Wie jeder andere Tag, oder?

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Shiro's Sicht

Kennt ihr das, wenn es mit Decke zu warm und ohne Decke zu kalt ist? Genau dieses Gefühl ließ mich mitten in der Nacht wach werden. Ich riss die Decke von mir da sie mir irgendwie Beklemmungen bereitete. Erst dann merkte ich eine Bewegung hinter mir und ich öffnete die Augen. Das erste was ich sah, war mein Zimmer. So weit so gut... Ein weiterer Blick an mir herab, zeigte mir, dass ich anscheinend in meiner Schuluniform eingeschlafen war. *Shit, die muss ich unbedingt ausziehen* dachte ich mir und wollte mich grade erheben, als sich wieder etwas hinter mir bewegte. Nervös zuckte ich zusammen und schnellte mit dem Kopf rum. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte als ich direkt in Satori's schlafendes Gesicht sah. War es Erleichterung weil er es war? War es Nervosität WEIL er es war?
Mein Gesicht wurde glühend heiß und in meinem Kopf zählte ich 1 und 1 zusammen. Er musste mich nach Hause gebracht haben. Ich konnte mich dran erinnern das er mich trug. In dem Moment konnte ich sehen wie wenig er noch an hatte und mein Gesicht brannte schlimmer als die Hölle. Er lag auf dem Rücken und dadurch hatte ich freie Sicht auf diese bemerkenswerten Bauchmuskeln. Jede für sich durch zarte Linien abgegrenzt. Jeder Zentimeter Haut markelos mit einem angrenzenden V an seiner Boxershorts. Der Anblick brannte sich in mein Gehirn und ich musste meinen Drang ihn zu berühren zurück halten. Ich schaute noch kurz in sein friedliches Gesicht bevor ich mich leise daran machte mich umzuziehen.
Gesagt, getan. Mit einer kurzen Hose und einem Shirt an kam ich wieder leise ins Zimmer geschlichen. Satori hatte sich in der Zeit keinen Meter gerührt und schlief seelenruhig. Ich kletterte ins Bett und legte mich wieder neben ihn, mit dem Gesicht zu ihm gerichtet. Mit Absicht ließ ich die Decke wo sie war, wollte diesen Anblick genießen solange ich kann. Irgendwas in mir hatte von mir Besitz ergriffen und so konnte ich nicht mehr länger durchhalten, ich musste ihn berühren. Natürlich standen wir uns körperlich schon extrem nah durch die Kuscheleinheiten, allerdings war immer ein Stückchen Stoff zwischen uns. Doch jetzt, wo er da so lag und ich fast alles von ihm sehen konnte, verlangte ich danach ihn zu berühren. Ich ließ sanft meine Finger über seinen Hals gleiten, hinab über sein Schlüsselbein, über seine Brust und runter zu seinem Bauch. Mein Blick folgte meiner Hand wie sie immer wieder über diese Muskeln strich. Ich konnte nicht genug bekommen, gab es mir doch eine Welle an Euphorie die mit jeden Zentimeter größer wurde.
Grade, als meine Hand vom unteren Bauch wieder hoch fahren wollte, erstarrte ich. Da war er wieder, dieser durchbohrende Blick den ich nur allzu gut kannte. Langsam sah ich auf und blickte direkt in seine Augen. Sie waren aufgerissen und in ihnen lag in dem Moment mehr als nur Müdigkeit. Es waren Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten, in denen keiner von uns sprach. Wir sahen uns nur an bis er plötzlich seine Hand hob und sie auf meinen Hals legte und mit dem Daumen über meine Wange streichelte. Diese Berührung gab mir so viel, das ich es garnicht beschreiben konnte. Es war einerseits pure Zuneigung die ich spüren konnte, anderseits zitterte er, anscheinend durch die Situation, am ganzen Körper. Meine Hand legte sich auf seine Brust und mir wurde unglaublich warm.
"Schlaf weiter, kleine. Wir haben noch ein paar Stunden!" flüsterte er. Ich wollte nicht schlafen, wollte diesen Moment in mir aufsaugen und ihn in dem besten Versteck meines Herzens bunkern, also schüttelte ich leicht den Kopf. Satori's Augenbraue zog ich nach oben und er musterte mich eindringlich.
" Kannst du nicht mehr schlafen oder willst du nicht?" flüsterte er wieder, was ich mit "Ich will nicht" beantwortete. "Wieso nicht?" wurde mir die Frage gestellt. Was sollte ich daraufhin denn bitte antworten? 'Ich will weiter deinen Körper beobachten'? Damit würde ich wie ein beschissener Stalker klingen. Also entschied ich mich für was anderes dummes...
"Wir lagen noch nie SO beieinander..."
*Oh Gott, ich bin so dumm!* Innerlich schlug ich mir die Hand ins Gesicht. Satori's Gesicht wandelte sich zu etwas was ich Verzweiflung nennen würde. "Ist es dir unangenehm?" fragte er mich woraufhin ich kräftig den Kopf schüttelte. "N.. Nein. Ganz und gar nicht!" Mehr bekam ich nicht raus. Ich spürte wieder diese Hitze in meinem Gesicht und er lächelte während er mich zu sich zog und mich fest drückte. Wir lagen bestimmt minutenlang so dar, auf den Atem des anderen hörend und die Nähe spürend bis ich wieder das Wort ergriff. "Satori?" murmelte ich in seine Brust rein.
"Hmm?"
"Ich krieg keine Luft mehr." kicherte ich und er ließ augenblicklich von mir ab. "Sorry." Er lachte und mir wurde warm ums Herz. Ich liebte sein Lachen, die Grübchen die sich dabei bildeten und wie seine Augen dabei funkelten. "Hey, das sollte nicht heißen das du mich komplett los lassen sollst!" schmollte ich als seine Wärme nicht mehr bei mir ankam. Mit schnellen Bewegungen drehte er mich um, kuschelte sich von hinten an mich und legte einen Arm über mich. "So besser?" fragte er mich. Mit einem Lächeln im Gesicht legte ich meine Hand auf die Seine und verschränkte unsere Finger. "Jetzt ja!"
Ich konnte seine Lippen in meinem Nacken spüren die einen zarten Kuss auf meiner Haut hinterließen. Sofort stockte mir der Atem und jeder Muskel in mir verkrampfte sich. *Das hab ich mir bestimmt nur eingebildet* Dennoch, tief in mir wusste ich, daß ich diesen Kuss lieber auf meinen Lippen gespürt hätte.
Bevor ich in meinen Gedanken versinken konnte, merkte ich wie die Wärme von ihm mich in den Schlaf trieb und ich driftete in einen wunderschönen Traum ab...

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Ein komisches Geräusch brachte mich in die Realität zurück. Allerdings war das nicht mein Wecker und so grummelte ich vor mich hin bis sich neben mir endlich jemand dazu bereit erklärte den nervigen Ton auszuschalten. Ich lag mit dem Gesicht zu Satori der sich grade wieder in die vorherige Position begeben wollte als ich sprach. "Vergiss es. Wir müssen aufstehen." murmelte ich während er mich wieder zu sich zog. "5 Minuten!" grummelte er und ich konnte mir ein kichern nicht mehr verkneifen. "3!" ärgerte ich ihn und wurde sofort mit einer Kitzeleinheit an den Seiten bestraft.
Ich lachte und versuchte seine Hände von mir fern zu halten, leider ohne Erfolg... Er war erbarmungslos, ließ mich immer mal wieder Luft holen um dann von vorne anzufangen. Als sich kleine Lachtränen ihren Weg über meine Wangen bahnten hörte er endlich auf. Er lag nun über mir, eine Hand zur stütze neben meinen Kopf abgelegt und die andere legte er an mein Gesicht um die Tränen aufzufangen. Wieder waren es die Blicke die wir uns zuwarfen die uns verstummen ließen. Diese Nähe zu ihm machte mich schwach, ließ in mir ein Verlangen frei was ich kaum kontrollieren konnte. Das Verlangen ihn zu küssen. Ich wollte so sehr seine Lippen spüren das ich fast wahnsinnig wurde. Sein Gesicht kam mir unfassbar nah, bis sich unsere Nasenspitzen berührten und ich seinen Atem spüren konnte. Eine leichte Gänsehaut überkam mich und kurz hatte ich die Hoffnung das er die letzten Zentimeter überbrücken würde. Stattdessen legte er seine Lippen auf meine Stirn und stieg von mir runter.
Völlig perplex lag ich da, meine Gedanken spielten verrückt und ich starrte ihn an. "Ich geh mal ins Bad!" lächelte er mich an, stand auf, nahm seine Klamotten und ging aus dem Zimmer.
*Was war das grade? Hatte er das auch gespürt?*
Leicht verwirrt über meine Gedanken und die Situation verließ ich ebenfalls das Bett, suchte mir eine neue Uniform raus und legte sie auf den Stuhl.
"Zahnbürste?" schrie Satori aus dem Bad.
"Oberste Schublade, neben dem Spiegelschrank!"
Ich hörte das öffnen und schließen der besagten Schublade und ging in die Küche.

Grade machte ich den Teig für Pfannkuchen in die Pfanne als sich große Hände auf meine Hüften legten und ein Kopf auf meine Schulter fiel. Wieder wurde ich schwach unter seiner Berührung, sein Atem der über meine Haut Strich. Innerlich schrie ich ihn an, er solle mich überall berühren, mich mit Haut und Haaren verschlingen, blieb jedoch stumm nach außen hin. *Was wenn er anders fühlt? Am besten sage ich ihm nie was ich für ihn empfinde und hoffe einfach das sich das wieder legt!*

"Dein Frühstück ist immer noch das beste!" schmatzte er und lächelte mich an. Wir saßen uns gegenüber am Küchentisch und ich hatte meine Ellenbogen auf dem Tisch abgelegt um meinen Kopf auf meine Hände zu stützen. Ich war immer noch müde und war froh das heute ein kurzer Schultag war. *Ich geh direkt wieder ins Bett!*
"Wenn dir das Frühstück schon gefällt, warte ab was es zum Mittag gibt." grinste ich ihn an und seine Augen wurden groß. "Ich bekomm wirklich wieder eine Box?"
"Hab ich doch versprochen!" sagte ich und stand auf um den Tisch abzuräumen. "Ich mach das schon, geh du dich ruhig fertig machen." sagte Satori und stand ebenfalls auf. Mit einem nicken ging ich hoch, holte meine Sachen und ging ins Bad. Kaum hatte ich die Tür geschlossen, verschwand meine Anspannung die ich die ganze zeit über spürte. Satori war ein Freund, den ich anfing zu lieben. Ich durfte meinem Verlangen nicht nachgeben, er durfte es einfach nicht wissen. Das würde alles zerstören.

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Timeskip nach der Schule

Der Schultag war komisch. War Satori bei mir noch so anhänglich, hatte er mich den ganzen Tag über ignoriert. Ich mochte es überhaupt nicht wenn er nicht mit mir sprach. Die knappen Antworten die ich über den Tag verteilt bekam, konnte man nicht mit zählen. Ich hatte ihn auch gefragt was los sei, darauf hatte er nichts gesagt.
*Vielleicht hatte er ja auch nur schlechte Laune. Kann ja jeder mal haben* dachte ich auf dem Weg nach Hause.

Tendou Satori x Oc ~Endlich Zuhause~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt