Das Tor in seine Welt - #Zomdado

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~Von der Serie "Gossip Girl" inspiriert~

PoV. Maurice

Schallend dröhnte die viel zu laute Musik in meine Ohren und machte es schwer für mich in diesem riesigen Raum voller Menschen zu bleiben, die alle schon mindestens angetrunken waren und wahrscheinlich die beste Zeit ihres Lebens hier hatten. Egal in welche Ecke ich schaute, überall waren Bekannte aus der Schule, die ich meistens nur vom Sehen kannte. Jeder schien jetzt plötzlich nicht mehr so elegant, wie sie sich in der Schule sonst immer preisgaben, aber trotzdem spürte ich weiterhin noch stark, dass ich hier in eine andere Welt eingetaucht war. Trotz des stark riechenden Alkohols in ihren Venen hatten sie nicht vergessen, Menschen wie mir zu beweisen, dass sie etwas Besseres blieben. Obwohl das hier definitiv eine geschmacklose Highschool-Party war, waren alle so gekleidet als würden sie gleich auf eine hochelegante Gala gehen und das nur um zu zeigen, wie reich sie, oder doch eher ihre Eltern, wirklich waren. Sie mussten es definitiv nicht, aber es ging einfach nur darum zu beweisen, dass sie es konnten und niemand anderes jemals daran kommen würde. Obwohl ich so etwas durchaus verabscheute, wusste ich, was auf mich zukam, als ich das Stipendium für die Schule angenommen hatte und nun mehr oder weniger ein Teil von dem ganzen Trubel war. Ich würde niemals so ein Mensch werden, da ich ganz einfach nicht zur Upper Eastside gehörte, aber ich wollte nur mal für einen Abend in diese berauschende Welt eintauchen, die eigentlich so unecht war. Und da war ich, im Haus der Büttinger, einer der reichsten Familien Manhattens und dabei versuchte ich auch so gut es ging zu zeigen, dass ich es genauso verdient hatte ein Teil hiervon zu sein, auch ohne den ganzen Protz und das viele Geld. 

Mein Blick schweifte durch den Raum und ich war ziemlich froh, dass ich den Gastgeber der Party nicht entdecken konnte. Wenn Manuel mich finden würde, war ich mir ziemlich sicher, dass ich in Nullkommanichts schneller wieder draußen stand, als ich hier reingekommen war. Also entschloss ich mich kurzerhand dazu, mir einfach einen Drink zu besorgen und mich so normal wie möglich zu verhalten. Wahrscheinlich würden die meisten mich hier sowieso nicht erkennen, da ich ein Außenseiter war, an den sich niemand erinnern konnte. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als jemand genervt aufstöhnte und mich gleich danach ansprach. "Pass doch auf wo du hinläufst!" Unbeeindruckt blickte ich ihn kurz an, während er einfach weiter lief und mich letztendlich ignorierte. Das letzte, was ich wollte war Stress mit Patrick Mayer, der einen mit seiner unausgesprochenen Macht schneller als man gucken konnte fertig machen würde. Trotzdem sollte man ihm auch keine Unterwürfigkeit zeigen, da er das möglicherweise ausnutzte. Am Ende des Tages war er dann doch nur ein gewagter Junge, der viel zu viel trank und schon mit fast jedem Mädchen oder Jungen der Schule geschlafen hatte. 

Seufzend bewegte ich mich zu der offenen Bar herüber und besorgte mir schnell einen Drink, den ich mit einem Schuck sofort aus trank. Mir fiel schon früh auf, dass Partys wirklich nichts für mich waren, da ich einfach nicht die Person war, die mit jedem einfach so ein Gespräch anfangen konnte. Ich war der stille Beobachter, der alles über jeden wusste und versuchte so meine Kontrolle über die Geschehnisse zu gewinnen, die mir viel zu oft aus den Händen gerissen wurde. "Was macht so ein einsamer Junge, wie du auf einer Party von Manuel?", erkundigte sich plötzlich eine sanfte Stimme bei mir, die mir nebenbei eine leichte Gänsehaut verpasste. Verwirrt drehte ich mich um und blickte in die eisblauen kalten Augen von Michael Rankl. Stolz trug er seinen purpurfarbenen Anzug, der auf jeden Fall jedem in die Augen stach. "Einsam und allein seinen Drink trinken.", antwortete ich schulterzuckend und blickte wieder desinteressiert auf die Masse von Menschen im riesigen Raum. Ich konnte Michael nicht gut einschätzen und fühlte mich deshalb möglicherweise ein wenig unterlegen. Er schien eigentlich ein ziemlich netter Junge zu sein, aber auf der anderen Seite war er viel zu gut mit Manuel befreundet. Außerdem kursierten so viele Gerüchte über ihn im Internet, dass man sich kaum mehr ein Bild davon machen konnte, wie er wirklich war. Die geheimnisvolle Seite "Gossip Girl" hatte sich ihn schon vor längerer Zeit zum Opfer genommen und schien ihn nicht mehr gehen lassen zu wollen. Trotz allem hatte er mich komischerweise schon immer mehr als nur interessiert, weshalb meine Nervosität plötzlich in die Höhe stieg. 
"Nun bist du nicht mehr einsam, Maurice.", kam es von ihm, während er einen großen Schluck von seinem Getränk nahm. Verwirrt blickte ich ihn wieder an. "Du kennst meinen Namen?" "Ja klar, warum denn nicht?", hakte er wieder nach und zog eine Augenbraue in die Höhe. Verblüfft schüttelte ich mit dem Kopf und bemerkte, dass er wohl auch jemand war, der andere beobachte. Der Unterschied war nur, dass er es definitiv nicht benötigte. Er hatte seine steinreiche und riesige Familie, wie auch den ganzen Ruhm. 

Oneshots - #Kürbistumor & #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt