Mama's Plan

122 2 2
                                    

Punkt 18 Uhr klingelte es an der Tür und ich hüpfte freudestrahlend dorthin um den Menschen ins Haus zu lassen, der sich in mein Herz geschlichen hatte. Er trug heute eine schwarze Jeans und einen schwarzen Pulli mit roten Nähten. Er sah verdammt nochmal gut darin aus. Sofort schloss er mich in seine Arme, küsste mich und bekundete mir wie sehr ich ihm gefehlt hatte. Er hatte mir auch gefehlt, obwohl es nur ein paar Stunden her war das wir uns gesehen hatten. Als er seine Schuhe ausgezogen hatte gingen wir in die Küche wo Mama ihn freudestrahlend empfang.
"Ah, da bist du ja, Tendou-kun. Komm her." sagte sie jnd breitete die Arme aus. Satori ging, wesentlich entspannter als bei der ersten Begegnung, zu ihr hin, "Hallo Akane-Sama." umarmte sie, und setzte sich dann zu mir an den Tisch. "Ach quatsch, lass den Blödsinn und Nenn mich May!" sagte sie, wedelte mit dem Pfannenwender um ihre Aussage zu untermalen. Fragend sahen Satori und ich uns an, zuckten mit den Schultern und er nickte ihr zu.
"Dann Nenn mich doch bitte ebenfalls beim Vornamen, May!" darauf lies Mama ein kurzes erfreutes Quicken los und drehte sich wieder zum Herd um. *Was hat sie denn auf einmal genommen? Ich kenne Mama zwar ziemlich gut, aber dieses Verhalten war mir neu!*

Satori ließ es sich nicht nehmen, den ganzen Abend über eine Hand zu halten oder mir über die Schulter zu streicheln was ich natürlich schön fand. Seine Berührungen waren für mich immer schon etwas besonderes und ich war froh, daß ich diejenige war, die sie ab bekam.

"Also Satori, ich hab mir da was überlegt." fing Mama an als wir uns grade ins Wohnzimmer gesetzt hatten.
"Shiro hat mir ein bisschen von deiner Situation zuhause erzählt..." seine Augen wurden größer und er schaute mich an. Er hatte Angst, daß konnte man ganz deutlich in seinem Ausdruck sehen.
"Shiro und ich machen uns Sorgen, also hab ich mir was überlegt, wie wir dir helfen können." sprach sie weiter und legte eine Hand auf seine Schulter. Satori schaute sie verwirrt an und auch ich konnte meine Verwirrung nicht aus meinem Gesicht nehmen.
"W...wieso denn? E...es ist alles in Ordnung. I...ich komm damit klar!" sprach er. Noch nie hatte ich ihn so unsicher gesehen was mich dazu verleitete seine Hand stärker zu drücken.
"Anscheinend nicht. Ich sehe doch wie dich das bedrückt. Lass uns dir helfen!" sprach Mama mit einem Lächeln. Ich blieb die ganze Zeit stumm, darauf wartend was sie vor hatte. Er nickte kurz und sah sie einfach nur an.
"Ich hab es Shiro noch nicht erzählt, aber ich hab da jemanden kennen gelernt und wir wollen bald zusammen ziehen. Ich wollte Shiro erst mitnehmen, doch sehe ich das ihr zwei euch gegenseitig braucht. Was haltet ihr also davon, dass, wenn ihr beide 18 seid, dieses Haus bekommt? Ich werde bis dahin das Haus auf Shiro überschreiben und du kannst in den nächsten Monaten immer wieder dein Zeug hier hin holen... Also, es ist ja nur eine Vorstellung, und ich brauch auch nicht sofort eine.. "
" Ja! " ich lies Mama nicht aussprechen. Der Fakt, das sie endlich jemanden gefunden hatte der sie glücklich macht und das ich bald mit Satori unter einem Dach wohnte, genügte mir. Natürlich war es verhältnismäßig viel zu früh, da wir grade mal ein paar Tage zusammen waren, doch spürte ich, das Satori mir alles bedeutete.
Aber was war mit ihm? Wie sehr wollte er mich in seinem Leben? Ängstlich sah ich ihn an, wartend was er dazu sagen würde.
Doch er saß nur da und sah zwischen Mama und mir hin und her. Ihm lief eine Träne übers Gesicht und ich erschrak, hielt mir die Hand vor dem Mund. War ihm wohl doch zu viel und zu schnell. Es war zu aufdringlich. Er würde sich jetzt bestimmt von mir entfernen...
Ein leichtes drücken an meiner Hand ließ mich wieder zu ihm schauen. Noch mehr Tränen sammelten sich auf seinem Gesicht und er lächelte... Er strahlte förmlich als er seine Hände an mein Gesicht legte.
"Ich würde überall hinziehen oder hingehen, solange du da bist. DU bist mein Zuhause!" sagte er und küsste mich. Er wollte es also auch. Ich war so überglücklich das ich ihn nach dem Kuss in eine enge Umarmung zog während sich bei mir ebenfalls Tränen bildeten. Auch Mama weinte leicht, sah sie endlich wie frei ich mich bei ihm verhalten konnte und wie glücklich ich war. Leise, kaum zu überhören, an seiner Halsbeuge nuschelnd, brachte ich so unendlich viel Liebe in meine Stimme wie es ging "Ich liebe dich, vom ganzen Herzen und über alles!"
Er erwiderte es mit einem Lächeln im Gesicht, küsste mich und damit war es nun besiegelt. Danach artete der Abend noch in Gruppenkuscheln aus bevor Mama mir endlich von dem Mann erzählte der ihr Herz gestohlen hatte.
Er schien ein netter Mann zu sein und ich würde ihn anscheinend demnächst kennen lernen.
"Satori, ich möchte das du dann auch dabei bist. Schließlich bist du doch jetzt ein Teil unserer Familie." sagte sie lächelnd und ich wusste das sie diese Worte extra gewählt hatte. War es doch der Fakt, das Satori keine wirkliche Familie hatte, wollte sie ihm damit verständlich machen, das wir jetzt seine Familie wären. Er nickte nur und lachte. Er lachte aus tiefstem Herzen und es schien, er wäre von jeder Last befreit und würde seine Flügel ausspannen. Es war mitreißend, sodass Mama und ich mit einstiegen. Ich liebte sein Lächeln...

An dem Abend schlief Satori bei mir.
Wir lagen grade im Bett, eng aneinander gekuschelt als er sprach...
"Weißt du, ich hab nie wirklich Freude empfunden. Klar, beim Volleyball ist es eine Genugtuung wenn wir gewinnen, aber wirkliche Freude kannte ich nicht. Bis ich dich kennen lernte. Du hast mir so viel gegeben und gibst mir immer noch so viel, ohne das du auch nur einen Finger krum machst. Ich weiß einfach, daß ich mich bei dir fallen lassen kann und du mich auffängst. Dafür liebe ich dich so sehr... " seine Stimme klang liebevoll, jedoch zittrig. Ich sah zu ihm auf, glücklicher als je zuvor, und küsste ihn. Er war meine große Liebe. Mein Anker, wenn mein Boot zu schnell in den Hafen lief. Mein Pinsel für mein Gemälde...

Wissens, das der andere am nächsten Morgen immer noch da sein würde, schliefen wir ein. Glücklich, wartend was die Zukunft für uns bereit hielt, träumten wir von dieser, liebten uns bis ins unermessliche...

Tendou Satori x Oc ~Endlich Zuhause~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt