12. again

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Erzähler

Ein paar Schweißperlen liefen über Jimins Stirn.

Seit dem Vorfall waren nun schon acht Monate vergangen und obwohl er es einigermaßen wieder zurück in sein altes Leben und auch wieder zurück auf die Bühne geschafft hatte, machten ihn Menschenmassen in welchen er vollkommen ungeschützt war nervös.

Bis auf solche Anlässe, öffentliche Auftritte und Konzerte hatte er in all der Zeit weder seine Wohnung, noch das Hotel verlassen.
Verkroch sich darin aus Angst, wieder ihm zu begegnen.

Jedoch war Jeon Jungkook verhaftet und verurteilt worden.
Zumindest bis er vor zwei Wochen unter Auflagen auf Bewehrung, oder sowas ähnliches freigekommen war.

Und das machte Jimin unbeschreibliche Angst, fraß ihn von innen auf und zerstörte jeden noch so gut beginnenden Traum beim einschlafen.

Es zerstörte ihn.

Mit zittrigen Fingern führte er das Glas an seine vollen Lippen, schmeckte den bitteren Alkohol und hielt weiterhin die Uhr im Blick.

Steht's hoffend, dass sie diese grausame Folter für ihn nun endlich beenden würde.

Doch das tat sie nicht.

Tickte munter mit ihrem laut in Jimins Kopf widerhallenden Ticken weiter und klang dabei fast schon so, als würde sie ihn auslachen.
Als würde sie ihn mit jeder weiteren noch so langsam verstreichenden Sekunde bloßstellen, indem sie ihn an den Rand des Wahnsinns trieb.

An den Rand dieses sadistischen Wahnsinns, an welchen ihn schon zuvor dieses kranke Schwein gebracht hatte.

Doch das würde er nie wieder.

Das hatte Jimin sich geschworen.
Und so stürzte er den letzten Rest des Inhalts seines Glases runter und ließ noch einen Moment lang den Alkohol in seiner Kehle ausbrennen, eher er ohne weiteres die Veranstaltung verließ und sich draußen ein Taxi heranwank.

Er brauchte jetzt Abwechslung.
Neue und vorallem viele Menschen um sich, um all seinen Ängsten endlich die Stirn bieten zu können.

Um sich selbst beweisen zu können, dass dieser Jeon nicht gewonnen hatte.

Schwungvoll riss er die Tür des Wagens auf und ließ sich auf die angenehm gepolsterte Rückbank fallen, eher er zufrieden ausatmete.

„Wohin darf's gehen?"

Fragte ihn eine tiefe Herrenstimme, welche durch ein charmantes Knurren im Unterton begleitet wurde.

Am liebsten hätte Jimin geradewegs gesagt „in ihr Schlafzimmer", aber alte Fehler zu wiederholen machte wohl wenig Sinn.

„Uhm... nächst... nächstbester Club!" sagte der Blondschopf rasch und hing noch zum Schluss ein schüchternes Lachen dran, wie erwartet , soweit er in dem Rückspiegel erkennen konnte seinem Fahrer ein leichtes Lächeln von den Lippen stahl.

Zumindest seine Mundpartie sieht gut aus!

Dachte Jimin, während er sich ungewöhnlich wohl fühlte, was er dem Alkohol zuschrieb.

Leise begann er damit die Musik aus dem Radio mitzusummen und durch das trommeln seiner Finger auf der Armlehne der Tür mitzubegleiten.

„Da wären wir."
Sagte der Fahrer nach einer Weile und stellte den Motor des Wagens ab.

„Ah, perfekt! Stimmt so." lächelte Jimin und legte dem Typen ein paar Scheine auf die Mittelkonsole, eher er auch schon aussteigen wollte.

Doch sein Fahrer hatte die Türen verriegelt.

„Nicht doch. Willst du etwa schon gehen, ohne einem alten Bekannten hallo zu sagen?"






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28.07.21

Dankeschön fürs Lesen! ♡

 𝐒𝐋AV𝐄                               [jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt