4.Kapitel (2)

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Endlich ließen die Männer die Kutsche anspannen. "Zum Anwesen des Duke Herrington", rief ich dem Kutscher zu und ließ mir von Kit in die Kutsche helfen. "Ohne Lilly oder Anstandsdame solltest du nicht unterwegs sein.", murmelte er. "Ach, Tony ist hier. Als mein Bruder ist er eine hervorragende Anstandsdame." Der folgende Blick aus Tonys Augen in Richtung Kit sprach Bende. Anfassen verboten oder das nächste Duell müsste gegen ihn geführt werden.. Langsam reichen die Duelle unter den Royal Dozen, erst Nicolaus gegen Kit und nun auch noch die Gefahr das der Mann den ich liebe von meinem eigenen Bruder.. nicht im Entfentesten konnte ich diesen Gedanken zu Ende fassen. Kurz darauf stiegen wir wieder aus, um sofort unfreundlich abgewiesen zu werden. "Der Duke sei nicht zu Hause?", wiederholte ich fragend. "Wusste er etwas über Lilly?" Kit schüttelte den Kopf. "Der Duke sei mit einer Dame unterwegs, von Bediensteten wurde nicht gesprochen. Ziemlich geheimnissvoll das ganze." "Kein Wunder. Wenn ein Verrückter sein Kind wieder haben will.." "Jeremy, du solltest die Verfolgung aufnehmen. Wir suchen weiter nach Nic und Lilly. Uns bleibt nichts anderes übrig als Nic's Anwesen abzufahren.", erklärte ich. "Das sind 3 Güter!", rief Tony empört. "Dann sollten wir uns beeilen! Unterwegs halten wir ebenfalls nach Luis ausschau." "Hör auf diesen Verrückten beim Vornamen zu nennen, Liz!", ich verdrehte die Augen und stieg wieder ein. "Fahr zurück. Wir packen schnell und machen uns noch heute auf den Weg." "Das ist doch nicht dein Ernst?", riefen Jeremy, Tony und Kit gleichzeitig. Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. "Natürlich bin ich ernst. Vollkommen ernst!" Ungläubig sahen sie mich an. "Wenn ich es nicht besser wüsste, du erinnerst mich an Jemanden. Jemand bäriges." Tony nickte zustimmend. So gaben sie es auf weiter mit mir zu diskutieren. Meine Erschüttertheit verbarg ich hinter einem zufriedenen Schmunzeln. Zwei Stunden später waren wir, Tony, Kit, einige Bedienstete und ich, auf dem Weg nach Bath, dem ersten von 3 Zielen. Was aussehen sollte wie ein freundschaftlicher Ausflug, sollte noch weitere Wendungen nehmen. Falls wir die Untergetauchten dort nicht fanden, würden wir danach wieder nach Osten reisen, Herrington Manor lag bei Chatham in Kent und im Norden mussten wir Northhampton erreichen. Pass auf dich auf, Lils, ich bin auf dem Weg!

Lilly (am Tag es Duells):

Ich sah Lizzie hinterher. Der Streifschuss war nicht lebensbedrohlich. Der vor mir liegende Mann sah zu mir hinauf. "So gerne ich hier so liege, es wäre sicher bequemer auf einem etwas weicheren Untergrund.." Ich sah hinab. Er zwinkerte mir zu und ich spürte wie meine Wangen warm wurden. Sein Sekundant, anscheinend auch sein Kammerdiener, half ihm und mir auf. In der Nähe stand eine herrschafliche Kutsche mit dem Wappen der Herringtons. Ich stütze den Duke und gemeinsam mit seinem Diener Bolt schleppten wir den immernoch leicht betrunkenen Verletzten zu seiner Kutsche. "Bitte bleibt Mylady", sagte Bolt, "Ich habe keinerlei Erfahrung mit solchen Verletzungen." Lord Nicolaus Knight war inzwischen bewusstlos geworden und lag leise schnarchend auf dem Boden der Kutsche. Bolt half mir ebenfalls hinein, ich hob die Beine auf die Bank um beim Ruckeln der Kutsche den Duke nicht zu treten. Schweigend betrachtete ich sein Gesicht. Seine blonden Haare vielen ihm leicht in die Augen, seine Wangen hatten einen leichten Schatten, der 3 Tages Bart gab ihm einen verruchtes und gefährliches Aussehen. Schnell verbot ich mir den Gedanken, diesen Mann als schön zu empfinden. Männer bringen nur Probleme! Das hat mir das Leben schmerzhaft beigebracht. Vor seinem Haus angekommen halfen weitere Diener den Duke ins Bett zubringen. Seine Wunden verbannt ich, die Blutung war fürs Erste gestillt. Die Haushälterin, die liebe Frau Holm gab mir eins der Gäsezimmer, obwohl ich versuchte ihr zu erklären ich sei eine Bedienstete. Am nächsten Morgen erwachte ich wie immer vor dem Morgengrauen. Da ich hier allerdings keine Aufgaben hatte, fischte ich eins der Montesquieu Werke aus der Bibliothek: De l'esprit des lois (Vom Geist der Gesetze). Ein Klopfen ließ mich zwei Stunden später aufschrecken. "Wenn ihr mir zum Frühstückssalon folgen wollt, Miss." Im Salon saß mein persönlicher Teufel, die blonde Verführung in Person, Duke Herrington. Mit wackligen Knien kam ich auf ihn zu..

Der verführerische Nachbar.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt