Kapitel 3

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Pov Luciano

Schnell sprintete ich die Treppen nach oben, wo ich schon beinahe mit einem neuem weißen Hemd abgeworfen wurde, dass ich blitzschnell mit meinem schmutzigen Tauschte und es irgendwo versteckte.

Ich erkannte, dass Ace bereits an der Tür stand und offensichtlich versuchte zu verhandeln, was offenbar aber nicht ganz funktionierte. Zumindest warf er mir kurz darauf einen kurzen Blick zu und ging zur Seite, damit einige Polizisten eintreten konnten.

Jairo der neben mir stand spannte sich sichtlich an, ich stieß ihm jedoch einmal kurz meinen Fuß gegens Schienbein als kleines Zeichen, dass ich alles regeln würde und nichts geschah. Hoffentlich.

„Mr. Arán?",fragte einer der Typen und er kam mit kritischem Blick auf mich zu. „Der bin ich",antwortete ich nur und versteckte meine Waffe etwas mehr. „Gibt es ein Problem, Officer?"

„Ja",antwortete dieser und begann etwas im Haus herum zu laufen. „Wir haben einen anonymen Anruf erhalten. Angeblich sollen Sie eine junge Frau entführt haben und sie nun bei sich im Keller festhalten."

„Ich versichere Ihnen, dass ich damit nichts zu tun habe, Sir",erwiderte ich und ekelte mich jetzt schon vor meiner Redensart. So viel Respekt erhielt niemand, aber ich musste unauffällig bleiben.

„Gut, dann stört es Sie doch auch nicht, wenn wir Ihr komplettes Haus durchsuchen?",fragte er und ich konnte sehen das er hoffte, mich mit dieser Frage zu bekommen.

„Natürlich nicht! Aber haben Sie denn auch einen Durchsuchungsbeschluss?",hakte ich nach und war überrascht , als er mir tatsächlich einen vor die Nase hielt. Gut, damit hätte ich nicht gerechnet.

„Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Da ich nicht mit Ihrem Besuch gerechnet hatte, ist alles ziemlich unaufgeräumt",meinte ich nur, als ich zurück zu Ace und Jairo geschickt wurde, die wohl gerade ihre Ausweise vorzeigen mussten. Das konnte noch was werden.

Ich hoffte nur, dass Tyler es rechtzeitig schaffen würde, sich mit ihr zu verstecken. Mir war nämlich aufgefallen, dass einige Einheiten den Keller betraten. „Ich hoffe, die finde sie nicht",murmelte Jairo neben mir leise und ich nickte nur ein wenig.

„Bleib einfach cool, wird schon gut gehen. Tyler weiß was er macht. Hoffentlich",meinte ich leise und ich erkannte, dass uns einige Typen uns genauestens im Auge behielten.

„Denkt ihr, dass uns die orange Gefängniskleidung gut steht?",zweifelte Jairo und ich verdrehte nur einmal die Augen. War das sein Ernst? „Alter, Jairo",zischte ich und erkannte schon, dass Ace ihm in die Seite stieß.

„Wem gehört das?",fragte einer der Officer, der das blutige Hemd hochhielt, dass ich zuvor getragen hatte. Offensichtlich hatte ich es nicht gut genug versteckt. Okay, das ist dumm gelaufen.

„Das ist von einem Kumpel",gab ich schließlich zu. „Er hat sich an einem Messer geschnitten, als er hier etwas gekocht hat und hat wohl sein Hemd hier vergessen."

„Das glaubt dir doch kein Mensch",zischte Jairo mir zu, woraufhin ich die Augen verdrehte. „Warum bist du denn so pessimistisch? Wird schon alles gut gehen."

„Wir haben sie",erklang eine weitere Stimme und ich riss erschrocken den Kopf herum. Und tatsächlich erkannte ich, wie einer der Männer beruhigend einen Arm um Leyla gelegt hatte und Tyler in Handschellen hinter ihnen geführt wurde. Gut, der Plan ist maßlos schiefgelaufen.

„Gehen wir jetzt aufs Ganze?",fragte Ace als er beobachtete, dass einige Typen ihre Waffen auf uns richteten und näher kamen. Würden wir jetzt einen Schusswechsel anfangen, wären wir so gut wie Tod.

„Nein, bleibt einfach cool und lasst euch etwas einfallen",meinte ich nur, als mich einer der Typen umdrehte und mit der Brust an die Wand drückte. Dann spürte ich, wie er mir sämtliches Zeug abnahm und mir schließlich Handschellen anlegte.

Ich drehte etwas den Kopf zur Seite um zu Tyler und Leyla zu gucken. Tyler hatte einen ziemlichen, besorgten Blick aufgesetzt und ich konnte sehen das er hoffte, dass es für uns gut ausgehen würde. Auch wenn das nie geschehen würde.

Leyla hingegen hatte sich immer noch an die Schulter dieses Wichsers gelehnt, der ihr beruhigend über den Arm strich und ihr ab und zu ein paar Tränen wegwischte.

Plötzlich wurde ich von der Wand weggezogen und meine Augen trafen kurz auf die von Ace, der einen recht neutralen Blick aufgesetzt hatte. Wer sich immer uns verraten hatte, er würde dafür leiden.

Doch als wäre das noch nicht genug, drehte ich den Kopf, als wir von frischer Luft empfangen wurden, etwas nach rechts und erkannte dort meine Ex-Frau. War ja klar.

Vor nicht mal zwei Wochen hatte ich mit ihr Schluss gemacht und so wie es aussah, hatte sie sich unseren Plan gemerkt. Und das war der Grund, weshalb niemand lebend aus diesem Geschäft kommt.

Grinsend beobachtete sie mich, wie ich in eins der Autos gesetzt wurde und ich meinen Kopf etwa an die Lehne sinken ließ. Dann drehte ich den Kopf noch einmal zum Haus zurück wo meine Augen kurz auf die von Leyla trafen und sich für einen Augenblick Angst auf ihrem Gesicht spiegelte. Auch wenn sie damit recht wenig zu tun hatte, würden wir noch die Informationen bekommen, die wir brauchten.

Und so wie ich unsere Anwälte kenne, würden sie uns binnen Monaten, wenn nicht sogar in wenigen Wochen da wieder rausholen, weshalb ich mir da recht wenig Sorgen machte und sich für einen Augenblick sogar ein Lächeln auf meine Lippen schlich.

Amor apasionado | LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt