~15~

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Wieder in London holte Kai mich am Flughafen ab, er nahm mich nur kurz in den Arm bevor wir wieder zu ihm fahren. Sicher hatte Julian ihn angerufen denn Kai fragte nicht nach.
Bei ihm angekommen ging ich direkt ins Gästezimmer und schloss die Türe, wollte einfach nur alleine sein und weinen. Deswegen stelle ich die Koffer in die Ecke, die konnte ich morgen auspacken, und zog mich um.
Sobald ich mich ins Bett gekuschelt hatte, fing ich an zu weinen, nicht weil ich Julian vermisste, sondern weil die Zeit die wir hatten eine sehr schöne war. Bis eben die letzten Monate. Ich dachte daran wie ich mich in Julian verliebt hatte, wie süß er damals gewesen ist und wie lange ich ihn hatte zappeln lassen.
Immer wieder hatte er mir gezeigt das er mich haben wollte, mich ausgeführt und mir sogar einmal die Woche Blumen geschickt. Doch ich wollte zu der Zeit keinen Freund und hatte ihn über 6 Monate zappeln lassen. Ich gestehe aber auch das ich dieses werben um mich genoss. Noch nie hatte sich jemand, so für mich ins zeug gelegt wie der blonde Fußballer.
Dabei hatten wir uns total doof kennengelernt. Wir waren zusammen gestoßen in Köln und er hatte mich dann auf einen Kaffee eingeladen als Wiedergutmachung. Er war mit Jannis unterwegs und hatte diesen dann extra schon einmal nach Hause geschickt.
Dass ich ihn erkannt hatte, wusste er zudem Zeitpunkt noch nicht, zwar war ich kein großer Leverkusen Fan doch Fußball und die Nationalmannschaft interessierte mich sehr.
Ich hatte auf den Kaffee eingewilligt, weil man nicht jeden Tag mit einem Fußballer Kaffee trinken ging, leider hatte ich mich irgendwann verquatscht und er hatte schnell gemerkt das ich ihn dann eben kannte.
Das hatte er sich aber nicht anmerken lassen und erst als er mich abends nach Hause gefahren hatte und meine Nummer bekommen hatte mit der Sprache herausgerückt.
Ab da hatten wir viel Kontakt und einmal in der Woche sahen wir uns auch, so ging das halt die nächsten 6 Monate.
Dann bekam er den ersten Kuss, am Rheinabends während wir auf einer Wiese saßen und auf die Lichter von Köln schauten. Ich hatte an seiner Brust gelehnt mit dem Rücken und wir hörten leise Musik, als ich beschloss ihn endlich nicht mehr zappeln zu lassen.
Ich war einfach hingegangen und hatte mich umgedreht und ihn geküsst, zwar hatte ihn das verwirrt aber er war auch glücklich. Julian hatte mir gesagt wie seine Gefühle um mich standen, wollte aber mich nicht drängen.
Doch ab dem Kuss waren wir zusammen und 3 Monate später hatte ich dann auch einen Schlüssel zu seiner Wohnung. Ich konnte bei den Jungs in Ruhe lernen während die beiden beim Training waren.
Wenn ich an diese Zeit zurückdachte und an den Julian von damals dachte, in den jungen Mann in den ich mich verliebt hatte, dann konnte ich gar nicht mehr aufhören zu weinen.

Ich weiß nicht wie lange ich dort lag und weinte doch irgendwann hörte ich das jaulen und weinen vor der Türe, Baloo wollte zu mir. Er wusste scheinbar immer ganz genau, wann es mir schlecht ging.
Langsam stand ich auf und öffnete die Türe, sofort schoss der Hund rein und sprang aufs Bett. Kai mochte das nicht doch hier in meinem Zimmer dürfte er es.
Erst jetzt sah ich das es draußen dunkel geworden war und im Haus war es leise, sicher war Kai auch längst im Bett.
Doch gerade als ich von der Türe wieder weggehen wollte hörte ich seine Stimme.
„Erlöst du den armen endlich?" fragt er mich und ich schaue auf, er steht in seiner Zimmertüre gegenüber.
Da ich nicht reden wollte, nicke ich einfach nur.
„Willst du reden?" kommt noch eine Frage von gegenüber, doch sofort schüttel ich den Kopf. Ich wollte nicht über das reden was passiert war und ich wusste das er es akzeptieren würde.
„Willst du alleine sein?" war seine nächste Frage. Darüber musste ich kurz nachdenken doch schüttelte dann wieder den Kopf. Ohne noch etwas zu sagen, kam er zu mir und nahm mich in den Arm. Sofort drückte ich mich an ihn und fing wieder an zu weinen doch jetzt nicht alleine zu sein half, auch seine Berührung an meinem Rücken wo er langsam rauf und runter strich, half mich zu beruhigen.
Ohne das einer von uns noch etwas sagte, legten wir uns in mein Bett und er nahm mich einfach in den Arm, beruhigte mich alleine mit seiner Anwesenheit und half mir damit das Weinen einzustellen.
Keine Ahnung wann und um wie viel Uhr doch irgendwann war ich in seinen Armen eingeschlafen. Mal wieder.

Liebe finden in der FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt