Kapitel 24 oder das in dem wir nach Hause kommen

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Es waren bald Ferien. Jeder freute sich außer ich. ,Zuhause' erwarteten mich nur Quallen. Kein Spaß. Kein Abhängen mit Freunden. Und das schlimmste: Kein Mattheo. Wenn Vater uns sehen würde, wären wir sofort tot. Die Ferien waren immer die Hölle. Ich bekam immer neue Aufgaben und bis jetzt waren sie nie wirklich schlimm. Doch diese Winterferien werde ich vermutlich schlimmere Aufgaben bekommen. Ich hatte Angst davor. Ich saß an meinem Fenster. Draußen schneite es. Der See war zugefroren. Ich sah draußen Pärchen, die eng umschlungen spazieren gingen. Ich seufzte. Ich blickte auf meine gepackten Sachen, als es an meiner Tür klopfte.
,,Ja?" rief ich.
Mattheo kam herein.
,,Soll ich dein Gepäck schon nach draußen bringen?" fragte er.
Ich nickte und schwang mich vom Fensterbrett. Mattheo nahm mich in seine Arme und küsste meinen Scheitel.
,,Es sind nur zwei Wochen." flüsterte er mir ins Ohr.
,,Nur zwei Wochen." lachte ich.
,,Wenn du es gar nicht mehr aushältst, schleich ich mich nachts zu dir." sagte er grinsend.
,,Ich? Ich denke eher du bist derjenige der es nicht ohne mich aushält." erwiderte ich grinsend.
,,Sagen wir, wir beide." schlug er vor und ich nickte. Er streichelte meinen Kopf.
,,Komm wir müssen los." sagte er schließlich und löste sich von mir. Ich seufzte und blickte mich nochmal um. Dann gingen wir gemeinsam nach draußen und schließlich zum Bahnsteig. Wir setzten uns mit den anderen in ein Abteil. Die Stimmung war miserabel. Keiner von uns freute sich auf die Ferien. Draco würde ich bei den Sitzungen sehen. Blaise und Pansy's Eltern waren zwar keine Todesser, aber trotzdem unheimlich und streng. Ich war ein einziges Mal bei Pansy zuhause und es war so gruselig gewesen.
,,Was habt ihr die Ferien vor?" fragte plötzlich Blaise.
,,Was wohl?" fragte ich genervt und rieb meine Schläfe. Neben mir saß Mattheo, der angespannt aus dem Fenster sah. Was er wohl dachte?
,,Eine fette Party bei mir Zuhause. Ihr seid alle eingeladen. Meine Eltern sind weg." verkündete Blaise schließlich.
,,Wenn wir erwischt werden,..." zischte Draco.
,,Malfoy, entspann dich. Deine Eltern werden das nie erfahren. Das bleibt unser kleines Geheimnis. Früher warst du doch auch nicht so ein Spielverderber."
,,Ich muss meine Aufgaben erledigen." sagte Draco.
,,Sowie Y/n und Riddle." fügte er hinzu.
,,Erinner mich nicht an diesen Albtraum." sagte ich genervt.
,,Entspannt euch doch mal." sagte Mattheo genervt.
,,Du wirst sehr wahrscheinlich mit deinen Aufgaben auch keine großen Probleme bekommen." sagte ich ebenfalls genervt.
,,Warum denkst du das?" fragte er plötzlich.
,,Du bist ein Mörder und ein Psychopath." erwiderte ich nur.
,,Bitte?" fragte er scharf und drehte sich etwas zu mir, sodass er mich angucken konnte.
,,Oh, Ich bitte dich. Du bist ein Riddle."
,,Hat da jemand schlechte Laune?"
,,Könnt ihr bitte aufhören? Das nervt." sagte Pansy aufgebracht. Blaise lachte. Genervt schauten wir ihn an.
,,Ich find ihr wirkt dann immer wie so ein Ehepaar." grinste er. Ich verdrehte die Augen und drehte mich so, dass ich Mattheo nicht mehr angucken musste. So ging das die gesamte Fahrt. Keiner von uns beiden sagte ein Wort zum anderen.
Nach zwei Stunden kamen wir endlich an. Beim Bahnhof nahm ich trotzig meinen Koffer. Mattheo und ich apparierten zu dem Haus, oder eher gesagt zu dem gruseligen Schloss, dass nur so von Todessern wimmelte. Dort angekommen wurden uns sofort unsere Sachen abgenommen von den Hauselfen. Sie wurden grausam behandelt. Dagegen wurden sie bei den Malfoy's noch liebevoll behandelt. Aber was sollte ich tun? Ich konnte nichts tun. Und im Moment hatte ich auch ganz andere Sorgen. Mir wurde mein Mantel ausgezogen und ich ging ohne auf Mattheo zu warten den kalten Gang entlang. Es war ungewöhnlich still. Ich hörte nur das Klackern meiner HighHeels. Ich fühlte mich elendig. Ich beeilte mich auf mein Zimmer zu kommen. Ich riss die schwere Tür auf und schlug sie hinter mir zu. Danach schmiss ich mich auf's Bett. Ich musste erstmal nachdenken. Aber worüber sollte ich nachdenken? War nicht schon alles entschieden? Was sollte ich denn tun? Wenn ich auch nur eine falsche Sache tun würde, einen Fehler begehen würde, dann wäre ich tot. Bei dem Gedanken bekam ich eine Gänsehaut. Nach dem ich mich lange genug in Selbstmitleid gesuhlt hatte, zog ich mich an. Ich sah nach draußen und es war schon dunkel. Das Meeting würde gleich beginnen. Ich machte mich langsam auf den Weg. Ich ließ mir extra Zeit. Ich blickte mich um als wäre ich dass erste Mal hier. Ich kam in den großen Saal und alle hatten sich schon versammelt. Es war still. Man hörte mal wieder nur meine hohen Absätze. Erwartungsvoll sahen mich alle an, wie ich den Raum betrat und mich auf den freien Platz setzte. Ich nickte allen nur kurz zu. Kalt. Gefühllos. Grauenhaft. So musste ich sein. So musste ich mich präsentieren. Ansonsten wären schon schlimme Dinge passiert. Genau deshalb wurde ich auch ausgewählt.
,,Wie schön, dass du uns Gesellschaft leistest, meine Tochter." Diese Stimme war die grauenvollste die ich in meinem Leben je gehört hatte. Ich zwang mich zu einem Lächeln, wobei mein Blick Mattheo's streifte. Schnell blickte ich auf den Tisch. Es war gefährlich. Lord Voldemort müsste nur mit den Fingern schnipsen und ich wäre tot. Wegen der Liebe. Liebe macht einen schwach. Ich bin im Moment noch brauchbar, aber irgendwann werde ich weggeschmissen. Ich bin nur eine Schachfigur. Mattheo, allerdings, ist der 2. Erbe. Er darf niemanden lieben, sowie Tom. Es war schlimm was das Verlangen nach Macht aus einem Menschen machen konnte.
Die Sitzung zog sich. Jeder bekam Aufgaben. Mich interessierten die Pläne nicht. Ich wollte sie nicht wissen. Ich war kein guter Mensch.
,,Y/n, meine Liebe, töte sie." zischte die grauenvolle Stimme meines Vaters. Ich blickte auf. Ich war mit meinen Gedanken abgeschweift. Ich sah vor mich. Auf dem Tisch lag schon eine halb tote Person. Ich kannte sie nicht. Auf jeden Fall keine Person der höheren Schicht. Ich atmete tief ein.
,,Ehm.." fing ich an.
,,JETZT." wurde ich angebrüllt.
Ohne Widerworte hob ich meinen Zauberstab.
,,Avada Kedavra."
Ich traute mich nicht die Person anzusehen. Mir wurde schlecht. Ich hatte jemanden umgebracht. Einen Unschuldigen. Ich war ein grausamer Mensch. Ich stand ohne weitere Worte auf und ging nach oben zu meinem Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett. Ich beobachtete wie die Wassertropfen an meinem Fenster herunter kullerten. Ich merkte, wie sich Tränen sammelten. Nach einiger Zeit klopfte jemand an meine Tür. Ohne auf meine Antwort abzuwarten, trat die Person herein.
,,Alles okay?" fragte eine tiefe Stimme.
Tom Riddle.
,,Ja, lass mich einfach in Ruhe."
Schritte näherten sich und Tom stand plötzlich vor mir. Er setzte sich zu mir auf das Bett. Er nahm meine Hand. Sie zitterte sehr stark.
,,Am Anfang ist es immer schwer, y/n. Glaub mir, es wird besser." sagte er mit einem Hauch Arroganz in seiner Stimme. Ich entzog meine Hand.
,,Ich möchte nicht, dass es besser wird, Tom Marvolo Riddle. Ich möchte gerne mein Gewissen behalten." fauchte ich.
Tom seufzte.
,,Was machst du hier?" rief eine gereizte Stimme hinter uns. Auch das noch. Ohne mich zubewegen, hörte ich wie Mattheo näher kam.
,,Das Gleiche könnte ich dich fragen." Tom stand auf und verschränkte die Arme.
,,Mattheo, Du weißt genau dass du hier nicht sein darfst, wenn Vater da ist."
,,Das ist ja wohl meine Sache." zischte Mattheo.
Tom ging ohne ein weiteres Wort zur Tür. Nachdem er weg war, kam Mattheo zu mir. Er legte sich hinter mich. Sanft küsste er meine Schulter und meinen Kopf. Er strich meinen Arm.
,,Was ist wenn uns jemand sieht?" fragte ich nur.
,,Sollen sie doch." flüsterte er rau.
,,Vater ist verschwunden. Er ist wohl länger nicht da."
Ich schnaufte.
,,Er hat ja prima Wachleute." sagte ich spöttisch. Doch ich war zu müde, um mich aufzuregen. Nach kurzer Zeit war ich eingeschlafen.

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