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Seit ich denken kann sind wir beste Freunde und sie ist wirklich die beste Freundin die man sich vorstellen kann, außer man macht den Fehler sich in sie zu verlieben.
Jahrelang hatte ich Angst sie könnte nicht dasselbe fühlen wie ich, bis ich all meinen Mut zusammen nahm und es ihr sagte. Und jetzt weiß ich, ich hätte es ihr nie sagen sollen. Denn so schmerzhaft auch ist mit der Ungewissheit zu leben, mit dem Schmerz der Zurückweisung und der Einsamkeit zu leben ist schlimmer. Ich wäre lieber weiterhin mit ihr befreundet geblieben damit ich sie zumindest sehen könnte und ihr wunderschönes Lächeln sehen kann.
Aber sie hat mich nach meiner Offenbarung von sich gestoßen und will mich nie wieder sehen.
Ich habe mich eingeschlossen und bin an der Trauer und dem Schmerz fast zugrunde gegangen.
Aber ich kann nicht mehr.
Das bin nicht ich. Ich bin kein Opfer, ich bin der Jäger.
Und jetzt habe ich ein Opfer! Sie!
Sie soll leiden für das was sie mir angetan hat sie soll leiden dafür wie sie mich ausgelacht hat als ich ihr voller Hoffnung gesagt habe was ich fühle. Sie soll leiden für den ganzen Schmerz den ich ertragen habe. Sie soll leiden für jede Träne die ich ihretwegen geweint habe.
Ich will Rache.
Sie soll sterben!

Am schnellsten bekommt man eine Hinrichtung bei Drogenbesitz und das ohne Prozess. In meinem Kopf reifte ein Plan. Ich schloss mich ein und telefonierte mit Spitzeln, schrieb Drohungen und brachte Überwachungssysteme an.
Nichts durfte schief gehen.
Jetzt fehlt nur noch eins, die Droge.
Und ich wollte die Schlimmste.
Die so schwer zu besorgen war, das der einzige bekannte Weg sie zu bekommen durch das Drogenkommando war. Aber egal wie viel ich drohen und erpressen würde, ich würde sie nur auf einem Weg bekommen. Ich musste dort einbrechen.
Doch das würde dauern! Zuerst hackte ich mich in ihr System, dann musste ich zwei OP's durchstehen um den Fingerabdruck- und Irisscan zu überwinden. Dann musste ich den Polizeichef solange observieren bis ich das Passwort und die 8-stellige PIN bekam. Zuletzt fehlt dir nur noch die ID-Card des Vizepräsidenten.
Nach zwei Monaten war ich bereit.
Ich loggte mich in Ihr System ein und schafft es ohne Widerstand bis zur Passwortsperre. Dann kam die PIN, der Fingerabdruck- und dann der Irisscan. Dann stand ich vor der letzten Tür, ich führte die ID-Card durch den Scanner und die Tür öffnete sich. Langsam betrat ich den Raum.
Es waren nur etwa 10 Gramm das Pulvers da, aber ich brauchte sowieso nur ein paar Milligramm. Ich beeilte mich bevor jemand bemerkte dass der Tresor geöffnet wurde. Während ich das Gebäude mit einem kleinen Tütchen in der Tasche verließ, verzogen sich meine Lippen zu einem diabolischen Grinsen und ein Gefühl der Zufriedenheit erfüllte mich.

Zwei Tage später saß ich in meinem Zimmer und sah über den Computer dem Mädchen zu wie sie die Tür öffnete vor der ihre beste Freundin schon wartete.
Ich sah ihr zu wie sie meinen Plan ausführte.

Ich wusste das ist schon immer von der Galaxie fasziniert war, und sie schon immer von nahem sehen wollte. Jetzt wird es das Letzte sein was du siehst, dachte ich wäre nicht der Kapsel hinterher schaute.

Was habe ich bloß getan?!
Die Hinrichtung ist jetzt zwei Tage her und ich finde immer noch dass sie es verdient hat zu leiden für das was sie mir angetan hat.
Aber sterben?! Ich bin zu weit gegangen, ich liebe sie doch. Aber ich bin auch gestorben, innerlich. Und niemand hat verdient so gedemütigt zu werden. Und sie hatte nicht das Recht so etwas zu tun, niemand hat das. Doch gerechtfertigt dass Mord? Manche würden sagen ja, manche aber auch nein. Doch was sage ich? Vor zwei Tagen hätte ich noch ganz klar ja gesagt, aber jetzt? Ich weiß nicht mehr was richtig ist.
Sollte ich mich vielleicht bei der Polizei stellen für das was ich getan habe, aber kann ich das überhaupt, ertrage ich das, bin ich bereit für so etwas? Oder kann ich damit weiterleben? Es ist bestimmt normal wenn man beim ersten Mal und so kurz danach Zweifel und Ängste hat! Aber die verschwinden schon wieder. Ich habe das richtige getan und sie hat es verdient.

Hey, ich weiß nicht wer du bist und wann du das lesen wirst, aber eins ist sicher. Falls dieser Brief einen Leser findet bin ich tot. Du fragst dich vielleicht wieso ich das getan habe. Wenn nicht brauchst du ab hier nicht weiterlesen. Der Grund ist, ich habe mich verliebt. In meine beste Freundin. Ich hatte immer Angst sie könnte etwas merken, bis ich all meinen Mut zusammen nahm und ihr meine Gefühle gestand. Ich hatte mir das Schlimmste ausgemalt aber es kam noch viel schlimmer. Sie lachte, sie lachte mich aus. Dann forderte sie mich auf zu gehen, sie wollte mich nie wieder sehen, und was soll sie denn bitte mit einem liebestollen Trottel. Ich war verletzt und vor den Kopf gestoßen. Ich kannte sie schon seit wir beide Kinder waren und sie war immer ein netter und lieber Mensch zu allen gewesen. Damit hätte ich niemals gerechnet. In meiner tiefen Trauer und Verletztheit tat ich mehrere schlimme Dinge. Mithilfe von Drohungen und Erpressungen kam ich an die Dienstpläne für die Kontrollen. Außerdem brach ich in den Tresor des Drogenkommandos ein um die schlimmste Droge in Merino zu stehlen. Zusätzlich entführt ich jemanden um ihre beste Freundin zu zwingen ihr die Drogen zuzustecken damit sie festgenommen und hingerichtet wird. Erst danach als es schon zu spät war kamen mir Zweifel und Schuldgefühle. Ich bereue zutiefst was ich getan habe. Auch wenn sie mich verletzt hat und eine Strafe verdient hat, ist Mord zu viel. Ich bin zu weit gegangen. Und ich kann mich nur auf eine Art bei ihr entschuldigen und meine Schuldgefühle loswerden. Indem ich sterbe.

976 Wörter

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