Die Überraschung

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Shiro's Sicht

Freitag. Letzter Arbeitstag in dieser Woche und ich war mehr als froh darüber. Die letzten Tage hatten viel von mir verlangt, war die Arbeit auf meinem Schreibtisch doch so viel mehr als nur mit dem Kulli etwas zu unterzeichnen.
Punkt 15 Uhr ließ ich meine Hände über die Tastatur meines Pc's schweben und schaltete ihn aus. Leise seufzend verließ ich das Gebäude welches ich erst am Montag wieder sehen wollte und begab mich auf die Reise in den Supermarkt. Heute kommen die Jungs zu uns und ich musste noch so einiges einkaufen damit sie mir auch ja nicht verhungern. Bei dem Gedanken wie Goshiki beim letzten Mal über den Nudelauflauf hergefallen war musste ich herzlich lachen. Ich fand es bemerkenswert wie die Jungs den Kontakt zueinander hielten obwohl ihre Wege sich so unterschiedlich entwickelten.
Wir hatten eine WhatsApp Gruppe eingerichtet (eher gesagt die Volleyball Gruppe umbenannt und mich hinzugefügt) sodass wir eigentlich jeden Tag Kontakt hatten, was ziemlich lustig war wenn einer der Jungs wieder Faxen machte.

Diesen Freitag musste ich allerdings was mehr einkaufen, da Wakatoshi jemanden mitbringen wollte. Natürlich hat er nicht erwähnt wen und die Jungs haben wirklich alles versucht was zu erfahren. Satori und ich haben uns den Kopf darüber zerbrochen wer es war, sind aber schließlich zu dem Entschluss gekommen das wir uns überraschen lassen sollten. Immerhin waren wir einfach nur froh das er überhaupt Zeit hatte zwischen dem ganzen Training.

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Mit fast 5 Einkaufstüten in den Händen trat ich in unser Haus wo ich Satori direkt im Wohnzimmer entdeckte der grade die Getränke auf den Tisch stellte.
"Ich bin wieder zuhause!" rief ich ihm zu als mein Weg in die Küche führte. Kurz darauf kam auch Satori zu mir, schenkte mir ein wundervolles Grinsen und küsste mich auf die Stirn.
"Ich helf dir." sagte er und nahm mir die Tüten aus der Hand. Wir verstauten alles in die Schränke und ich machte mich danach auf ins Bad um mich noch frisch zu machen. Die Jungs würden gegen 18 Uhr da sein und ich wollte vorher mit allem fertig sein.
Da die Jungs mittlerweile wie eine Familie für mich waren, entschied ich mich für eine schwarze Jogginghose und einem crop Top in der selben Farbe. Natürlich zog ich einen Sweater von Satori drüber. Meine Haare ließ ich offen da ich sie auf der Arbeit oft genug zu einem strengen Dutt band, wollte ich sie in der Freizeit nicht noch mehr strapazieren. Etwas Make Up und Wimperntusche fanden den Weg in mein Gesicht und fertig war mein Erscheinungsbild.

"Gibst du mir das Gemüse, Schatz?" fragte ich Satori der mir beim Kochen half. Ich wollte eine Gemüsepfanne mit Reis und Hähnchen machen, nichts besonderes.
Er sah erst zum Gemüse, drehte dann seinen Kopf zu mir und ich erkannte sofort sein Grinsen. "Was bekomme ich als Gegenleistung?" Seine Stimmlage ließ mir einen Schauer über den Körper jagen und ich hielt in meiner Bewegung inne. Sein bohrender Blick ließ mich immer noch so stark auf ihn reagieren das ich förmlich nach Luft schnappen musste.
"Ich trete dir nicht in den Hintern?" Natürlich wusste ich, was er wollte, konnte mir aber ein kleines Grinsen nicht verkneifen als sein Blick sich verdunkelte und auf mich zu kam. Sein Blick glitt von meinen Augen zu meinen Brüsten und wieder hoch während er sich lasziv über die Lippen leckte. Ich kam nicht drum herum das Gefühl zu bemerken welches sich in meiner Mitte auftat und ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Natürlich war das unnötig da er ganz genau wusste wie ich auf ihn reagierte. Seine Hände fanden ihren Weg zu meiner Hüfte, verweilen einen Augenblick dort und fuhren unter mein Top als er seine Lippen auf die meinen drückte.
Doch bevor wir diese Leidenschaft weiter ausführen konnten, ließ uns die Türklingel wieder in die Realität zurück finden. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das es erst 17:30 Uhr war und damit noch viel zu früh für die Jungs. Fragend sah ich Satori an der allerdings nur mit den Schultern zuckte und zur Tür lief. Kurze Zeit später hörte ich die tiefe, monotone Stimme von Wakatoshi die Satori begrüßte. Was dann folgte, war für mich so ungewohnt und unvorhersehbar das ich fast alles fallen gelassen hätte. Eine Stimme, eindeutig von einer Frau, begrüßte meinen Freund und ich hörte aus seiner Stimme förmlich die Verwunderung. Wakatoshi kam mit einem Mädchen? Das ich das noch erleben darf!!
Ich wurde aus meinem Schock gerissen als mein Rotschopf wieder in die Küche kam und mir mit einem Blick sagte, das er nicht wüsste was grade abging. Kurz danach trat Wakatoshi ein und zog eine große, schlanke Frau mit sich. Ihre blonden Haare fielen ihr mit sanften Locken über ihre Schultern, ihr Gesicht war makellos, lediglich die Augen waren ein wenig geschminkt. Ihren schlanken Körper hatte sie in eine schwarze Hose und einer roten Bluse gesteckt was ihr wirklich gut stand und ich kam nicht drum herum sie als wunderschön zu bezeichnen. Vom Aussehen her hatte sie wirklich eine Berechtigung neben Wakatoshi zu stehen. Mein Blick fiel auf den eben genannten und ich konnte ein Lächeln in seinem Gesicht sehen was mich dazu verleiten lies, ihn stürmisch zu umarmen. Wenn er schon eine Frau in seinem Leben eintreten lässt, wollte ich auch das er glücklich mit ihr wird. Kurz erwiderte er meine Umarmung und als wir voneinander abließen deutete er auf die Frau dessen Hand er immer noch hielt.
"Das ist Maya, meine Freundin. Maya, das sind meine besten Freunde Satori und Shiro."
Den letzten Satz sprach er zu ihr und zeigte mit einer offenen Handbewegung auf uns. Sie lächelte uns an. "Es freut mich euch kennen zu lernen und hoffe, daß ich nicht störe. Wakatoshi hat nur so viel von euch erzählt das ich neugierig wurde." Ihre Stimme war sanft und leise, doch irgendwas störte mich. Ich konnte dieses etwas zwar noch nicht greifen, aber es war da. Dennoch lächelte ich sie an und forderte die beiden auf, sich an den Küchentresen zu setzen während ich weiter kochen konnte.
" Wie habt ihr euch denn kennen gelernt?" fragte ich und sah beide nacheinander kurz an um danach weiter das Gemüse zu behandeln.
"Sie war bei einem Spiel von mir und wollte sich ein Autogramm holen. Was ich nicht bemerkt habe war, daß sie mir währenddessen ihre Nummer in die Trainingsjacke gesteckt hat!" Leises Lachen folgte von ihr als Wakatoshi zuende gesprochen hatte.
"Ist doch gut, du hättest sowieso nicht den ersten Schritt gewagt!" tadelte ich ihn und fing an zu lachen wo alle mit einstiegen. Satori stand neben mir und nippte an seinem Glas. "Etwas befremdlich ist es schon." ließ er anmerken was mich meinen Kopf zu ihm heben ließ. In seinem Blick konnte ich genau ablesen das er ebenfalls was an ihr bemerkt hatte was er, genauso wie ich, noch nicht greifen konnte.
"Wieso?" fragte Maya und legte ihren Kopf zur Seite während ihr Blick undeutbar wurde. Auch ihre Stimmlage war komisch.
"Ich kenne Wakatoshi jetzt schon mein halbes Leben und nie habe ich mitbekommen das er sich für eine Frau interessiert hat. Vor allem und wenn überhaupt nicht für eine Blondine. Deswegen ist es für mich befremdlich das er dich kontaktiert hat." Satori sprach damit den Gedanken von uns beiden aus und ich war mehr als gespannt was jetzt für eine Antwort folgen würde. Zumal ich das mit der Haarfarbe garnicht von Wakatoshi kannte.
" Anscheinend hat er eine Ausnahme gemacht!" zischte sie durch zusammen gepresste Zähne. Irgendwie konnte ich es verstehen das sie so reagiert, immerhin war Satori mit seinen Worten nicht grade nett. Dennoch verkrampfte sich mein Kiefer und ich wollte ihr grade was zu ihrem Tonfall entgegen werfen als sich die Türklingel erneut meldete. Tief durchatmend verließ ich die Küche, öffnete die Tür und meine Laune erhellte sich sofort als ich in die Gesichter der anderen Jungs sah. Wir begrüßten uns wobei mich alle umarmten und gingen mit mir in die Küche. Jetzt war ich wirklich gespannt wie sie auf unser neues Mitglied reagieren würden.
Haben sie im Flur noch mit mir gelacht, waren sie nun komplett leise und schauten zwischen dem neuen Paar hin und her bis Wakatoshi wieder das Wort ergriff.
Er begrüßte die Jungs ebenfalls und stellte Maya dann vor, sie lächelte und winkte in die Runde. Vorbildlich stellten sich die Jungs vor und reichten ihr die Hand.
Da ich noch nicht ganz fertig war mit kochen, scheuchte ich die Jungs ins Wohnzimmer und bat Maya (mit völliger Absicht) noch bei mir zu bleiben um zu helfen. Ich traute ihr irgendwie nicht und hoffte das ich irgendwas an ihr bemerken würde was meine Ahnung bestätigen würde.

"Wobei kann ich dir denn helfen?" fragte sie zuckersüß als die Jungs weg waren und stellte sich neben mich. Dieses süße Getue kaufte ich ihr natürlich nicht ab, zeigte es ihr aber nicht. "Du kannst dich um das Hähnchen kümmern, dann mach ich hier weiter." sagte ich während ich auf die Pfanne deutete.
"Wo kommst du eigentlich her?"
Sie überlegte kurz. "Von hier und dort. Ich bin sehr oft umgezogen."
*Mit der Info kann ich ja nun wirklich nix anfangen* dachte ich und rollte innerlich mit den Augen.
"Und was machst du beruflich?" fragte ich um vielleicht dort ein bisschen zu erfahren.
"Wird das ein Verhör?" lachte Sie und drehte das Geflügel in der Pfanne.
"Ja. Schließlich möchte ich wissen was er an dir findet das er seine Prinzipien über Bord wirft." antwortete ich ehrlich.
"Ist es wirklich so verwunderlich das Wakatoshi eine Freundin hat? Gönnt ihr ihm denn kein Glück? Ich hab auf sowas keine Lust." gab sie patzig von sich, legte den Pfannenwender neben die Herdplatte und verschwand aus der Küche. Ich seufzte unzufrieden. Mit der Reaktion hatte sie meinen Verdacht nur bestätigt und ich war mir sicher das da mehr hinter steckt.

Als ich fast fertig mit dem Essen war, kam Satori zu mir, umarmte mich von hinten und drückte mir einen Kuss aufs Haar.
"Was hälst du von ihr?" fragte er mich leise während er sein Kinn auf meinen Kopf ablegte. "Sie ist mir suspekt. Irgendwas gefällt mir nicht an ihr. Hat sie im Wohnzimmer was gesagt?" fragte ich ihn und schaufelte den Reis in Schüsseln.
"Nein, sie meinte nur das du wohl doch keine Hilfe brauchen würdest. Sie ist komisch, das hab ich auch bemerkt. Meinst du, an ihr ist was faul?"
"Ich hoffe nicht, aber ich glaube schon. Ihre Art ist sprunghaft und ich glaube, das Wakatoshi nicht in sie verliebt ist. Allerdings müssen wir es akzeptieren wenn er das so will." ich drehte mich zu ihm um, drückte ihm einen Kuss auf seine Lippen und bat ihn mir beim Tragen zu helfen.
Im Wohnzimmer war eine ausgelassene Stimmung, sie alberten rum und lachten. Wir stellten alles auf den ausgezogenen Tisch und alle nahmen daran Platz.
Ich saß zwischen Reon und Satori, so wie jedes Mal, da jeder seinen eigenen Platz hatte. Nur das dieses Mal zwischen Satori und Wakatoshi meine neue Freundin saß...
"Wisst ihr noch als Shiro uns beim Training angefeuert hat und Washijō sich so in Rage geschrien hat das er einen roten Kopf bekam? Ich hab ja gedacht er platzt gleich!" lachte Goshiki und sofort lachten alle. "Ja das war wirklich komisch. Vor allem weil Shiro dann zur Strafe die Halle sauber machen musste." erzählte Shirabu und brachte die Meute damit wieder zum Lachen. "Ich wollte euch nur anfeuern. Das ich dann für eure Motivationslosigkeit bestraft werde fand ich dann nicht mehr so toll..." sprach ich gespielt beleidigt während ich mit den Stäbchen wedelnd meine Aussage unterstrich.
"Aber hättest du das nicht getan, hätten wir nie rausgefunden was für ein tolles Maskottchen du bist." grinste mich Reon neben mir an und ich schlug ihm lachend gegen den Arm. "Hast du das Trikot noch?" fragte Wakatoshi monoton und sah zu mir. "Natürlich hab ich das noch. Es hängt im Schlafzimmer an der Wand. Als ob ich so eine Geste von meinen Lieblings Jungs wegschmeißen würde!" schleimte ich gespielt und aus der Runde kam ein einstimmiges 'Awwwww'.
"Du hast mir doch erzählt das damals eigentlich keine Mädchen beim Training dabei sein durften." hörte ich die leise Stimme von Maya die sich flüsternd an Wakatoshi richtete. "Ja, das war auch so. Shiro war aber kein Fangirl von mir und hatte unseren Trainer sehr schnell davon überzeugt." Wakatoshi flüsterte nicht, sondern sprach in normaler Lautstärke was Maya anscheinend nicht so sehr gefiel. Ein gemurmeltes 'Aha' kam von ihr und sie widmete sich wieder ihrer Reisschüssel. Irgendwie wirkte sie etwas verloren, auch wenn die Jungs versuchten sie in ein Gespräch einzubinden. Ich beobachtete sie die ganze Zeit aus dem Augenwinkel und bekam daher mit wie sie eine Hand auf Satori's Arm legte. "Kannst du mir bitte das Salz reichen?" fragte sie mit der gleichen süßen Stimme wie bei mir in der Küche. Es machte mich wütend das sie ihn berührte. Schließlich war der Körperkontakt unnötig, er hätte sie auch so gehört. Zu ihrem Glück nahm Satori den gleichen Arm um ihr das Salz zu geben damit ihre Hand sich von ihm entfernte. Satori bemerkte meine Anspannung, lehnte sich zurück und legte einen Arm auf meine Stuhllehne um mir den Nacken zu kraulen da er schon mit dem Essen fertig war. Ich wusste seine Geste wirklich zu schätzen und wusste auch das er mir damit 'Bleib ruhig' sagen wollte. Ebenfalls wusste ich auch das ich nun Satori's Aufmerksamkeit hatte da er direkt einschreiten würde, sollte ich irgendetwas sagen. In manchen Situationen konnte ich wirklich nicht an mich halten und er hatte mich des öfteren schon beruhigen müssen, was ihm auch jedes Mal gelang. Allerdings gab es noch nie eine Situation in der ich eifersüchtig und wütend wurde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 08, 2022 ⏰

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Tendou Satori x Oc ~Endlich Zuhause~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt