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Sieben Monate später





Die Genesung von Narzissa brauchte ein bisschen Zeit, aber sie hatte sich glücklichweise schnell wieder erholt.

Lucius hat Draco täglich geschrieben und ihm immer berichtet, wie es seiner Mutter ging. Es beruhigte Draco sehr. Er hatte echt Angst gehabt, dass sie es nicht schaffen würde.

Die Weihnachtsferien hatte er zuhause verbracht. Er war nur wegen seiner Mutter nach Hause gekommen, nicht wegen Lucius. Die Beziehung zwischen der beiden war ziemlich distanziert und kühl geworden.

Es störte Draco nicht.
Wirklich nicht. Der Kontakt zu seinem Vater tat ihm nicht gut, besonders mental. Die Psyche von Draco vertrug diesen Stress nicht gerade sonderlich gut.


Mittlerweile war es April geworden, und zwischen Draco und Harry hatte sich nichts verändert; sie sprachen noch immer nicht miteinander. So gut es ging versuchten sie sich aus dem Weg zu gehen, aber es war nicht so leicht. Und die zwei litten immer noch total darunter.

Sieben Monate. Sieben Monate und der Kummer war immer noch so schlimm.

Draco versteckte seine Traurigkeit. Das hat er schon immer so gemacht. Er hasste es zuzugeben, dass er verletzlich war. Menschen waren angreifbar, sobald sie zeigten, dass sie verletzbar sein konnten.

-

»Oh, hi.«, sagte Harry (ein bisschen überrascht). Er sah die drei Slytherins an. Blaise, Theo und Pansy lächelten ruhig. »Hi Harry.«, erwiderten die drei synchron.

Nach dem Krieg haben sich viele Schüler einmal ausgesprochen, gerade die Gryffindors und Slytherins. Es gab zwischen den beiden Häusern einfach zu viele Differenzen, und sie wollten diesen Hass nicht länger. Mal abgesehen von Sophie und Devlin, denn die zwei konnten praktisch jeden nicht leiden, dessen Eltern Todesser waren. Einfach aus Prinzip. Und es war bescheuert.

Er sah die drei nicht so oft in der Bücherei. Es war eigentlich eher Draco gewesen, der hierher kam. Aber er wollte jetzt nicht schon wieder über diesen Jungen nachdenken.

Sieben Monate waren vergangen, und trotzdem hatte Draco Harrys Herz immer noch total im Griff. Diese Gefühle haben ihn praktisch erschlagen und Harry konnte einfach nicht vergessen, was zwischen Draco und ihm passiert war.

Harry öffnete sein Buch für Zaubertränke und schlug eines der Kapitel auf. Müde rieb er sich die Stirn, sein Kopf tat etwas weh.

Es blieb nicht unbemerkt, die drei Slytherins bemerkten das eigenartige Verhalten von Harry.

»Alles gut?«, fragte Blaise dann und legte seine Feder zur Seite. Harry tat es ihm gleich.

Stumm hob der Schwarzhaarige seinen Blick und sah Blaise an. Er zuckte mit den Schultern. »Ja, warum?«

Das war nicht die Wahrheit. Es war eben nicht alles okay.

Pansy klappte ihr Buch zu und blickte ihn an. »Hör mal Harry - ich weiß, wir sind keine besten Freunde, und wir hatten unsere Differenzen, aber ich muss dich mal was fragen.«

Stumm nickte Harry. »Sicher.«

»Wir haben mitgekriegt, dass Draco und du nicht mehr miteinander redet. Und das schon seit Monaten. Seit die Herbstferien zu Ende sind. Draco ist unser Freund. Und wir merken, wenn etwas nicht stimmt, aber er sagt uns nichts. Deswegen will ich dich fragen: Was ist mit Draco und dir passiert? Warum geht ihr euch aus dem Weg?«

Not as different as we thought || 𝐃𝐫𝐚𝐫𝐫𝐲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt