Kapitel 13.

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Tatsächlich hatten sie es auch geschafft die anderen zu überreden, auch wenn nur mit einer verkürzten Version der Wahrheit. Wanda war direkt dabei und auch Steve und Bucky wollten Natascha direkt helfen. Nur bei Tony brauchten sie länger, aber irgendwann gab er dann auch nach.
"Du kannst aber nicht erwarten, dass ich sie hier einfach frei rumlaufen lasse.",war seine einzige Bedingung, aber Natascha war ,erstmal, der selben Meinung.
In voller Kampfausrüstung ging es dann los.

"Weißt du überhaupt wo sie ist?",fragte Clint.
"Nein, aber ich hoffe sie ist noch in der Wohnung. Und wenn sie ihre Tarnung behalten will geht sie in einer Stunde zur Arbeit.",antwortete Natascha.
"Der perfekte Zeitpunkt für unseren Plan.", sagte Tony. 

Ihr Plan war, dass sie eigentlich kein Plan hatten. Sie würden einfach warten bis sie rauskommt und hoffen dass sie direkt mitkommen würden. 

Da standen sie dann. Acht Avengers, alle nebeneinander an die Mauer gelehnt. Hin und wieder grüßten sie die Leute, die an ihnen vorbei liefen und sie komisch anschauen. 
Dann endlich war es so weit. Die Tür öffnete sich und sofort erkannte Natascha diese Schuhe. 

Sie stieß sich von der Wand ab und sofort taten es ihr die anderen gleich. Sofie blieb wie eingefroren stehen als sie die acht so bekannten Gesichter sah. 

"Natascha, du willst das nicht.", Sofie war sich ziemlich sicher, was die Acht vor hatten, aber Natascha sagte nichts. 
"Ich werde nicht gegen dich kämpfen, Natascha." 
"Dann kannst du ja direkt mitkommen.",sagte Natascha dann. 
"Oh, nein. Ich hab gesagt ich Kämpfe nicht gegen dich, gegen die anderen schon. Du hast ihnen doch bestimmt davon erzählt."
"Nur Clint."
Das war das letzte was sie sagte, bevor sie angriffen. 

Vielleicht war es nicht die beste Entscheidung nicht gegen Natascha zu kämpfen, denn es dauerte keine zehn Minuten, da waren sie schon wieder so gut wie auf dem Rückweg, Sofie im Schlepptau. 

"Dritter Stock, direkt rechts neben der Treppe. Nehmt alles mit, was ihr finden.",sagte Natascha und warf Clint den Schlüssel zu, den sie Sofie vor wenigen Sekunden abgenommen hatte, zu. Sie nickten nur und verschwanden im Gebäude...

"Sie spricht kein Wort.", sagte Steve. Er kam gerade von Sofie. Sie hatten sie in eine Art Verhörraum gebracht und seit ihrer Ankunft vor drei Stunden, waren ihre Lippen versiegelt.
Nun hatten es Clint, Tony, Steve und sogar Vision versucht mit ihr zu reden, aber da kam nichts. Die anderen warteten in ihrem Meetingraum, beobachteten alles über einen Bildschirm,
"Wissen wir.",sagte Tony und deutete auf den Bildschirm.
Nachdem Steve sich wieder gesetzt hatte, schaute Clint Natascha erwartungsvoll an.
"Nein."
"Komm schon Nat, sie wird nur mit dir reden."
"Nein!"
Clint schaute sie nur weiter an und irgendwann gab sie nach.
"Gut. Zehn Minuten, mehr nicht.",und sie lief los.

"Und du denkst das klappt?",fragte Tony als sie außer Sicht- und Hörweite war, woraufhin Clint nur anfing zu kräftig zu nicken... 

Es war leise in dem Raum, kein Laut ging von Sofie aus. Nur die Schritte von Natascha auf dem glatten Boden waren zu hören.

"Ich wusste sie würden irgendwann dich schicken.",erst als Natascha gegenüber von ihr saß begann sie zu reden.
"Sie denken ich rede wenn du da bist.",fügte sie noch hinzu.
"Anscheinend haben sie recht.",sagte Natascha mit ihrem typischen grinsen. Dann schauten sich die beiden Frauen einfach nur an. Für ein Bruchteil einer Sekunde viel Nataschas Fassade und sofort wusste Sofie wie Natascha sich fühlte.

"Willst du das hier wirklich? Ich meine ich sitze hier, angekettet, und ich bin mir ziemlich sicher dass alle anderen das hier sehen und hören können. Sonst hätte ich wahrscheinlich schon viel mehr gesagt.",das letzte sagte sie sehr leise, so laut, dass Natascha es hören konnte, aber in der Hoffnung das es so leise war, dass es die anderen nicht hören konnten.Dann schaute sie zu der 'versteckten' Kamera, die sie in den ersten zwei Sekunden gefunden hatte. Sie Lachte freundlich mit schief gelegtem Kopf in die Kamera und im nächsten Moment hätten ihre Blicke durch die Kamera töten können.
Natürlich hatte sie Recht. Die letzten drei Stunden hatten sie nichts anderes als eine Stille Sofie und die Avengers, die versuchten auf sie einzureden, gesehen.

Schnell wagte Natascha einen Blick auf ihre Uhr. Erst fünf Minuten.

"Sag mir einfach nur wieso. Du hättest mich einfach dort hin bringen können und das Haus in die Luft sprengen können. Ein paar mehr oder weniger tote Unschuldige kümmern den Red Room ja bekanntlicher Weise eher weniger."
Darauf wusste Sofie keine Antwort. Sie hatte Recht. Sie hatte das Gebäude sprengen können und Natascha in zwei Wochen so gut wie vergessen, immerhin war es sonst so. Aber irgendwie wusste sie dass das mehr an ihrem Gewissen knabbern würde als auszuhalten war.

"Haben die andern eigentlich den Sprengstoff gefunden?",versucht sie von Nataschas Frage abzulenken.
"Sag mir wieso!"
"Dann beantwortete erst meine Frage!",wurde Sofie jetzt ziemlich laut, Vielleicht auch ein bisschen lauter als sie wollte.

"Haben sie. Und jetzt sag mir wieso.",dafür das Natascha sie noch vor wenigen Sekunden fast angeschrien hatte, war sie jetzt erstaunlich ruhig, wohingegen Sofie mit den Tränen kämpfte. Natürlich bemerkte Natascha das, aber solange sie nicht sagen konnte ob sie echt waren oder sie nur geschauspielert waren, denn das konnte sie, ignorierte sie das.
"Ich weiß nicht wieso. Ich... Ich konnte nicht."

"Und das?",Natascha holte ein schwarzes Notizbuch hervor, welches Sofie nur allzu gut kannte.
"Du hast doch nicht nur zur Tarnung 82 Seiten vollgekritzelt." 
"Ich bin wirklich geflohen. Erst hat es auch ganz gut funktioniert, aber am dritten Tag bin ich wieder im Red Room aufgewacht. Sie haben mich gezwungen es jeden Tag weiter zu führen, zur-"
"Tarnung, schon klar. Also war alles von Anfang an geplant?",unterbrach Natascha sie.
"Ja... Sie hatten zwar nicht erwartet, dass du mich in den Tower bringst, aber sie waren sich sicher, dass wenn ich die von meiner 'Flucht' erzähle, würdest du mit nach Washington kommen."
"Nur haben sie nicht bedacht dass ich dich aufdecken würde."
"Sie dachten du wärst schon längst tot."

Wieder schaute sie auf die Uhr. Die zehn Minuten waren rum. 
Ohne ein weiteres Wort verließ Natascha den Raum und Sofie rollte eine Träne runter.
Direkt verfluchte sie sich in Gedanken dafür und hoffte, dass die Kamera nicht so gut war, das man es sah.

Tag 82Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt