Kapitel 8

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„Und wieder ein neues Problem",erklang die Stimme des Mannes, der mir die Klamotten gegeben hatte und er sah dabei wirklich alles andere als erfreut aus.

„Problem? Wir haben kein Problem, nicht mit ihr, zumindest habe ich keins. Diskutieren kann man mit ihr echt gut, solltest du mal ausprobieren",meinte Luciano schulterzuckend und steckte seine Waffe wieder ein.

„Ich finde, dass Ace recht hat",warf jemand ein, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. „Sie hält uns in unseren Plänen nur auf, das können wir echt nicht gebrauchen."

„Lasst das mal meine Sorge sein",wendete Luciano einfach nur ab, packte wieder schmerzhaft meinen Arm und zog mich weiter. Frustriert seufzte ich einmal auf, als wir einen recht alten Raum betraten, in dem man schon aus der Ferne ansehen konnte, dass er längere Zeit wohl nicht in Benutzung war.

Er knallte die Tür wieder zu und lehnte sich dagegen, während ich im Raum umher lief, da er mich jetzt endlich losgelassen hatte. Am liebsten hätte ich mich auf den Stuhl gesetzt, dieser schien jedoch so klapprig zu sein, dass ich das Risiko nicht eingehen wollte.

„Gut und was mache ich jetzt hier?",zischte ich, als ich mich wieder zu ihm wandte, er jedoch nur eine Augenbraue anhob. Tat er nur so dumm oder war er es auch?

„Stört dich meine Anwesenheit etwa? Ist dir jetzt schon langweilig? Wir können die Diskussion von eben gerne weiterführen, hat echt Spaß gemacht."

Nahm er mich eigentlich nur ein bisschen Ernst?

„Ich finde, dass es sich einfach nicht schickt, mit jemandem in einem Raum zu stehen, der einem das Leben zerstört hat. Das musst du doch verstehen, oder?"

Ein Schmunzeln schlich sich bei meinen Worten auf seine Lippen und er drückte sich von der Tür ab, um auf mich zu zu kommen. „Glaub mir, ich bereue es jetzt schon, dich hier her gebracht zu haben und ehrlich gesagt bin ich am überleben, ob ich dich nicht einfach umbringen sollte."

„Mit welchem Grund solltest du das tun? Ich habe dir nichts getan und das weißt du genau",erwiderte ich und kniff etwas die Augen zusammen, sein grinsen wurde jedoch noch breiter.

„Du kennst diese Halle, du weiß wie ich heiße, wie ich aussehe... Soll ich noch mehr Gründe aufzählen oder reicht dir das?",fragte er als er sich dicht vor mich stellte, sodass ich etwas den Kopf heben musste, um ihm weiter in die Augen zu sehen. „Nein danke, reicht mir schon."

„Gut. Du wartest hier, ich habe noch einiges zu tun und wenn ich sage, dass du hier bleiben sollst, dann meine ich das auch",warnte er mich, bevor er sich umdrehte und aus der Tür verschwand. Und was sollte ich seiner Meinung nach die ganze Zeit über machen?

Meiner Zeitrechnung zufolge waren mittlerweile fast fünf Stunden vergangen, bis sich die Tür öffnete. Es war jedoch nicht Luciano der eintrat.

„Ich frage mich echt, was Luciano an dir findet",hörte ich jemanden sagen und hob ein wenig den Kopf an. „Du bist nicht sonderlich hübsch, hast kein Talent und keinen Nutzen für uns. Wahrscheinlich ist er einfach nur zu verweichlicht um dich umzubringen."

„Luciano ist nicht verweichlicht",zischte ich ihm entgegen obwohl ich nicht mal wusste, weshalb ich ihn so in Schutz nahm. Immerhin hatte er mich in diese Lage gebracht.

„Oh sympathisierst du etwa mit ihm? Süß. Du musst ihn nicht in Schutz nehmen, dazu hast du nicht die Macht. Du passt einfach nicht in unsere Welt."

„Denkst du, dass ich das will? Ich will einfach nur nach Hause und die ganze scheiße hier vergessen. Gottverdammt, was mache ich hier eigentlich?"

Langsam kam Ace auf mich zugelaufen und fixierte mich mit seinen hellbraunen Augen. Erschrocken richtete ich mich auf, als er plötzlich eine Waffe hervorholte und etwas daran umher spielte.

„Luciano hat selbst gesagt, dass du keinen Nutzen für uns hast. Das was wir wollen bekommen wir auch ohne dich. Eigentlich habe ich seine Erlaubnis nicht, aber ich darf zum Glück meine eigenen Entscheidungen treffen."

Er hob seine Hand an und richtete die Waffe direkt auf meine Brust, als ich noch ein Stück zurück ging. Wollte er mich jetzt ernsthaft umbringen? Gut, offensichtlich wollte er das.

Mein Blick war Starr auf die Waffe gerichtet, und als ich an einen Tisch hinter mir stieß hielt ich inne. Meine Atmung ging schnell und unregelmäßig als ich meinen Blick etwas hob und ihm direkt in die Augen sah. Es war, als hätte er sämtliche Gefühle verdrängt, nur ein kleines Schmunzeln lag auf seinen Lippen.„Hab keine Angst",murmelte er als er die Waffe entsicherte. „Es tut nicht weh, ich passe schon auf. Ich habe Übung, weißt du?"

Ich kniff die Augen zusammen und zuckte zusammen, als im nächsten Augenblick schon ein lauter Schuss ertönte und mir eine Träne über die Wange floss.

Amor apasionado | LESEPROBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt