Kapitel 11

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Müde schlug ich die Augen auf und drehte mich in dem Bett auf den Rücken, um mich etwas zu strecken. Nachdem Luciano mich hier eingeschlossen hatte, hatte ich meine Zeit genutzt um alles etwas unter die Lupe zu zu nehmen. Nach einer Weile war ich jedoch müde ins Bett gefallen und eingeschlafen.

Höchstwahrscheinlich war Luciano zwischendurch nochmal hier gewesen, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, mich nochmal zugedeckt zu haben und auch neben mir auf dem Nachttisch erkannte ich eine Wasserflasche und einen Joghurt.

Bevor ich mich jedoch aufrichtete sah ich mich im Zimmer um, um sicherzugehen, dass er nicht doch vielleicht irgendwo im Raum stand und mich beobachtete. Zuzutrauen wäre es ihm schließlich.

Langsam stand ich auf und drückte die Türklinke runter in der Hoffnung, dass vielleicht doch nicht abgeschlossen war. Die Tür öffnete sich jedoch nicht. Seufzend setzte ich mich wieder auf das Bett und begann zu „frühstücken".

Laut der Uhr die gegenüber vom Bett ging vergingen mehrere Stunden, bis ich das knacken der Tür hörte und diese schließlich geöffnet wurde. „Gut geschlafen?"

Ich erhob mich vom Bett und ging mit verschränkten Armen auf Luciano zu, der im Türrahmen lehnte und ein leichtes Schmunzeln seine Lippen zierte. „Oh ja, es ist voll entspannend zu wissen, dass ich hier die ganze Zeit eingesperrt bin und mich langweile!"

„Dann ist ja gut, dass du jetzt was zu tun hast",meinte er und trat einen Schritt beiseite, damit ich auf den Flur treten und mich etwas umsehen konnte.

Er führte mich wieder die Treppen hinunter und bog dann rechts ab, wo wir schließlich in der Küche standen. „Aimee, das ist Leyla",stellte er mich der älteren Frau vor, die gerade ein paar Teller in den Schrank stellte und sich schließlich zu uns wandte.

„Ich weiß, ich habe euch beide gestern ja schon gesehen",meinte sie lächelnd und kam auf mich zu, um meine Haare etwas zu richten da diese vom schlafen wohl immer noch in alle Richtungen abstanden. „Und du verschwindest jetzt, ich denke,dass wir einige Frauen-Gespräche zu führen haben. Musst du nicht sowieso nochmal ins Büro?"

„Exakt",stimmte Luciano zu und zog sich langsam aus der Küche zurück. „Aus diesem Grund hast du jetzt auch etwas Gesellschaft. Ich kann dich ja jetzt nicht mehr nerven."

„Sei vorsichtig, junger Mann!",warnte Aimee ihn und hob drohend einen Finger. „Sonst kannst du dir dein Essen selbst beschaffen!"

„Schon gut, schon gut... Ich habe ja nichts gesagt. Also dann, viel Spaß euch beiden",verabschiedete er sich schließlich und verschwand.

Etwas unsicher sah ich Aimee an, die mich von oben bis unten musterte. „Also dann",setzte sie an. „Räumst du die Spülmaschine aus? Dann fange ich schonmal mit dem Essen an."

Ich nickte leicht und ging an ihr vorbei, um alles an seinen Platz zu räumen. Obwohl ich sie bei allem fragen musste, wohin es musste, da ich mich hier selbstverständlich nicht auskannte.

Da sie wohl schon recht gut vorgearbeitet hatte, stand ich bereits kurz danach neben ihr und half beim Gemüse schneiden. Seufzend schob ich die klein geschnittenen Möhrenstücke in eine Schüssel die zwischen uns stand und seufzte einmal leise auf.

„Was beschäftigt dich?",fragte Aimee neben mir, als sie das Messer auf dem Schneidebrett ablegte und einen Topf holte, in den sie etwas Wasser füllte und den Inhalt der Schüssel dazugab.

„Ich verstehe nur nicht, wieso ich überhaupt hier bin. Er hätte mich umbringen können, habe ich recht?",murmelte ich kopfschüttelnd und beobachtete sie dabei, wie sie den Topf auf den Herd stellte und dann wieder mit besorgtem Blick zu mir zurück kam.

„Das hätte er",stimmte sie mir zu, woraufhin ich nur seufzte und mich etwas auf der Arbeitsplatte abstützte. „Offenbar scheint er jedoch mehr in dir zu sehen, weshalb er es nicht getan hat."

„Beruhigend",zischte ich leise und fuhr mir durchs Gesicht. Wieso musste all das hier eigentlich mich treffen?

„Leyla",seufzte Aimee und zog mich in ihre Arme. „Wenn du jetzt noch am Leben bist, wird er dir auch weiterhin nichts antun. Irgendeinen Zweck musst du für ihn ja haben."

„Und was für einen?",fragte ich leise. „Soll ich nur den Haushalt erledigen? Braucht er mich nur für Sex? Oder will er-"

„Nein. Nein. Und nein. Luciano verrät nichts von seinen Plänen, aber wenn du etwas herausfinden willst, musst du geduldig sein. Er sieht in dir etwas, was nicht mal ich identifizieren kann. Und das soll etwas heißen."

Amor apasionado | LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt