Diese miserable Party - #Kürbistumor

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PoV. Manuel

Gelangweilt lag ich ausgestreckt auf meinem Bett und starrte desinteressiert auf mein Handy, während ich hin und wieder von meiner noch etwas heißen Pizza abbiss, die ich uns eben noch in den Ofen gestellt hatte. Mein Blick richtete sich ohne Weiteres auf den zweiten Teller mit einer leckeren Pizza, die schon sehnsüchtig auf meinen besten Freund wartete, der mal wieder zu spät kommen würde. Jeden Freitag machten Maurice und ich uns schon seit Jahren einen schönen Abend und schauten echt schlechte Filme, um uns über sie lustig zu machen, während wir nebenbei lachend unsere Pizza aßen. Doch seit ein paar Monaten verspätete sich Maurice öfter mal und ich wusste genau, dass es mit seinem neuen festen Freund zu tun hatte, der auch als Erster wirklich mal richtig Interesse an ihm gezeigt hatte. Maurice war öfter schon mal in einen dummen Jungen verknallt gewesen, der ihn im Endeffekt nur vera*scht hatte oder sich sogar doch als hetero herausstellte, aber bei Michael schien es wirklich mal anders zu sein. Er war durchaus ein guter Junge, der Maurice auch endlich mal gut behandelte. Auch wenn ich mich unglaublich für ihn freute, hatte das Ganze auch seine Nachteile. Ich, als sein bester Freund, kam dabei nämlich oftmals zu kurz. Nie würde ich mich bei ihm darüber beschweren, weil er einfach nicht das Gefühl bekommen sollte ich würde es ihm nicht gönnen, aber trotzdem fühlte ich mich das erste Mal wie ausgewechselt. Man sollte einfach, wenn man eine neue romantische Beziehung hatte, aufpassen, dass man seine schon immer bestehenden Beziehungen nicht vergaß oder vernachlässigte. Ich wusste, dass ich Maurice in meinem Leben brauchte, aber andere Menschen könnten sich durch so etwas schnell von dir abwenden.

Mit einen lauten Knarren öffnete sich plötzlich meine Zimmertür und mein bester Freund stand schweißgebadet und schwer atmend im Türrahmen. "Es tut mir so leid, Manu. Ist die Pizza schon kalt?", hakte er nach und setzte sich währenddessen auch auf mein Bett. "Probiere doch mal." Abwartend beobachtete ich ihn dabei, wie er langsam nach einem Pizzastück griff und einmal schnell ein kleinen Bissen davon nahm. Nachdenklich kaute er es klein, bis er es letztendlich runterschluckte und gleich noch einmal abbiss. "Lauwarm, geht klar." Lachend setzte ich mich auf und wartete darauf, dass er mir erzählte, was Michael und er heute getan hatten. Irgendeine Story fand eine verliebte Person immer über seinen Angebeteten. Grinsend erinnerte ich mich an den Tag zurück, an dem er Michael kennengelernt hatte und von nichts anderes mehr sprechen konnte. Micha ging zwar auf eine andere Schule, aber da diese ziemlich in unserer Nähe war, wohnte er gar nicht so weit entfernt. Außerdem spielten die Fußballmannschaften unserer Schulen oft gegeneinander, weshalb er auch schon öfter bei uns gewesen ist. 

"Es ist echt nicht okay, dass ich immer zu spät komme, aber Micha wollte mich einfach nicht gehen lassen. Heute sind wir Eis essen gegangen und haben danach noch ein wenig in der Stadt gebummelt. Aber er hat mich was Verrücktes gefragt.", erzählte Maurice von seinem Tag. Verwirrt blickte ich ihn an. "Hat er dir einen Heiratsantrag gemacht?", hakte ich spaßeshalber nach, weswegen Maurice mich nur böse anfunkelte und ein Kissen in mein Gesicht warf. "Er hat mich etwas gefragt, was auch dich betrifft. Und ich sage es dir erst, wenn du zustimmst." Nachdenklich ging ich alles durch, was Michael wohl diesmal von mir wollte. Es war nicht so, dass ich nie etwas mit den Beiden unternahm, da ich mich trotz allem gut mit Micha verstand, aber trotzdem verwirrte mich dieses unglaublich Geheimnisvolle an dieser Frage. "Das heißt ich muss zustimmen, obwohl ich gar nicht weiß, worum es geht?", versicherte ich mich nochmal bei dem Blondhaarigen und wollte eigentlich dafür sorgen, dass er bemerkte, wie dumm das echt klang. "Ja. Komm schon, Manu. Es ist echt nichts Schlimmes." Ich wusste, dass meine Neugier überwiegen würde und ich es erst Recht nicht weiter zu versuchen brauchte, also nickte ich augenrollend und stimmte damit unüberlegt zu.
"Danke, Manu!", rief er fröhlich und umarmte mich stürmisch, "Wir gehen morgen auf die Geburtstagsparty von Michaels Kumpel!" Erschrocken riss ich die Augen auf und Maurice bemerkte sofort, dass mir das ganz und gar nicht gefiel. Ich hielte noch nie etwas von großen Partys und erst Recht nicht, wenn ich die Person nicht mal kannte, auf dessen Party ich ging. "Guck doch nicht so. Ich weiß, dass du Partys hasst, aber wir sind die ganze Zeit bei dir. Außerdem soll die Party nicht so unglaublich riesig werden und Michael hat mir versichert, dass Patrick ein netter Kerl ist. Er wollte eigentlich auch nicht so einen großen Wind um seinen Geburtstag machen, aber Micha hat ihn halt überredet." "Kann dein Freund mal aufhören andere zu Partys zu nötigen?", fragte ich empört nach und ignorierte dabei den Fakt, dass es Patricks Party war. Ich kannte ihn zwar nicht persönlich, aber ich wusste, dass er auf Michas Schule ging und dort eine große Nummer war. Ich hielt einfach von über beliebten Menschen genauso viel, wie von Partys. Nämlich nichts. 

Oneshots - #Kürbistumor & #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt