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Wenn ich diese Zeilen schreibe dann ist das wohl mein letzter klarer Moment.

Die Ärzte sagen es seien Depressionen und ich soll Antidepressiva nehmen, aber ich weiß das es viel komplexer ist als die Ärzte behaupten. Dieses Gefühl das man nutzlos ist und die ganze Welt einen verabscheut. Ich habe das schon seit ich denken kann. Anfangs haben allerdings die klaren Momente überwogen. Mittlerweile hab ich sie kaum noch, und das ist mein letzter.

Es ist nicht wie ein Kontrollverlust, es ist viel schlimme als das denn ich bekomme alles mit, steuere meinen Körper und meine Taten. Nur meine Gedanken nicht, sie sind unberechenbar.

Ich sei zu nichts wert, ich sei zu nichts zu gebrauchen sagen sie mir. Ich komme auf Ideen wie Selbstmord.

Mittlerweile denke ich bei jeder Brücke die ich überquere wie es wohl währe zu springen. Dieser schwerelose Fall, fort von all seinen Ängsten, Sorgen und Gedanken. Wie es wohl währe einfach loszulassen, an nicht mehr denken zu müssen und nichts mehr nur im Kopf planen, sondern es einfach zu tun.

Warscheinlich hast du schon längst verstanden, was ich dir hiermit sagen will, ich werde springen.

Ich springe von der Brücke weil ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, sondern nur noch düstere in meinem Kopf mich zu so etwas drängen, und ich dem Drängen nicht mehr standhalten kann.

Bitte hab auch ohne mich noch ein schönes Leben.

Lebwohl, ich liebe dich.

235 Wörter

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