Regen

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Es war kurz vor 4 Uhr morgens. Es regnete, jedoch war es warm. Suki stand im Park, zu dem sie mitten in der Nacht gejoggt war, weil sie nicht schlafen konnte, und stand einfach nur da. Mit ausgebreiteten armen und das Gesicht in den Himmel gestreckt lauschte sie dem Gezwitscher der Vögel und genoss den Regen. Und sie lächelte. Sie war einfach nur glücklich. Zwar war sie müde und würde am liebsten in ihrem Bett liegen und schlafen und sich dabei an ihr Kuscheltier kuscheln, jedoch ignorierte sie diese Müdigkeit und konzentrierte sich auf das hier und jetzt und darauf wie glücklich sie war.

Ein paar Meter entfernt stand jemand, der sie beobachtete. In irgendeiner Form wusste er was das ganze bedeutete, jedoch konnte er es nicht realisieren. Er kannte sie schon seit gefühlten Ewigkeiten und kannte sie auch fast besser als sich selbst, auch wenn er sie gar nicht wirklich kannte. Er wusste, wie es in ihrem inneren aussah und doch wusste er es nicht. Er beobachtete sie oft, wobei das gar nicht seine Absicht war. Eigentlich wollte er sie jedes Mal als er sie gesehen hatte ansprechen, doch traute er sich nicht. Er hatte Angst vor ihrer Reaktion und davor das sie einen genauso großen Hass auf ihn hatte wie ihr Zwillingsbruder. Immer und immer wieder sagte er sich das sie nicht so war ihr Bruder und trotzdem brachte es nichts. Doch er und sie waren sich ähnlich. In Wirklichkeit wusste niemand wie es in den beiden aussah, doch sie versuchten es beide unterschiedlich zu überspielen. Beide hatten eine schwere Kindheit hinter sich, nur hatte er Freunde und Suki hatte diese nie. Sie hatte nur ihren Bruder und von dem hatte sie sich auch abgeschottet. Er wusste, wie sie früher waren, ihr Bruder und sie. Ein Herz und eine Seele. Bis sich plötzlich alles geändert hatte. Doch woher wusste er das?

Suki stand dort. Sie liebte Regen. das hatte sie schon immer, schon als ihr Vater noch da war hatte sie das. Er wusch ihre Wunden und kühlte sie. Der Regen war immer wie ein Freund, der hin und wieder vorbei kam um ihre wunden zu behandeln und sie sich nicht mehr ganz so allein fühlen zu lassen.

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Suki betrat das Haus, in dem sie lebte. Ihr großer Bruder stand dort und schaute sie überrascht an. "Suki? Wo warst du?" fragte er sich sorgend. "Draußen." antwortete Suki kurz. Tobio musterte seine kleine Schwester kurz und schaute sie dann schockiert an. "Du bist ja ganz nass, warst du etwa während des Regens draußen?" fragte er sie dann schockiert, jedoch blieb sie ganz ruhig. "Ja." "Suki! Bitte geh nicht wieder mitten in der Nacht raus, ohne mir Bescheid zu sagen, vor allem wenn es regnet. Du hast mir voll den Schrecken eingejagt." bat Tobio seine Schwester, die ihn jedoch unbeeindruckt anschaute. "Früher hat es dich auch nicht interessiert." sagte sie. Tobio wich die Farbe aus seinem Gesicht und man sah, wie sehr in diese Worte verletzten. Suki merkte das auch und bereute sofort, was sie gesagt hatte. Sie ging auf den größeren zu und umarmte ihn einfach. Lange hatten sich die Geschwister schon nicht mehr umarmt und so war Tobio ein wenig überfordert, wie er damit umgehen sollte. "Sorry." murmelte Suki in Tobios T-Shirt und der größere drückte sie daraufhin einfach nur noch doller an sich.

Was beide nicht wussten war, dass sie beobachtet wurden. Ein paar Meter entfernt standen ihre Mutter und deren neuer Mann im Türrahmen der Küche und schauten lächelnd das Geschehen an. "Ich glaube das wird bald wieder." murmelte er zu seiner Frau. Die ältere Dame nickte nur und folgte dann ihrem Mann in die Küche. Sie waren beide froh, dass sich Suki endlich langsam öffnete, dass sie anscheinend endlich mit der Vergangenheit abschließen konnte. Und auch wenn es noch ein langer Weg werden wird, wussten beide, dass es sich bald endlich zum guten Wenden würde, das hatten sie im Gefühl.

-♡-

"Man, ich versteh das nicht." murrte Nishinoya rum. Schon seit einer halben Stunde versuchte er das Thema zu verstehen. "Soll ich dir helfen?" kam es leise von Suki, die an ihrem Schreibtisch saß. "Wenn du kannst." stimmte der ältere zu und Suki gesellte sich zu ihm auf den Boden. "Ist doch ganz einfach, also euch wurde schon eine Beispielaufgabe gegeben, du machst es so wie es dort gemacht wurde, also setzt dort x ein, was ja in dem Punkt steht und dann musst einfach nur rechnen wie in der Beispiel Aufgabe. Du musst nur die Zahlen ersetzen, sonst nichts." sagte Suki und Noya schien endlich die Aufgabe zu verstehen und rechnete eine Aufgabe. "Richtig so?" fragte er und Suki nickte, nachdem sie sich den Rechenweg und die Lösung angeschaut hatte. "Aber warum und wie? Hää?" fragte der ältere. "Also du hast hier einen Punkt, sagen wir mal P, aus dem Koordinatensystem und du musst jetzt bestimmen, ob er auf, unter, oder über der Normalparabel liegt, also der Funktion. Und das machst du eben in dem du das so ausrechnest wie in der Beispielaufgabe." erklärte Suki. "Ahhhhh! Danke Suki-leinchen! Jetzt versteh ich es!" rief Noya und Suki nickte. "Kein Problem" murmelte sie, während sie wieder zu ihrem Schreibtisch ging.

Nachdem beide ihre Hausaufgaben gemacht hatten, gingen sie zusammen mit Tobio in den Garten, um Volleyball zu spielen. "Also zwei gegen ein und wir tauschen durch?" schlug Suki vor und die Jungs nickten. Suki machte es Spaß mit den Jungs zu spielen und sie wünschte sich dies auch zeigen zu können, jedoch musste sie dafür erst einmal ihre Vergangenheit zu 100% hinter sich lassen. Jedoch brauchte sie dafür vielleicht eine Person, die ihr hilft und unterstützt, bei allem was sie tut. Vielleicht kannte sie diese Person auch schon, vielleicht mochte sie diese Person auch schon mehr als einen Freund, auch wenn es ihr nicht auffiel.


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973 Wörter

Endlich habe ich dieses Kapitel fertig geschrieben- das waren jetzt fast zwei Monate 💀

-begonnen 12.09. 20 Uhr _ beendet 5.11. 22:28 Uhr-

-Bäumchen

𝐊ü𝐡𝐥 | 𝐇𝐚𝐢𝐤𝐲𝐮𝐮 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt