Gelangweilt schlenderte ich durch sämtliche Läden da ich mich dazu entschieden hatte, etwas einkaufen zu gehen, wenn ich doch ohnehin schon ausreichend Zeit hatte.
Ich war gerade dabei, meine Einkäufe einzuladen und hob eine schwere Plastiktüte hoch, als sie mir weggenommen und leichtfertig in meinen Kofferraum gestellt wurde.
Verwirrt drehte ich den Kopf herum und ich erschrak als ich in zwei dunkelbraune Augen sah und mir im nächsten Moment eine Hand auf den Mund gelegt wurde. Panisch versuchte ich auf mich aufmerksam zu machen, doch wie es vormittags eben so war, war kaum jemand unterwegs und wir waren alleine.
„Hör auf zu zappeln",zischte Luciano mir zu und ich schüttelte hektisch den Kopf als ich versuchte, mich von seiner Hand zu befreien. Er verdrehte daraufhin nur die Augen und stieß mein Kopf ruckartig rückwärts, sodass ich gegen die Kofferraumklappe knallte und sich in stechender Schmerz in meinem Hinterkopf ausbreitete, der mir Tränen in die Augen trieb.
Augenblicklich hielt ich inne und fuhr mir ein paar mal über den Hinterkopf. Ich nahm meine Hand nach vorne und erwartete Blut zu sehen, doch da war nichts.
„Wir hatten keinen guten Start",gab er schließlich zu und löste ganz langsam seine Hand von meinem Mund. „Wir müssen das auch nicht wiederholen und wir lassen dich in Ruhe wenn du mir einfach nur sagst, wo deine Eltern zurzeit wohnen."
Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihnen, also woher sollte ich das wissen? Ich versuchte ihm genau das zu sagen, aber meine Stimme versage.
„Mi amor mío",seufzte er nur kopfschüttelnd und knallte den Kofferraum neben mir zu. Seine dunklen Augen wanderten langsam über meinen Körper und er kam immer näher.
Hektisch sah ich mich um. Hier musste doch irgendjemand sein, der merkte, dass etwas nicht stimmte! Wie auf ein Zauberwort parkte ein Auto direkt neben uns und eine Kleinfamilie stieg aus.
Ich wollte etwas sagen, sie um Hilfe bitten, doch als ich den Mund öffnete spürte ich plötzlich, wie sich seine Lippen auf meine legten. Geschockt hielt ich für einen Augenblick inne und brauchte kurz zum realisieren, bis ich versuchte ihn von mir weg zu drücken.
Ich musste sagen, dass der Kuss wirklich alles andere als schlecht war, obwohl ich so gar nicht denken durfte, da ich einen Freund hatte. War das nicht auch sowas wie fremdgehen?
Erst als die Familie das Einkaufszentrum betreten hatte, löste er sich wieder von mir und ich wollte ihm eine Ohrfeige verpassen, doch er hielt meine Hand fest und zog mich näher an sich heran.
„Wir können es ganz so machen",flüsterte er mir zu und drückte mich mit seinem Körper näher ans Auto. Würde man nicht wissen, was wirklich geschah, konnte man wahrscheinlich denken, dass wir einfach bloß ein verliebtes Pärchen waren.
Er neigte etwas den Kopf sodass wir uns nun ganz nah waren und ich spürte, wie ich langsam zu zittern begann. „Du nennst uns den Wohnort deiner Eltern und wir vergessen alles. Ich vergesse, dass du überhaupt existierst, wo du wohnst und in welchen Läden du einkaufen fährst."
„Ich weiß aber nicht, wo sie wohnen",antwortete ich mit leicht zittriger Stimme und er schüttelte den Kopf. „Und ob du das weißt. Es sind deine Eltern, mi Amor."
„Nein! Ich weiß es wirklich nicht!",rief ich, woraufhin er den Kopf etwas neigte und endlich von mir wegtrat. Ich hatte das Gefühl, jederzeit zusammenzubrechen da meine Beine so unheimlich zitterten.
In seinen dunklen Augen lag etwas gefährliches, als er mich kurz musterte und sich dann von mir abwandte. „Ich drohe nicht gerne, aber vielleicht solltest du in Zukunft auf dich aufpassen. Du weißt mehr als du zugibst."
Dann drehte er sich wortlos weg und verschwand. So schnell wie möglich setzte ich mich in mein Auto, schloss die Tür und fuhr mir durch die Haare. Von Luciano war nichts zu sehen. Als wäre er nie da gewesen.
Ich hinterfragte nicht, wie er so schnell verschwinden konnte, sondern wie er es geschafft hatte, so schnell wieder auf freien Fuß zu kommen. Allerdings war es wohl offensichtlich, dass er nicht mit legalen Karten spielte.
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Amor apasionado | LESEPROBE
Action[Luciano & Leyla] „Luciano, ich habe mir wieder mein eigenes Leben aufgebaut und brauche dich nicht. Erinnerst du dich nicht an die Schwierigkeiten, die ihr nur durch mich hattet?" Luciano zog nur eine Augenbraue nach oben, wog den Kopf ab und kam e...