Mhm, klar. Willst du dich hinlegen?" Ich nickte und schlüpfte unter meine Decke. Shoto stand auf, war dabei sich zu entfernen, aber ich hielt ihn an der Hand fest. "Bitte bleib."

Damit schaltete er das Licht aus, legte sich neben mich und deckte sich zu. Ich platzierte meinen Kopf auf seiner Brust und konnte leise seinen Herzschlag hören. Mit einer Hand kraulte mir Shoto durch die Haare. Lange konnte ich diese Situation nicht genießen, denn ich viel in meine Traumwelt, welche diese Nacht nicht besser war als die Realität.

Immer wieder wachte ich auf. Ich fühlte mich schlecht, weil mich so ein bisschen schon so sehr mitnahm. Ich wollte gar nicht wissen, wie es Menschen ging, die wirklich vergewaltigt wurden und damit leben wussten. Verdammt starke Personen.

Jedes Mal, wenn ich hochschreckte, weil ich einen Albtraum hatte, war er da. Er redete mir gut zu, umarmte mich, berührte mich und gab mir Sicherheit.

Shoto war bei mir. Mehr brauchte ich nicht.

- Fortsetzung folgt -

The better boy || TododekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt