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Ich bin sensibel.
Ich denke über jedes Wort nach.
So lange bis ich irgendwas negatives darin sehe.
Jede so winzige Kritik nehme ich ernst, jedes negative Wort schließe ich in meinem Herzen ein.
Ich will so sein wie andere mich wollen aber ich will mich selbst nicht verlieren.
Ich will einfach geliebt werden.
Doch bekomme ich Komplimente und Liebeserklärungen kann ich sie nicht glauben.
Ich vertraue und sabotiere dann mein eigenes Glück indem ich mir Probleme einrede wo keine sind.
Gleichzeitig habe ich Angst zu vertrauen und mich zu öffnen.
Und alles was in meinem Leben scheif läuft ist meine Schuld.
Jedes Wort und jede Handlung ist eine potentielle Bedrohung, von mir oder anderen.
Und ein einziges Wort reicht das ich unsicher werde über etwas was ich eigentlich an mir liebe.
Fäuste tun weh, aber blaue Flecken vergehen.
Worte gehen tiefer, der Schmerz bleibt.
Und obwohl jeder Tag ein Kampf ist sieht mich jeder als selbstbewusst und fröhlich.
Dann finden sie heraus wer ich wirklich bin. Dann werde ich ihnen zu anstrengend und sie gehen. Wie alle anderen.
Und wieder verstecke ich meine Tränen hinter einem Lachen, damit bloß keiner sieht wie zerbrochen ich bin.
Und ja mir geht's gut, alles okay. Jeden Tag wenn die Maske mal verrutscht.
Und unter der Maske verliere ich mehr und mehr Stücke von dem was ich bin.
Ich liege im Bett und ich weine, weil ich mich selbst verliere mit jeder neuen Maske die dazukommt. Ich habe nur noch mein Herz das mit jedem Tag dunkler wird.
Manchmal will ich nicht mehr leben, aber ich habe zuviel Angst zu sterben.
Also setze ich ein Lächeln auf und vertraue wieder.
Und wenn ich wieder verliere dann bin ich selber Schuld weil ich ehrlich war.
Und ich werde mein gefälschtes Lachen noch mehr perfektionieren.
Und ich werde noch mehr schlechtes in meinem Leben sehen.
Und meine Haut wird noch dünner werden für all die negativen Dinge die ich höre, sehe und mir einrede.
Jeden Abend sieht nur Gott meine Tränen und jeden Morgen setze ich die Maske auf.
Jeder Tag ist ein Kampf mit der Hoffnung das es irgendwann vorbei ist, auf die eine oder andere Art.

362 Wörter

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