3.Kapitel (3)

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Es war hell als wir in Kit's Haus ankamen. Doktor Hiles kam kurz darauf in mein Zimmer gestürmt. Meine Wunde wurde gruseliger Weise genäht wie eins meiner Kleider, der Doktor betonte die Neuheit des Fadens, wie spektakulär die Entwicklungen in der Medizin heutzutage waren.. während ich beim Anblick des ganzen Blutes langsam noch blasser wurde. Als nun Tony, der die ganze Zeit über meine Hand hielt, den Arzt unterbrach und auf meinen Zustand hinwies, war es schon zu spät, ich dämmerte in eine angenehme Ohnmacht.

Es war dunkel draußen, als ich endlich wach wurde. Verwirrt stand ich auf und klingelte nach Lilly, sie kam nicht. Nun  klingelte´ich einige Male - erneut keine Lebenszeichen. Das Haus schien so leer, also nahm ich meinen Morgenrock und schlüpfte aus dem Zimmer. Leise öffnete ich Kit's Schlafzimmertür. Im Kamit brannte Feuer, das warme Licht erhellte nur schwach den großen Raum. Dominiert wurde dieser durch das große Bett und die dunklen Möbel. In den Regalen standen Bücher,Bilder und Andenken von seinen bisherigen Reisen. Ein sehr persönlich eingerichteter Raum. Zum Wohlfühlen. Kit stand an dem geöffneten Fenster. Er trug immer noch seine Hose von gestern, doch sein Hemd und Rock lagen auf dem Boden. Das Feuer warf tanzende Schatten auf seinen muskulösen Rücken. Leise durchquerte ich das Zimmer, wie immer angezogen von seiner Präsenz. Hinter ihm blieb ich stehen, schlang meine Arme um seinen Bauch und drückte meine Wange an seinen warmen Rücken. Sein Körper spannte sich überrascht an, doch nach kurzer Zeit legten sich seine Hände auf meine. Einige Tränen entwichen meinen Augen und floßen langsam an seinem Rücken hinab. Ich dachte daran wie ich ihn fast verloren hätte, nicht nur durch das Duell sondern auch, als ich so schrecklich krank war. Plötzlich drehte er sich erschrocken um und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich sah zur Seite, konnte ihm im Moment nicht in die Augen sehen, doch die Tränen flossen weiter. Seine Daumen strichen diese von meinen Wangen. Ich spürte seinen Blick auf mir, wollte zurück weichen, doch er hielt mich fest. Seine Lippen fanden meine Wange, strichen meinen Kiefer entlang und drückten sich letzt endlich, nach langer süßer Qual, auf meine sehnsüchtig wartenden Lippen. In diesem Kuss lagen unser beider Angst,Wut und Verzweiflung. Wir küssten uns die Traurigkeit von den Lippen und aus der Seele. Seine Hand rutschte in meine Haare drückte meinen Mund noch fester auf seinen. Die starken Finger massierten meinen Nacken. Kurz hob er den Kopf: "Verzeih mir, Liebste. Verzeih mir!", bettelte er leise. Sein Atem strich warm über meine Haut, von draußen strömte ein uns kühlender Wind hinein. Als Antwort klammerte ich meinen Körper an seinen, öffnete meinen Mund und hieß seine Zunge willkommen. "Liebe ist, niemals um Verzeihung bitten zu müssen.", zitierte ich flüsternd. Er hob mich in seine Arme und ich schlang meine Beine um seine Hüfte, dann setzte er uns auf sein Bett und strich mit seinen Händen über meine Arme, der Wunde ausweichend, meinen Hals und meinen Nacken. "Lass mich nicht los, Kit." Er drückte mich an sich und vergrub seinen Kopf an meinem Hals. "Niemals, Kätzchen." Verträumt und seine Nähe genießend strich ich ihm über den Kopf. "Ich bin schon wieder müde.", gestand ich. "Lass mich dich rüber bringen." Ich schüttelte den Kopf. "Halt mich fest wenn ich schlafe." Schon kuschelte mich an seine Seite und war schnell eingeschlafen, doch kurz zuvor murmelte einer von uns Beiden: "Ich liebe dich."

Der verführerische Nachbar.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt