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»Sieh mal einer an. Der schwule Draco Malfoy.«

Kurz setzte Dracos Herz aus, bevor er sich zu Devlin* umdrehte. Seine Augen waren geweitet. Entsetzt sah er den jüngeren Mitschüler an. »Wer hat dir das gesagt?«, fragte er verkrampft. Sein Körper war angespannt. Devlin schnaubte abfällig auf. »Das ist das einzige, was dich interessiert? Glaubst du wirklich, du kannst es einfach mal so erzählen und denken, dass es sonst niemand erfährt?« Draco sah ihn finster an. »Woher weißt du es?« »Offensichtlich hast du vergessen, dass Sophie und ich verwandt sind.«, stellte der Fünftklässler fest.

Sophie Roper. Bei Merlin, Draco hatte es wirklich vergessen.

»Wenn du denkst, dass du hier einfach so problemlos herumlaufen kannst, dann hast du dich gewaltig geschnitten, Malfoy. Jeder hier hasst dich.«, sagte Devlin bitter. Er sah den Blonden wütend an. Draco versuchte ruhigzubleiben. Sein Herz raste. »Du irrst dich. Nicht alle hassen mich.«, widersprach er. Devlin lächelte kalt. »Süß, wie du dir Hoffnungen machst. Begreif doch endlich, dass deine "Freunde"«, er malte Anführungsstriche in die Luft, »nur Mitleid mit dir haben.«

»Ich glaube, das reicht jetzt, Devlin.«

Draco spürte pure Erleichterung, als er die Stimme von Blaise wahrnehmen konnte. Er drehte seinen Kopf nach rechts; Blaise stand dort in Begleitung von Pansy. Blaise sah Devlin wütend an. Devlin schnaubte abfällig. »Ist das dein Ernst, Zabini? Der Typ war 'n Todesser!« »Meine Eltern waren doch auch welche. Und die von Pansy auch«, entgegnete Blaise und legte seinen Kopf schief. »Willst du uns jetzt alle wegekeln? Wir wissen doch selber, dass es scheiße war.« Devlin antwortete nicht. Er sah Blaise giftig an.

Dann wendete er seinen Kopf wieder zu Draco und betrachtete ihn angewidert. »Schwuchtel.«

Das war zu viel für Draco. Er schluckte schwer. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem Schüler, doch Pansy hielt ihn zurück. Sie legte eine Hand auf seine Schulter. »Lass es, Draco. Er ist es nicht wert.«, murmelte sie.

Schließlich machte sich Devlin vom Acker. Draco sah ihm säuerlich hinterher. Sein Kopf pochte vor Schmerz.

Nicht viel später kam ausgerechnet Sophie Roper um die Ecke. Wieder verspürte Draco Hass. Mit schnellen Schritten ging er auf sie zu. Die Hexe betrachtete ihn wütend und skeptisch zugleich. »Du!«, fing wutrasend Draco an. »Woher nimmst du dir bitte die Frechheit, meine privaten Sachen rumzuerzählen!?« Sophie betrachtete ihn sauer. »Wovon redest du bitte, Malfoy?« Blaise und Pansy stellten sich neben Draco. »Dein Cousin hat ihn gerade als Schwuchtel beleidigt!«, erwiderte Pansy scharf. »Mal im Ernst Sophie, du hast kein Recht sowas weiterzuerzählen. Das entspricht gegen den Regeln der Kommunikationsrunde.« »Ist doch nicht meine Schuld, wenn er ihn damit konfrontiert!«, rechtfertigte Sophie sich. Sie verschränkte ihre Arme ineinander. »Es geht um's Prinzip, Sophie!«, erwiderte Draco frustriert. »Es liegt aber immer noch in meiner Hand, wer es wissen darf und wer nicht! Das hast du nicht zu entscheiden!« Er schnaubte wütend auf. »Du hast kein bisschen Ahnung darüber wie es ist, ich zu sein.«, murmelte er bitter, bevor er sich mit dem Rücken umdrehte und ging.

Draco war aufgebracht. Und er verspürte Panik zugleich. Wenn es Devlin schon wusste, wer weiß, wie lange es dauerte, bis es noch mehr Menschen erfuhren?

Ihm wurde übel bei dem Gedanken, dass eventuell noch mehr Schüler so ekelhaft reagieren konnten, wie Devlin es tat.

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Draco konnte sich nur schwer ablenken. Er hatte sich in seinem Zimmer verkrochen; er wollte einfach nur alleine sein und mit niemandem reden.

Not as different as we thought || 𝐃𝐫𝐚𝐫𝐫𝐲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt