Kapitel 7

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V A L E R I E

Ich wachte schweißgebadet auf. Mir tat alles weh und mein Körper fühlte sich an, als ob ich ein Marathon gelaufen wäre.

Ich spürte wie zwei Kräftige Arme meinen Körper umschlossen. Ich befreite mich aus den Armen der Person und erblickte das Gesicht von Lorenzo. Er stöhnte unzufrieden auf.

Seit wann ist er hier?

Ich setzte mich an den Rand des Bettes und wollte aufstehen, doch seine Stimme hielt mich davon ab.

„Wohin denkst du hinzugehen?" Seine raue und tiefe Morgenstimme versetzte mir ein kribbeln im Unterleib und hinterließ eine Gänsehaut.

„Ich gehe ins Badezimmer." Mit diesen Worten stand ich vom Bett auf, sofort wurde mir schwarz und ich schwankte kurz, aber ich raffte mich wieder. Mein Kopf fühlte sich so schwer an und mein Körper ist zu erschöpft. Ich brauche eine kalte Dusche.

Plötzlich kam mir alles hoch. Schnell rannte ich ins Badezimmer und übergab mich über die Klo Schüssel.

Während ich mich übergab, spürte ich zwei Hände, die meine Haare aus dem Gesicht nahmen und festhielten.

Als ich fertig war sprach mich die Person hinter mir an, die meine Haare noch festhielt „Mierda, geht es dir gut?"

Lorenzo.

Nachdem ich mich mehrmals übergab, setzte ich mich zurück, wischte mir über den Mund und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, es geht mir nicht gut."

„Ich hole einen Arzt, der dich untersuchen soll." Von seinen Worten bekam ich nur die Hälfte mit, da ich alles verschwommen sah und ein Piepsen im Ohr hatte.

„Mach dich etwas frisch, Alma bringt dir neue Kleidung." Ich nickte nur und bevor er aus dem Badezimmer verschwand, spürte ich einen Kuss auf meinen Haaransatz.

Langsam zog ich mir meine nassen Klamotten aus und stieg vorsichtig unter die Dusche.

Ich genoss das kalte Wasser, welches auf mir herunter prasselte.

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Fertig geduscht und abgetrocknet lief ich ins Zimmer zurück, wo ich auch schon Alma mit großen besorgten Augen begegnete.

„Oh mi hija, geht es dir gut? Fehlt dir etwas?"

Ihre besorgte Art ließ mich schmunzeln. Das war neu für mich. Das sich jemand überhaupt sorgen um mich machte. Meine Mutter machte sich nie welche.

„Keine Sorge Alma, ist bestimmt nur Fieber."

„Nur Fieber?" Sie schüttelte den Kopf. „Mi hija, als ich gestern Abend dir das Essen bringen wollte, hat dein ganzer Körper geglüht und du sahst noch blasser aus als jetzt. So besorgt habe ich Señor Marquez noch nie erlebt."

Dieser Satz von ihr verwunderte mich tatsächlich. Ich wollte etwas erwidern, aber mein Kopf war wie leergefegt. Ich nahm mir stumm die Sachen vom Bett und ging ins Bad.

Sie brachte mir einen weißen Kragenpullover, eine schwarze Jogginghose und weiße Unterwäsche. Keine Spitze, sondern schlichte. Jetzt bin ich mir sicher das Alma diese ausgesucht hatte und nicht Lorenzo.

In meinem Zimmer nahm ich mir das Buch ‚Tödliche Orchidee von Gabriela Prahm'. Ich wollte mich ablenken, zu mindestens versuchte ich es, denn mein Kopf dröhnte immer noch sehr.

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L O R E N Z O

Ich gab ihr einen Kuss auf ihren Haaransatz, ehe ich aus dem Bad und ihren Zimmer ging. Natürlich wusste ich, dass sie es nicht mochte, aber ich konnte nicht anders. Sie so schwach und gebrochen zusehen, bricht in mir innerlich etwas.

Auf dem Weg ins Büro, traf ich Alma, die gerade die Wäsche zusammenlag. Weshalb ich anhielt. „Alma, bring Valerie frische Sachen in ihr Zimmer."

Im Büro angekommen rief ich direkt Francisco an.

„Francisco, te necesito en la mansión. Immediatamente." (Francisco, ich brauche dich in der Villa. Sofort)

„Sí señor, necesito unos 30 minutos." (Ja Sir, ich brauche ungefähr 30 Minuten)

„Darse prisa." (Beeil dich)

Sofort nachdem ich aufgelegt hatte, ging ich runter zu meinen Männern und erklärte ihnen was zu tun war. „Wenn Francisco kommt, schickt ihn in Valerie's Zimmer. Ich erwarte ihn dort."

Schnell ging ich wieder nach oben zu ihr. Meine Besorgnis sah man mir ins Gesicht geschrieben. Ich wollte nicht das es ihr schlecht geht, weder körperlich noch seelisch.

Valerie lag zusammengerollt auf ihrem Bett und las ihr Buch. Sie sah noch blasser aus als vorhin. Als sie mich bemerkte, drehte sie sich von ihrem Buch zu mir und blickte mich stumm an.

„Der Arzt wird gleich kommen und sich um dich kümmern, mi hermosa." Ein Nicken bekam ich nur als Bestätigung, bevor sie wieder sich ihrem Buch hingab. „Ich wollte noch mit dir reden."

Jetzt spitzte sie ihre Ohren und ihre Augen durchbohrten mich. „Du kannst wieder raus aus dem Zimmer und runter kommen zum Essen." Das sie wieder nichts sagte und mich nur mit weiten Augen ansah, nervte mich. „Benutz deinen hübschen Mund." Knurrte ich sie an.

„Danke das du mich aus diesem Zimmer rauslässt Lorenzo. Danke das du mir meine Freiheit nimmst und danke dafür das du mich gebrochen hast." Sie sagte es in einem lauten und fremden Ton. Natürlich wollte ich sie hier freilaufen lassen, doch sie würde abhauen.

Jetzt erst sah ich die Tränen, die ihr kamen und mein Herz fing an einen stechenden Schmerz zu fühlen.

„Ich gebe dir so viel wie ich dir zutraue und nehme mir absolut gar nichts von dir. Ich besitze dich, dein Vater hat dich mir für seine Schulden überlassen, mi ángel." Meine Stimmlage wurde durch ihre Worte nur wütender. Ich wollte sie nie brechen. Aber was sollte ich tun? Ich kann sie nicht gehen lassen. Niemals könnte ich das, nur der Tod könnte sie mir entnehmen.

„Wieso, wieso lässt du mich nicht einfach gehen?" Sie fing wieder an zu weinen, doch dieses mal zitterte ihr ganzer Körper, sowie im Esszimmer vor 3 Wochen. „Das hab ich dir doch eben erklärt. Das hier ist dein Zuhause und du gehörst mir." Knurrte ich sie an, ehe ich mich zu ihr vorbeugte und anfing ihren Hals zu liebkosten.

Als ich anfing leicht an ihrer Haut zu saugen, kam ein Stöhnen von ihr. Es ließ mich direkt grinsen, da ich genau wusste, dass sie mir unterlegen war.

Doch nach kurzer Zeit schubste sie mich von sich weg und ich ließ ab.

„Hör auf. Hör einfach damit auf." Ihre Stimme klang wütend dennoch war sie leise. „Wieso sollte ich, wenn es dir offensichtlich gefallen hat?" Ich grinste sie an, bis es mir aber wegen ihren Worten die sie aussprach verging.

„Ich hasse dich. Ich hasse dich. Hast du gehört? Ich. Hasse. Dich." Valerie schrie mich außerordentlich laut für ihre Verhältnisse an.

Ich packte sie am Hals und drückte sie an die Lehne des Bettes, während unsere Lippen nur noch Zentimeter trennten, so nah war ich ihr.

„Sag das ja nie wieder. Verstanden?" Mit jeder Wort Silbe wurde mein Griff um ihren Hals stärker und sie fing an zu wimmern. Ich war aber zu wütend auf ihre Worte, dass mich das kümmerte.

Als jemand an der Tür anklopfte, ließ ich von ihr ab.

Ich lief zu Tür und öffnete diese.

Francisco.

„Señor Moreno." Sagte er als er das Zimmer von Valerie betrat. Ich deutete nur auf sie, ehe ich verschwand und mich an Rául vor dem Zimmer wendete. „Ihr lasst nur Francisco wieder raus und niemand anderes. Entendido?" Das Nicken von ihm bestätigte mir, dass ich gehen konnte.

Ich schnappte mir unten noch meine Schlüssel und fuhr zur Lagerhalle. Denn was ich jetzt tuen musste, war mich abzuregen.

Mi Vida es amarte - Valerie & LorenzoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt