Kapitel 36 oder die Zugfahrt

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Ich war tief in Gedanken als ich auf dem Weg zum Hogwartsexpress war. Was das zwischen mir und Mattheo war? Keine Ahnung. Ich wusste nicht was das alles für ihn bedeutet, aber ich liebte ihn immer noch. Er war wie eine Sucht. Doch er behandelte mich wie jedes andere Mädchen. Das verletzte mich. Der einzige Punkt worin ich mich von den anderen Unterschied war, dass Mattheo mit allen Mitteln die anderen Jungs von mir fern hielt. Das nervte. Aber was sollte ich machen? Kein Junge würde mich jemals um ein Date bitten, wenn Mattheo immer noch so viel Macht über mich hatte. Mattheo würde töten. Das wusste jeder. Wer würde bitte sein Leben dafür auf's Spiel setzten? Seufzend stieg ich in den Express ein und suchte meine Freunde. Ich fand sie. Lächelnd setzte ich mich zu ihnen. Direkt gegenüber von Mattheo. Na toll. Ich spürte wie seine Blicke die ganze Zeit auf mir lagen und das war mir unangenehm. Ich sah ihn an und er deutet mir mit einem Blick ich solle auf die Toilette gehen. Verwirrt schaute ich ihn an. Ich räusperte mich kurz.
,,Ich gehe kurz auf die Toilette." sagte ich während ich aufstand und mich auf den Weg machte. Ich erreichte die kleine Kabine und setzte mich. Nach einigen Minuten klopfte jemand an die Tür. Ich sprang auf und öffnete die Tür. Mattheo stand grinsend vor mir. Er schob mich in die Kabine und schloss die Tür hinter sich.
,,Was ist?" fragte ich leicht genervt und trotzdem fing mein Herz an zu klopfen, als er mir näher kam und mein Gesicht mit seinen Händen nahm. Er betrachtete es wie ein Kunstwerk. Ich sog seinen Duft ein. Ein vertrauter Geruch.
,,Mattheo, Ich liebe dich nicht mehr." sagte ich. Er schaute mich an.
,,Das stimmt nicht." sagte er.
,,Merkst du nicht, dass es vorbei zwischen uns ist?" fragte ich.
,,Beweis es." raunte Mattheo. Er kam näher und küsste mich. Ich widerstand ihm und erwiderte nicht den Kuss. Meine Augen hielt ich offen. Mattheo bemerkte dies und löste sich von mir.
,,Nein." flüsterte er leise. Seine Miene verfinsterte sich.
,,Du gehörst mir." sagte er mit einem wütenden Unterton.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich möchte nichts mit dir zu tun haben." Mit diesen Worten ging ich auf die Tür zu und öffnete sie.
,,Bist eh nur eine Schlampe wie alle anderen." sagte Mattheo grinsend. Schockiert drehte ich mich um. Tränen sammelten sich in meinen Augen.
,,Was hast du gesagt?" fragte ich. Meine Stimme zitterte und ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals.
,,Du hast mich genau gehört, y/l/n. Du bist nichts weiter als eine Schlampe, die nur an sich denkt."
Mattheo kassierte eine ordentliche Backpfeife.
,,Fahr zur Hölle." rief ich. Mit eiligen Schritten ging ich den Gang entlang. Meine Sicht wurde getrübt durch die laufenden Tränen. Wow toll. Ich hatte es geschafft. Mattheo dachte jetzt ich würde ihn nicht mehr lieben. Er war wütend auf mich. Wir waren beide frei vom anderen. Das war der letzte Schritt uns komplett voneinander zu lösen. Zumindestens glaubte ich das. Aber wollte ich das überhaupt? Ich setzte mich neben Pansy. Sie bemerkte sofort, dass ich geweint hatte und nahm mich in den Arm. Mattheo blieb die ganze Fahrt über verschwunden. Auch beim Ausstieg war er nirgends zu sehen und es war mir Recht. Ich wurde abgeholt von Dorota. Mit ihr apparierte ich zu unserem Anwesen. Ich ging mit schnellen Schritten zu meinem Zimmer und blieb dort für den restlichen Nachmittag bis abends. Ich wollte auf gar keinen Fall Mattheo begegnen. Zum Abendessen ging ich dann allerdings in den großen Esssaal. Tom saß alleine an dem großen Tisch. Ich setzte mich gegenüber von ihm auf meinen Platz.
,,Wo ist Mattheo?" fragte ich möglichst uninteressiert. Verblüfft schaute er mich an.
,,Hat er dir nichts erzählt?"
,,Was?" fragte ich.
,,Er ist nicht da. Die Ferien sowie das restliche Schuljahr." presste er hervor.
Mein Bissen blieb mir im Hals stecken.
,,Wie bitte?" fragte ich schockiert.
Schockiert blickte Tom mich an.
,,Du wusstest es also nicht. Mattheo war schon immer ein Arschloch." sagte Tom verächtlich. Gemütlich aß er weiter.
,,Wo ist er?" fragte ich.
,,Das kann ich dir nicht sagen. Er muss Sachen erledigen. Vater hat ihm eine Aufgabe aufgetragen, die er dringend erledigen muss." erwiderte Tom nur.
Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich würde ihn für den Rest des Schuljahres nicht mehr wiedersehen. Aber vielleicht war das auch besser so.

~~~
Da ich nichts zu tun hatte, ging ich etwas in dem riesigen Gebäude umher. Plötzlich hörte ich Schreie. Eigentlich war dies nichts ungewöhnliches, aber diese Stimme kam mir irgendwie unheimlich bekannt vor. Ich ging nach unten zu den Kerkern, wo die Leute gefoltert und gefangen gehalten wurden. Ich kam in eine große Halle. Mit dem Rücken zu mir saß ein Mann auf einem Stuhl. Tom stand daneben. Ich kam näher herein bis ich den Mann erkannte.
,,y/n." Tom sah mich an.
,,Was machst du hier?" fragte er etwas irritiert.
,,Thomas." flüsterte ich mit finsterer Miene.
,,Du bist doch die kleine Schlampe aus dem Club." lachte er gehässig.
,,Du Arschloch." rief ich wütend. Bevor irgendjemand reagieren konnte, zückte ich meinen Zauberstab. Ich sprach einen Fluch, bei dem Thomas mit Messerstichen übersäht wurde. Er schrie vor Schmerzen.
,,Bitte. Es tut mir leid." schrie er immer wieder.
,,y/n." rief Tom scharf.
,,Er hat mich vergew@ltigt!" schrie ich.
,,Ich weiß. Deshalb ist er hier." sagte er ruhig.
,,Ich kümmere mich darum. Geh nach oben."
Ich nickte und wendete mich dem Gehen zu.
,,Wer zum Teufel seid ihr?" schrie Thomas.
,,Dein schlimmster Albtraum." rief ich aufgebracht. Mit einem Knall riss ich die Tür hinter mir zu und ging in den Ostflügel. Dieses Arschloch wollte ich nie wieder sehen.

~~~

Die restlichen zwei Wochen zogen sich unheimlich lange. Mein Vater war so gut wie nie da. Es gab insgesamt drei Sitzungen und bei allen war Mattheo nicht dabei. Ich habe mich nicht getraut Vater zu fragen wo er war. Auch wenn ich das vorhatte. Was hatte mich das auch zu interessieren? Mattheo ging mich nichts mehr an. Blaise kam ein paar Mal vorbei. Er wusste allerdings auch nicht wo Mattheo war. Ich stand am Bahnhof alleine. Ich sah mich um. Überall standen Familien mit ihren Kindern. Nur ich war alleine. Sonst machte es mir nichts aus, weil Mattheo immer bei mir war. Er war weg. Was ist wenn er sich entschied für immer wegzubleiben? Warum hab ich nur mit ihm Schluss gemacht? Warum hab ich das alles getan? Ich vermisste ihn so sehr. Eine Träne rollte über mein Gesicht. Schnell wischte ich sie weg als Pansy auf mich zu kam.
,,Hey, Schatz." sagte sie und umarmte mich stürmisch. Ich lachte.
,,Ich hab dich so vermisst." sagte ich leise.
,,Ich dich auch."
Die Türen von den Hogwartsexpress öffneten sich und alle stürmten hinein. Pansy und ich sicherten uns ein Abteil. Langsam kamen die anderen und setzten sich neben uns. Wir redeten über die Ferien bis Daphne von Mattheo redete.
,,Wo ist Mattheo?" fragte sie.
Sofort musste ich an ihn denken und meine Hände verkrampften sich. Blaise bemerkte dies und nahm meine Hand.
,,Das weiß keiner." sagte Draco schulterzuckend.
,,Weißt du was, y/n?" fragte mich Daphne.
,,Nein." presste ich hervor.
,,Meint ihr er kommt gar nicht?" fragte sie weiter.
,,Greengrass, halt deine Klappe." knurrte Pansy. Daphne zuckte nur mit den Schultern. Ich schaute nach draußen damit niemand meine Tränen sah. Als ich mich etwas beruhigt hatte, drehte ich mich wieder zu den anderen, die schon über das nächste Thema redeten. Mein Blick blieb bei Draco hängen, der mich seltsam ansah. Ich lächelte leicht und wendete mich den anderen zu. Die ganze Fahrt verging ziemlich langsam. Endlich kamen wir an und alle strömten nach draußen. Wir kamen in der großen Halle an. Das Essen wurde hergezaubert und alle waren fröhlich am Essen. Es wurde gelacht und geredet. Generell war es eine gute Stimmung. Außer bei mir. Wie konnte man eine Person so vermissen? Ich hatte so viele Fehler gemacht.
Endlich waren alle mit dem Essen fertig und standen auf. Wir gingen in unseren Gemeinschaftsraum. Seufzend ließ ich mich auf dich Coach fallen. Die anderen gingen in ihren Dorm. Der Gemeinschaftsraum war komplett leer und so starrte ich in die Flammen von dem Kamin und ließ meinen Gedanken freien Lauf.
,,Du musst nicht so tun als wäre alles okay bei dir." sagte plötzlich Draco neben mir. Ich erschrak, weil ich ihn nicht gehört hatte. Er setzte sich zu mir. Hinter ihm standen Pansy und Blaise.
,,Wir sind für dich da." sagte Pansy.
Ich lächelte sie leicht an.
,,Komm her." Draco schloss mich in eine Umarmung, was eigentlich sehr ungewöhnlich für ihn war.
,,Gruppenkuscheln." quiekte Pansy und schloss sich der Umarmung an. Gespielt genervt kam Blaise dann auch noch dazu.

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